Bridgestone sehr zufrieden mit erster Testwoche
Kees van de Grint, der technische Manager von Bridgestone, im ausführlichen Interview nach der Testwoche im spanischen Valencia
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Kees, kannst du sagen, wie viele Reifenspezifikationen Bridgestone dieses Jahr produzieren wird?"
Kees van de Grint: "Der aktuelle Plan lautet, vier Spezifikationen von Trockenreifen zu produzieren. Diese werden unter den Bezeichnungen hart, medium, soft und supersoft geführt werden. Aus diesen vier Typen werden dann zwei Spezifikationen zum Gebrauch für einen Grand Prix gewählt."

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Kees van de Grint ist mit den Erkenntnissen von Valencia zufrieden
Frage: "Welche Ziele gab es in der Testwoche in Valencia? Welche Reifen wurden da getestet?"
Van de Grint: "Der Test letzte Woche war für die Fahrer und Teams die einzige Gelegenheit vor dem Australien Grand Prix, Vergleiche zwischen der Bridgestone-Medium- und -Softspezifikation anzustellen. Dazu war es ebenfalls eine gute Gelegenheit herauszufinden, wie der Unterschied einer möglichen Rundenzeit zwischen diesen beiden Spezifikationen aussehen könnte."#w1#
Fahrer bekommen ein Gefühl für die Reifen
Frage: "Konnten alle Fahrer diese Vergleiche zwischen Soft- und Mediumreifen anstellen?"
Van de Grint: "Die Mehrheit der Fahrer fuhr diese Woche auf beiden Spezifikationen, und sie konnten ein Gefühl dafür bekommen, was in Melbourne auf sie zukommen wird."
Frage:"Und wie war das Feedback?"
Van de Grint: "Wir sind sehr zufrieden damit, dass der weiche Reifen im Vergleich zum Mediumreifen so performt, wie wir uns das vorgestellt haben. Er gibt mehr Grip und eine bessere Rundenzeit. Und wie man sich das von einem weicheren Reifen erwartet, gibt es auch mehr Graining und eine höhere Abnutzungsrate als beim Mediumreifen. Die Fahrer haben aber auch herausgefunden, dass die Abnutzungsrate sich verbessert, wenn sich die Streckenverhältnisse verbessern. Und genauso wichtig war es zu sehen, dass die Mediumspezifikation ein konstantes Performancelevel für die Fahrer brachte."
Frage: "Wie hoch war der Zeitunterschied zwischen Medium- und Softspezifikation?"
Van de Grint: "Nach unserem ersten Eindruck gehen wir von etwa einer halben Sekunde Unterschied aus."
Van de Grint erwartet enge Rundenzeiten
Frage: "Wie kommen die Teams mit den neuen Reifen klar?"
Van de Grint: "Die Teams kommen sehr gut klar, und sie haben ihre Kenntnisse über den Gebrauch der Reifen seit November signifikant verbessert. Sie konnten Vertrauen fassen und ihr Verständnis der Bridgestone-Reifen hat dazu geführt, dass sie sich jetzt mehr auf das Feintuning stürzen und nicht mehr auf die großen Änderungen. Nach dem Studium der Rundenzeiten wird es in diesem Jahr sehr eng zugehen, glaube ich. Und jetzt, nachdem schon viele Teams ihr Auto des Jahrgangs 2007 herausgebracht haben, war es schon interessant, die unterschiedlichen Herangehensweisen in puncto Design zu beobachten."
Frage: "Wie wird Bridgestone 2007 die logistische Seite umsetzen, da man alle Teams beliefern muss?"
Van de Grint: "Das wird eine Herausforderung und wir haben auch bereits einige neue Leute eingestellt, damit wir unseren Serviceanforderungen für alle elf Teams nachkommen können. Zudem hat die japanische Technikabteilung von Bridgestone einige zusätzliche Ingenieure nach England in unsere Fabrik geschickt."

