powered by Motorsport.com

Rosberg-Nachfolge: Ecclestone wünscht sich Fernando Alonso

Wieso Bernie Ecclestone glaubt, dass Fernando Alonso seinen Mercedes-Traum endlich verwirklichen könnte, und wie es um Vettel, Hülkenberg und Wehrlein steht

(Motorsport-Total.com) - Weltmeister Nico Rosberg verblüffte mit seinem Rücktritt am Tag der Weltmeisterehrung in Wien die gesamte Sportwelt. Und sie sorgt in der Formel 1 für Aufruhr, denn wer bekommt nun das Cockpit beim klar dominierenden Team der vergangenen drei Jahre? Wenn es nach Zampano Bernie Ecclestone geht, dann lautet die Antwort Fernando Alonso.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso, Mercedes

Lauerposition: Erfüllt sich Fernando Alonso doch noch seinen Mercedes-Traum? Zoom

"Ich schätze, dass es möglich ist, also mal sehen", sagt der 86-Jährige gegenüber 'Reuters'. "McLaren hat jetzt ein neues Management. Und vielleicht hat er genug von ihnen und sie von ihm." Wer den Spanier kennt, der weiß, dass dieser seinen McLaren-Vertrag bereits auf eventuelle Schlupflöcher überprüfen wird, schließlich betont er seit Jahren, dass McLaren neben den Silberpfeilen das einzige Team mit Titelpotenzial sei - nur rangiert die Truppe aus Woking auch diese Saison nur auf Rang sechs.

Eine Fahrerpaarung Hamilton-Alonso wäre für Ecclestone ein Traum, schließlich sind die beiden bereits 2007 bei McLaren aneinandergekracht. Das würde für Schlagzeilen sorgen. Außerdem darf man davon ausgehen, dass der Spanier eine Soloshow Hamiltons im kommenden Jahr verhindern könnte. Er selbst hätte kein Problem damit, an der Seite seines früheren Intimfeindes Hamilton zu fahren, ein Fragezeichen ist allerdings, ob sich die Mercedes-Granden Alonso antun, denn der zweimalige Weltmeister gilt als Spaltpilz.

Max Verstappen: Verhandlungen nur auf Twitter

Enormes fahrerisches Potenzial wird auch Red-Bull-Senkrechtstarter Max Verstappen zugesprochen. "Er wäre die logische Antwort" auf die Rosberg-Nachfolge, meint Ecclestone. Es gibt aber nur ein Problem: Red Bull wird den 19-Jährigen unter keiner Bedingung zum Hauptrivalen Mercedes abziehen lassen, auch wenn Mercedes derzeit selbst mit dieser Idee kokettiert.

Auf Twitter scherzte Mercedes, dass man neben einem Anruf von Ex-Pilot David Coulthard bereits fünf Versuche des Red-Bull-Piloten verpasst habe, mit dem Weltmeisterteam in Kontakt zu treten. Aber auch der Youngster zeigt Humor. Er deutet an, dass sich Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff gemeldet habe und tweetete: "Leute, soll ich abheben?"

Und Mercedes wärmt sogar die Anrufaffäre vor Interlagos auf, um Verstappen auf die Schaufel zu nehmen. "Toto hat gerade mit deinem Vater gesprochen", tweetet Mercedes. "Er ist für Verhandlungen bereit, aber über seinen eigenen Platz. Um dir (Zitat) 'in den Arsch zu treten'."

Medienbericht: Wolff blitzt bei Renault wegen Hülkenberg ab

Nico Hülkenberg, Nico Rosberg

Hülkenberg gilt als Rosberg-Kumpel, wird aber wohl nicht sein Nachfolger Zoom

Apropos Anruf: Laut den Kollegen von 'Auto Bild motorsport' hat Wolff heute Morgen nicht lange gefackelt und um 10:30 Uhr bei einem "hohen Renault-Teammitglied" vorgefühlt, ob man Nico Hülkenberg aus seinem Renault-Vertrag herauskaufen könne. Die Franzosen sollen dem Österreicher allerdings eine Absage erteilt haben, da dieser einen Dreijahresvertrag hat.

Für den Aufsichtsratsvorsitzenden Niki Lauda keine große Überraschung: "Ich fürchte, alle Verträge der Topfahrer sind wasserdicht. Einen Ersatz für Rosberg zu finden, wird ein echtes Problem. Er hat uns am falschen Fuß erwischt", beschreibt der Österreicher die prekäre Lage von Mercedes. Und Gerhard Berger rät "Ich würde Alonso oder Vettel anrufen."

Ecclestone: Vettel würde sich Hamilton nicht antun

Der viermalige Weltmeister, der bei Ferrari dieses Jahr ein hartes Jahr durchstehen musste, sehnt sich vermutlich tatsächlich auch nach einem Silberpfeil. Doch Ecclestone sieht bei Sebastian Vettel ein Problem: "Ich denke nicht, dass Seb an der Seite von Lewis fahren will."

Und dann wären da noch die Mercedes-Nachwuchspiloten Pascal Wehrlein und Esteban Ocon. Beide könnte Wolff wohl ohne Probleme ins Werksteam holen, obwohl der Franzose bereits bei Force India unterschrieben hat. Laut 'Auto Bild motorsport' ist Wehrlein der Favorit des Mercedes-Aufsichtsratsvorsitzenden Niki Lauda, aber ob die beiden Youngster bereits das Zeug haben, um in Rosbergs Fußstapfen zu treten, ist fraglich.

Und auch Ecclestone wäre kein großer Fan einer derartigen Entscheidung, der sich einen klingenderen Namen im besten Team wünschen würde. Doch wen wünscht sich eigentlich Hamilton selbst? "Darüber mach ich mir keine großen Gedanken", sagt er. Während es laut dem Briten "Sebastian und Fernando in ihrem Vertrag haben wollen", fordere er kein Mitspracherecht bei der Fahrerentscheidung: "Ich habe nur immer um die gleichen Rechte gebeten."

Wehrlein bei den Buchmachern Favorit

Pascal Wehrlein

Laudas Wunschkandidat? Pascal Wehrlein hat Erfahrung im Mercedes Zoom

Das Team könne zwar deswegen auf ihn zukommen, wenn daran Interesse besteht, "wir haben aber großartige Teamchefs, die mit Sicherheit die richtige Entscheidung treffen werden, wenn es um die Repräsentation der Marke geht". Auch auf die eigene Motivation habe das keine Auswirkungen: "Ich habe noch nie einen Teamkollegen gebraucht, der mich antreibt. "

Wichtig sei aber vor allem für den Kampf in der Konstrukteurs-WM, dass es sich um einen starken Charakter handelt und um einen Fahrer, der konstante Leistungen bringt. "Denn Daniel Ricciardo und Max Verstappen sind sehr konstant", macht er Red Bull als größten Rivalen aus. "Wir brauchen jemanden, der genau so konstant ist wie die Konkurrenz." Außerdem: "Wenn er gut ist, dann ist das gut für mich, wenn ich ihn schlage." Respektieren werde er den Teamkollegen "auf jeden Fall".

Doch was sagen die britischen Buchmacher, wenn es um die Rosberg-Nachfolge geht? Bei William Hill schätzt man Wehrlein mit einer Quote von 3:1 als wahrscheinlichsten Kandidaten ein, dahinter folgen Alonso und Vettel mit 5:1. Als krasser Außenseiter wird währenddessen ein Fahrer genannt, der bisher bei den Spekulationen keine große Beachtung fand: Der dieses Jahr zurückgetretene McLaren-Pilot Jenson Button, bei dem die Wettquote 10:1 lautet.