• 03.09.2001 17:09

  • von Fabian Hust

Ron Dennis im Interview: "Rest der Saison wird hart"

Nach einer weiteren mittelmäßigen Vorstellung blickt McLaren-Teamchef Ron Dennis skeptisch auf das Saisonfinale

(Motorsport-Total.com/Haymarket) - Im letzten Jahr noch auf der Pole Position gestanden und gesiegt versank McLaren-Mercedes in diesem Jahr in Spa-Francorchamps im Qualifying im vorderen Mittelfeld und holte nur deshalb Rang 2 mit Coulthard und Platz 4 mit Häkkinen, weil vorne gleich reihenweise Fahrer ausfielen oder Probleme hatten, die sie weit zurückwarfen. Dennoch war das Rennen wichtig, denn man konnte Boden in der Konstrukteurs- und Fahrerwertung im Hinblick auf Rang 2 gut machen. McLaren-Teamchef Ron Dennis stand nach dem Rennen Rede und Antwort

Titel-Bild zur News: Ron Dennis

Ron Dennis blickt den letzten Rennen skeptisch entgegen

Frage: "Sind sie mit dem zweiten Platz von David zufrieden?"
Dennis: "Nun, wir fahren um zu gewinnen, aber wir haben wirklich das beste möglich gemacht. Es war ein schwieriges Rennen, nicht ohne Probleme, aber ich denke, dass das Ergebnis das Maximum ist - sieht man einmal von dem ersten Platz ab."

Frage: "Wie lief das Rennen für David?"
Dennis: "Ganz offensichtlich hatte Michael in beiden Rennabschnitten einen guten Schutz durch langsamere Autos und ich denke, dass jeder, der sein Tempo hätte mitgehen könnte, zu weit hinten stand. Zu dem Zeitpunkt, als David auf den zweiten Platz nach vorne kam, konnte er nicht wirklich noch viel ausrichten. Aber das ist Motorsport und das Qualifying ist ein sehr wichtiger Teil des Motorsports. Mit Sicherheit hat mein guter Freund Frank und sein Team alles für jeden etwas einfacher gemacht! Ich bin mir sicher, dass er keinen besonders schönen Nachmittag hatte, aber wir alle machen Fehler."

Frage: "Machten die Benettons gute Starts oder eure Autos schlechte Starts?"
Dennis: "Ich denke, dass die Benettons im Vergleich zu allen gute Starts machten, denn man konnte sehen, dass Fisichella beim Start auch an Rubens vorbeikam. Es war eine Kombination aus ihrem Auto und vielleicht haben auch die Michelins eine gute Haftung geboten."

Frage: "Glauben sie, dass Renault im nächsten Jahr die vierte Kraft sein kann?"
Dennis: "Ich denke, dass sie mit Sicherheit sehr gute Arbeit geleistet haben. Es ist schön, sie in Form zu sehen, aber hoffentlich werden sie in dieser Form nicht zu sehr weitermachen! Aber sie haben gut gearbeitet und es war interessant zu sehen, dass sie die Vorderreifen überhaupt nicht gewechselt haben. Für mich sahen sie ziemlich abgefahren aus."

Frage: "Habt ihr eine gute Strategie gehabt?"
Dennis: "Ich denke, wir hatten eine ziemlich gute Strategie. Es gab keine richtigen Probleme und ich denke, dass wir alles Mögliche erreicht haben. Es war für alle kein einfaches Rennen und wenn jemand einen Unfall hat und sich dabei verletzt, dann ist man immer ein wenig betäubt. Aber wir haben professionell gearbeitet und aus dem Nichts etwas erreicht."

Frage: "Hattet ihr ein komplettes Trocken-Setup?"
Dennis: "Wir haben ein wenig einen Kompromiss gemacht. Das Problem ist, dass man beim Setup des Autos sowieso einen Kompromiss eingehen muss, um überholen zu können und man sich dabei in der mittleren Sektion den Abtrieb zerstört. Aber was macht man dann, wenn man mit flachem Flügel im Regen fahren muss? Wir hatten hier eine exzellente Wettervorhersage und wir hatten die schwierige Situation im Griff."

Frage: "Sind sie für den Rest der Saison optimistisch?"
Dennis: "Nein, überhaupt nicht. Es wird hart werden. Wir wissen, dass es in Monza und Indianapolis sehr schwierig werden wird. Suzuka wird unseren Stärken entgegen kommen, aber es wird für die Balance der Saison schwierig werden."