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David Coulthard im Interview
David Coulthard erklärt unter anderem, warum er die schnellen Kurven in der Formel 1 behalten möchte
(Motorsport-Total.com/Haymarket) - Mit seinem zweiten Platz ist David Coulthard seinem letzten möglichen Ziel - dem Vizetitel - deutlich näher gekommen, da Rubens Barrichello nur Fünfter wurde und Ralf Schumacher gar außerhalb der Punkteränge ins Ziel kam. Gegen Michael Schumacher hatte aber auch der Schotte keine Chance, denn er war in seiner schnellsten Runde satte 1.850 Sekunden langsamer als der Ferrari-Pilot - und das, obwohl beide auf der gleichen Strategie unterwegs waren und Michael Schumacher diese Zeit bereits in Runde 3 fuhr und danach deutlich langsamer machte. David Coulthard hatte einige Runden freie Fahrt, hing aber lange Zeit hinter dem verblüffend schnellen Giancarlo Fisichella im Benetton-Renault fest, was ihn beinahe den zweiten Platz gekostet hätte. Doch Schlussendlich kam er am Italiener vorbei, als dieser in der Haarnadelkurve durch einen zu Überrundenden leicht aus dem Rhythmus geriet und er sich so Ausgangs der Eau Rouge an ihm heransaugen und vorbeifahren konnte.

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Coulthard: "Die Traktion des Benetton war einfach unglaublich"
Frage: "Wo hatte Giancarlo Vorteile?"
Coulthard: "Traktion! Er war aus den Kurven heraus sehr gut, da war er sehr stark. Dieser Benetton, oder sollte ich Renault sagen, war nicht übel!"
Frage: "War er in der Eau Rouge schnell genug und kamst du aus diesem Grund kaum an ihm vorbei?"
Coulthard: "Das Problem war, dass wir beide ziemlich voll durch sie durchfuhren. Keiner von uns konnte dort schneller fahren, das hängt mit der PS-Anzahl und dem Windschatten zusammen, den man zur Verfügung hat."
Frage: "Machte er einen Fehler auf der Runde, in der du an ihm vorbeigegangen bist?"
Coulthard: "Ja, denn er kam dort in Verkehr und kam aus der La Source etwas langsam heraus und das gab mir die Möglichkeit. Normalerweise gewann er dort beim Herausfahren immer fünf Autolängen! Plötzlich tat er das nicht und ich war durch die Eau Rouge ein wenig schneller und hatte am Ende der Geraden ein wenig mehr Topspeed. Das ist alles, was ich brauchte und ich konnte die Situation ausnutzen."
Frage: "Es sah so aus, als wärst du davor aufgehalten worden und wärst ihm beinahe hinten ins Heck gefahren?"
Coulthard: "Ich machte einen Fehler, den machte aber auch er und es war trotzdem ausreichend, um mir den notwendigen Vorteil zu verschaffen."
Frage: "Aber abgesehen davon, dass du hinter ihm fest gehangen bist, war das Rennen für dich in Ordnung?"
Coulthard: "Ich fuhr so hart, wie ich konnte, auch als ich vor ihm lag. Ich hatte keine Chance, auf die Rundenzeiten zu schauen, aber ich hatte nicht das Gefühl, dass ich mit Michael wirklich um die Position hätte kämpfen können. Wir müssen weiter arbeiten und versuchen, uns selbst schneller zu machen."
Frage: "Williams und Michelin dürften in Monza stark aussehen, was denkst du darüber?"
Coulthard: "Michelin macht einen guten Job. Wir sind mit Bridgestone unterwegs und vertrauen ihrer Fähigkeit, den Reifen zu entwickeln und müssen ganz klar einen Schritt nach vorne machen."
Frage: "Was denkst du über den Unfall von Luciano Burti?"
Coulthard: "Es war ein heftiger Unfall, ganz klar. Es ist schwierig genau zu sagen, wie es dazu kommen konnte, auch wenn er ganz offensichtlich mit Eddie aneinander geriet. Wir haben auf Anraten der GPDA (Fahrervereinigung) und Charlie Whiting (Rennleiter) dort in der Auslaufzone Änderungen vornehmen lassen und das hat ihm bei seinem Unfall sehr geholfen. Aber es ist ein gefährlicher Beruf. Man möchte so etwas nie sehen und wir hoffen sehr, dass er in Ordnung ist, aber in Sachen Geschwindigkeit war das ein riesiger Unfall."
Frage: "Glaubst du dass Spa und besonders diese Kurve zu gefährlich ist?"
Coulthard: "Die Gefahr ist Teil unseres Sports. Wir können keine Serie langsamer Kurven haben, weil das ist dann nicht mehr die Formel 1. Kurven wie die Eau Rouge sind schwierig, sie sind gefährlich, aber so ist Spa nun einmal. Was wir versuchten sollten ist, die Auslaufzonen so sicher wie möglich zu machen und die Wahrscheinlichkeit zu minimieren, dass ein Fahrer sich verletzt, weil er die Streckenbegrenzung berührt. Ich denke, das sollten wir besser angehen anstatt die Strecke zu verändern."

