• 03.09.2001 10:10

  • von Fabian Hust

Bridgestone zufrieden - Michelin ohne Siegerteam

Bridgestone kann sich in Spa-Francorchamps als großer Sieger feiern, aber es war eine Menge Glück im Spiel

(Motorsport-Total.com) - Bis auf Benetton-Renault-Pilot Giancarlo Fisichella auf dem dritten Platz waren alle Autos in den sechs Punkterängen auf Bridgestone-Reifen unterwegs: "Wie erwartet waren unsere hier her mitgebrachte Spezifikationen im Rennen stark und im Gegensatz zu unserem Wettbewerber hatten wir keine Probleme mit der Abnutzung", so Hisao Suganuma, der Technische Manager der Japaner.

Titel-Bild zur News: Bridgestone-Reifen

Bridgestone hatte am Ende in Spa die Nase vorne

"Die Teams schienen trotz der roten Flaggen ihren geplanten Stopps zu folgen und eine Zweistoppstrategie war die beste Variante für unsere Reifen. Wir sind alle froh zu hören, dass Luciano Burti nicht zu schlimm verletzt ist und wir lassen ihm unsere besten Wünsche zukommen. Mit dem Italien-Grand-Prix vor uns werden wir uns klarerweise sofort auf die Reifenwahl für Monza konzentrieren, was ein herausfordernder Hochgeschwindigkeitskurs ist."

Die Reifen von Bridgestone zeigten wirklich keine Abnutzungserscheinungen im Gegensatz zu den Michelin-Reifen. Allerdings haben die französischen Pneus schon oft gezeigt, dass die Reifen zwar verstärkten Gummiabrieb aufweisen, aber dennoch schnell sind. So fuhr Giancarlo Fisichella das ganze Rennen mit den gleichen Reifen an der Vorderachse durch und fuhr immerhin aus eigener Kraft auf den dritten Platz, noch vor Mika Häkkinen und Rubens Barrichello. Die BMW-Williams waren frühzeitig aus dem Rennen und so hatte Bridgestone keinen ebenbürtigen Gegner mehr.

Motorsportchef Pierre Dupasquier zieht ein positives Fazit: "Die Tatsache, dass wir zwei Autos in der ersten Startreihe hatten zeigt, dass wir konkurrenzfähig waren. Das heutige Ergebnis wurde unter sehr besonderen Bedingungen eingefahren, aber es war trotzdem für uns eine große Befriedigung. Auch wenn wir nicht um den Sieg mitfahren konnten, so zeigten doch Giancarlo Fisichella und Benetton-Renault eine tolle Vorstellung, deren dritter Platz ein Grund zum Feiern ist. Wir sind weiterhin am Lernen und haben guten Grund, optimistisch zu sein."

Der Franzose glaubt, dass man auch für einen Regenschauer im Rennen gerüstet gewesen wäre: "Das Rennen fand unter völlig trockenen Bedingungen statt, auch wenn wir dachten, dass es am Nachmittag ein wenig regnen könnte. Wenn es passiert wäre, dann wären die Bedingungen ähnlich wie im Qualifying gewesen und wir wären in Top-Form gewesen. Auch wenn diese Situation nicht eintrat, so zeigten die Reifen doch eine sehr gute Leistung."

Für Aufsehen sorgte die Taktik von Fisichella, bei seinen zwei Stopps lediglich die Hinterreifen wechseln zu lassen: "Er dachte, dass ihm das eine bessere Balance geben würde und unsere Reifen waren haltbar genug, um ihm diese Taktik zu erlauben. Es war eine weise Entscheidung und er hatte so ein Auto, das den ganzen Nachmittag über gut lag. Meiner Meinung nach hätte man nach dem zweiten Start eine Ein-Stopp-Strategie fahren können und die Reifen von Giancarlo haben das nach 36 Runden bewiesen. Ich war überrascht, dass das Team bei einer Zwei-Stopp-Strategie blieb."

Michelin kann mit Zuversicht nach Monza schauen, denn auf dem letzten Hochgeschwindigkeitskurs, in Hockenheim, hatte man Reifen mitgebracht, die der Konkurrenz deutlich überlegen waren: "Wir werden einige signifikante Verbesserungen in Bezug auf die Konstruktion mitbringen", kündigt Dupasquier an. "Wir bekamen diese leider für Spa nicht mehr rechtzeitig fertig."