• 02.09.2001 23:21

  • von Fabian Hust

Alain Prost: "Ein Wunder!"

Das Prost-Team ist heilfroh, dass es Burti den Umständen entsprechend gut geht und trauert möglichen Punkten hinterher

(Motorsport-Total.com) - Für das Prost-Acer-Team war Belgien das schlimmste Rennwochenende in diesem Jahr. Luciano Burti crashte in Runde 5 mit rund 250 km/h in die Reifenstapel und zog sich dabei eine schwere Gehirnerschütterung zu. Dass er den Unfall ansonsten unverletzt überstanden hat, grenzt auch für Teamchef Alain Prost an ein Wunder: "Wir hatten heute auf ein gutes Ergebnis gehofft aber leider lief alles völlig unerwartet. Heinz-Harald hatte ein schwieriges Rennen aber vor allem waren wir vom Unfall Lucianos sehr geschockt. Es ist fast ein Wunder, dass er außer Lebensgefahr ist, bedenkt man die Heftigkeit des Einschlags. Das bestätigt die ständigen Verbesserungen der Sicherheit, sowohl der Formel-1-Monocoques als auch der Streckenausstattung. Wir sind jetzt ein wenig erleichtert und das Team freut sich darauf, ihn bald wieder erholt zu sehen. Alle unsere Gedanken gelten ihm und seiner Familie."

Titel-Bild zur News: Luciano Burtis Auto

Das Monocoque blieb beim 250-km/h-Crash wie durch ein Wunder intakt

Für Heinz-Harald Frentzen war der vierte Startplatz schnell umsonst herausgefahren gewesen, als ihm der Motor ausging und er von hinten starten musste: "Leider ging es für mich schlimm los, als ich den Motor in der Startaufstellung abwürgte. Ich hatte ein Problem im Getriebe, konnte nicht schnell genug in den ersten Gang schalten, also probierte ich zunächst in Neutral zu schalten und dann wieder in den ersten Gang zu schalten, aber das letzte Licht der Startampel war schon aus und vielleicht habe ich die Kupplung zu früh kommen lassen. Es war eine sehr verwirrende Situation. Aber das schlimmste war, Lucianos Unfall zu sehen, es war sehr schrecklich und es war gut, vor dem Start zu hören, dass er bei Bewusstsein ist und sprechen konnte. Aber meine Balance des Autos war durch einen frühen Zusammenstoß mit Montoya beeinflusst worden, was den Seitenkasten und den Unterboden beschädigte. Ich verlor eine Menge Abtrieb. Schlussendlich war es kein Rennen, in dem wir um Punkte kämpfen konnten."

Henri Durand, Technischer Direktor, über das Rennen: "Nach einem guten Training und einem respektablen Warm Up hatten wir gute Hoffnungen für das Rennen. Jedoch hat das Abwürgen von Heinz die Chancen im Rennen stark eingeschränkt. Wir wissen noch nicht, was los war und werden das noch untersuchen. Er musste von hinten starten und kollidierte früh mit zwei Autos, was seinen Unterboden beschädigte und zu Problemen mit der aerodynamischen Balance führte. Nach dem Unfall von Luciano war es für uns schwierig, uns auf das Rennen zu konzentrieren, aber wir wussten, dass Luciano in guten Händen ist und versuchten unser bestes, um das Rennen von Heinz zu retten. Während das Safety Car draußen war, versuchten wir, genügend Sprit in das Auto zu bringen, um auf eine Einstoppstrategie zu gehen, was in den Augen von Heinz ein Fehler war. Die Kombination aus viel Sprit und dem beschädigten Auto bedeutete, dass es das ganze Rennen über an Balance und Grip haperte. Wir kommen mit leeren Händen aus diesem Wochenende zurück, aber mit Erleichterung, dass Luciano in Ordnung ist. Mit Sicherheit wird unser nächstes Rennen in jeder Hinsicht besser werden."