Folge uns jetzt auf Instagram und erlebe die schönsten und emotionalsten Momente im Motorsport zusammen mit anderen Fans aus der ganzen Welt
Sauber könnte Räikkönen zu McLaren ziehen lassen
Mittlerweile gibt Peter Sauber zu, dass er seinen Rohdiamanten Räikkönen an McLaren-Mercedes verkaufen könnte
(Motorsport-Total.com) - Bei McLaren-Mercedes dementierte man auch in Spa nicht, dass man an Kimi Räikkönen interessiert ist. "Es gibt in der Fahrerfrage weiterhin keine Neuigkeiten. Somit ist alles möglich und es bleibt Raum für Spekulationen, aber daran können wir nichts ändern", so der lapidare Kommentar von Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug. Da wurde Teamchef Peter Sauber, der Anfang des Jahres einen mehrjährigen Vertrag mit Kimi Räikkönen abschloss, gegenüber dem italienischen Fernsehsender 'RAI' schon wesentlich deutlicher: "McLaren ist an Kimi interessiert, ja. Es wird in den kommenden Wochen Verhandlungen geben. Kimi ist der Fahrer der Zukunft und wir werden das mit Sicherheit berücksichtigen."

© Imago
Kimi Räikkönen: Erfolgt der Aufstieg schon im Jahr 2?
Mika Häkkinen war in diesem Jahr desöfteren hinter den Leistungen David Coulthards geblieben, so auch in Spa, wo er nicht mit dem Schotten Schritt halten konnte und statt einem zweiten Platz wie Coulthard auf Rang vier ins Ziel rollte - 26 Sekunden hinter dem Schotten. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass Mika Häkkinen zwar immer noch von der Schnelligkeit ganz der Alte ist, aber es muss alles passen, damit er die notwendige Motivation hat, um Rennen wie in Barcelona oder Silverstone zu zeigen.
McLaren-Teamchef Ron Dennis soll darauf bestehen, nur einen Einjahresvertrag mit Häkkinen abzuschließen, der will aber einen Zweijahresvertrag plus Gehaltserhöhung. So gut Dennis und Häkkinen auch befreundet sind - diesen Forderungen kann der Brite nicht nachkommen. Stattdessen muss er an die Zukunft denken und ein Talent wie Kimi Räikkönen sich sichern, wenn es noch verfügbar ist - der Finne wurde ja auch schon mit Ferrari in Verbindung gebracht, entsprechende vorsichtige Gespräche hat es bereits gegeben.
Abgesehen von Fernando Alonso und Nick Heidfeld gibt es momentan keine Alternative zu Räikkönen, die Fahrer sind ungeschliffene Rohdiamanten, und ganz wichtig, nicht so teuer wie ein Trulli oder Fisichella. Alonso ist an Renault gebunden und wird 2003 für die dann Gelben fahren, ist also blockiert und Heidfeld soll Nachfolger von Coulthard werden, der auch 2002 bei McLaren-Mercedes fahren dürfte. Also hat Ron Dennis die Verhandlungen mit Peter Sauber aufgenommen.
Das Gerücht, wonach McLaren Räikkönen im Tausch für Mercedes-Motoren erhält, ist an den Haaren herbeigezogen. Sauber wird auch 2002 mit Ferrari-Motoren fahren. Stattdessen geht es um die Summe, die Ron Dennis an Peter Sauber zahlen muss, um Räikkönen aus dem Vertrag zu lösen. Für den Piloten, der nach wenigen Autorennen sehr zur Kritik vieler direkt aus der Formel Renault in die Formel 1 gehievt wurde, wird ein zweistelliger Millionenbetrag fällig. "Ich handele ungerne mit Fahrern, aber auch hier gibt es eine Schmerzgrenze", so Sauber.
Sauber muss abwägen, ab welcher Kaufsumme ihn das Geld als Team mehr voranbringt als dies Räikkönen als Fahrer tun kann. Als Ersatz für Räikkönen stünden einige Fahrer zur Debatte, aus Marketingsicht könnte die Verpflichtung von Enrique Bernoldi Sinn machen, der von RedBull unterstützt wird - so könnte man RedBull-Chef Dietrich Mateschitz dazu bringen, doch dem Team als Sponsor und Hauptanteilseigner erhalten zu bleiben, nachdem man für 2001 sehr zu seinem Ärger statt auf den Brasilianer auf den 22-jährigen Räikkönen setzte.
Und auch der Wechsel von McLaren-Mercedes-Tester Alexander Wurz zu den Schweizern wäre nicht abwegig. Der Österreicher würde in das Marketingkonzept von RedBull passen, nicht aber unbedingt in das der restlichen Sponsoren, denn dann hätte man zwei deutschsprachige Piloten im Team. Es gibt jede Menge guten Ersatz für Räikkönen, so auch Frentzen, den Peter Sauber jüngst selbst bat, wieder in sein Team zurück zu kehren.
Für McLaren-Mercedes wäre eine weitere, auch nicht ganz ausgeschlossene Variante, die Verpflichtung von Kimi Räikkönen für 2002 als Testfahrer. Der Finne würde dann 2003 als Nachfolger von David Coulthard oder Mika Häkkinen eingesetzt. Die Tatsache, dass McLaren-Mercedes zum ersten Mal seit Jahren die Fahrer nicht um den Deutschland-Grand-Prix im Juli herum bekannt gegeben hat zeigt, dass es keinesfalls sicher ist, dass auch 2002 die Fahrerpaarung Häkkinen/Coulthard heißen wird.

