• 03.09.2001 23:50

  • von Fabian Hust

Newssplitter - weitere News des Tages kurz und bündig

Weitere News aus der Welt der Formel 1 für sie kurz und bündig zusammengefasst

(Motorsport-Total.com) - Erste Gerüchte um Burti-Ersatzfahrer
Einen Tag nach dem schweren Unfall von Luciano Burti in Spa sind bereits erste Gerüchte um einen möglichen Ersatzfahrer für den Brasilianer aufgetaucht, der bis Ende der Woche noch im Krankenhaus liegen wird. Ob Burti elf Tage Erholungszeit ausreichen, darf bezweifelt werden. Im Gespräch ist Ferrari-Testfahrer Luca Badoer dank den Beziehungen von Ferrari als Motorpartner des Teams. Etwas dagegen könnte aber Bridgestone haben, denn der Italiener hätte Geheimnisse auf dem Weg zu den Michelin-bereiften Blauen mit im Gepäck. Allerdings dürfte Ferrari auch ein Interesse haben, dass es zu diesem Wissenstransfer nicht kommt, Badoer könnte sich also bedeckt halten, was die Reifen angeht.

Titel-Bild zur News: Luca Badoer

Springt Ferrari-Testfahrer Luca Badoer für Luciano Burti ein?

In dieser Woche wird Formel-3000-Ass Tomas Enge für das Team von Alain Prost in Magny-Cours testen, Enge wurde bereits mit einem Cockpit bei Jordan in Verbindung gebracht, und könnte ebenfalls für Burti einspringen. Der 24-jährige Tscheche ersetzte bei den Testfahrten aber nicht Burti, der Brasilianer hätte laut Testplan diese Woche sowieso nicht getestet.

Weitere Alternative: Testfahrer Stéphane Sarrazin, der 1999 ein Rennen als Ersatzfahrer von Luca Badoer in Brasilien fuhr. Mit seinen 56 Rennen für die Scuderia Italia, Minardi und Forti wäre Badoer auf Grund seiner Erfahrung als kurzfristiger Ersatz die bessere Wahl.

Jenson Button unter Druck
Nach der sensationellen Debütsaison von Jenson Button im letzten Jahr bei BMW-Williams spricht keiner mehr vom "Jim Knopf", der der Konkurrenz Feuer unter dem Hintern macht. Bei Benetton-Renault bläst dem 21-Jährigen jetzt kalter Wind ins Gesicht, weil er ständig von Giancarlo Fisichella gebügelt wird. Da half es auch nicht, dass er in Spa in der Betonmauer landete, wohin gegen Fisichella als Dritter das Team zum Jubeln brachte. "Er bekommt Geld wie ein großer Name, er ist in einer Welt großer Namen und er muss Leistung zeigen", so die kritischen Worte von Mike Gascoyne, dem Technischen Direktor des Teams.

Unterstützung für Button vom Renault-Boss
Renault-Boss Patrick Faure weiß, wie schwer ein Formel-1-Einstieg sein kann, mit dem Motor bekam man das am eigenen Leib zu spüren. Der Franzose meinte gegenüber 'ITV' über Jenson Button: "Er hat das Talent und wir arbeiten sehr hart, dass er die Leistungen zeigt, die er zeigen muss. Vielleicht war das Auto etwas schwierig zu fahren. Aber im nächsten Jahr sehe ich den Erfolg. Wir haben einen Vertrag mit ihm, er wird bei uns bleiben."

Tarso Marques sagt Minardi "Danke"
Beinahe unbemerkt im Schatten des Burti-Unfalls und Schumachers Rekord-Sieg fuhr Tarso Marques in Spa sein vorerst letztes Formel-1-Rennen. Der Brasilianer wird in Monza durch Alex Yoong ersetzt werden, Marques selbst befürwortete den Fahrerwechsel, weil der Malaye wertvolle Sponsormillionen in das Team bringt und wird dem Team bis zum Saisonende als Testfahrer treu bleiben. Marques konnte sich in Melbourne, Silverstone und zuletzt in Spa nicht qualifizieren, musste aber nur in England zuschauen: "Ich möchte ein riesiges Dankeschön an European-Minardi richten. Auch wenn diese Saison teilweise schwierig war, so habe ich doch meine Zeit hier sehr genossen."

Formel 1 bleibt TV-Renner
Die Formel 1 bleibt auch nach der vorzeitigen WM-Entscheidung zu Gunsten von Michael Schumacher ein Renner im Fernsehen. Im Durchschnitt 11,30 Millionen Zuschauer verfolgten am Sonntag auf RTL den 52. Grand-Prix-Sieg des Weltmeisters beim Großen Preis von Belgien. Das waren nur eine Million Zuschauer weniger als bei der 1:5-Pleite der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen England (ARD/12,38 Millionen). Bei den Marktanteilen lag die Formel 1 (60,6 Prozent) nach Angaben des Kölner Privatsenders sogar vor "König Fußball" (47,5 Prozent).

Neuer Siegrekord? Schumacher skeptisch
1995 und 2000 konnte Michael Schumacher bereits neun Siege pro Saison holen, diesen Rekord hält er gemeinsam mit Nigel Mansell, dem dieses Kunststück 1992 gelang. Drei Rennen hat Schumacher noch, um hier alleinige Nummer 1 zu werden, dafür müsste er zwei der drei Rennen gewinnen. Doch der vierfache Weltmeister ist skeptisch: "Monza und Indianapolis könnten für uns schwierig werden. Wenn man sieht, wie gut Williams ist, so bin ich da ein wenig skeptisch."

Des einen Freud' des anderen Leid'
Als Jarno Trulli in Spa auf Platz 5 liegend nach einem kapitalen Motorschaden ausschied, da kam sein neuer Teamkollege und Freund Jean Alesi als Sechster in die Punkte: "Ich war so was von enttäuscht, als mein Rennen zu Ende war", so Trulli. "Aber als ich sah, dass mein Motorschaden Jean in die Punkte gebracht hat und seinen fantastischen Fight sah, um Ralf Schumacher hinter sich zu halten, so gab mir das doch zumindest etwas, über das ich mich freuen konnte." Alesi, ganz Gentlemen-like bedankte sich nach seiner vierten Punkteplatzierung in dieser Saison: "Du bist mein Held!"

Jean Todt feierte mit
Ferrari-Rennleiter Jean Todt hatte allen Grund dazu, in Spa die Korken knallen zu lassen: "Michael ist sehr stark, dank seinem Talent hat er 33 Siege geholt, seit dem er 1996 zu Ferrari gekommen ist. Heute feiert er sein 10-jähriges Jubiläum - eine Traumkarriere. Ich bin am 1. Juli 1993 zu Ferrari gekommen und der Sieg war Nummer 40 unter meiner Leitung, das bedeutet mir sehr viel. Wir haben unsere Weltmeisterschaften von vor zwei Wochen heute mit einem Sieg bestätigt - das sagt mehr als tausend Worte."

Ferrari zu Saisonbeginn 2002 mit altem Auto?"
Ganz abwegig klingt es nicht, dass Ferrari die ersten Rennen in der kommenden Saison mit dem alten Auto von diesem Jahr bestreiten wird, das jedenfalls schreibt die 'Sport auto' in ihrer aktuellen Ausgabe. Hintergrund ist das stabile Reglement, das nur kleinere Änderungen an den Autos vorschreibt und vor allem das ausgeweitete Testverbot auf November und Dezember. Um ein komplett neues Auto zuverlässig zu machen, ist schlichtweg zu wenig Zeit, das könnte Ferrari dazu bewegen, lieber die ersten Rennen mit dem alten Auto zu bestreiten. Den möglichen Geschwindigkeitsnachteil könnte man durch die Zuverlässigkeit gut machen und das neue Auto ausgereift zum zweiten oder dritten Rennen bringen.