Robert White: "Es gibt keine einfachen Strecken"
Renaults Technischer Direktor der Motorentwicklung, Rob White, über die Herausforderungen und Zielsetzungen in Malaysia
(Motorsport-Total.com) - Viele Beobachter trauten dem Renault-Team in dieser Saison nicht zu, an die Erfolge des letzten Jahres anzuschließen. Grund sei, so die Kritiker, der Motor der Franzosen. Während alle Hersteller bei ihren neuen Motoren auf einen Öffnungswinkel zwischen den Zylinderbänken von zirka 90° setzten, entwickelte Renault eine 72°-Variante.

© Renault
Robert White glaubt, dass Renault auch in Malaysia zuschlagen kann
Zudem wurde erst sehr spät mit Robert White, der von Cosworth kam, ein neuer Technischer Direktor der Motorenabteilung benannt. In Australien wurde jedoch offensichtlich, dass sich Renault keineswegs verstecken muss. Viel wichtiger ist jedoch das Wissen, dass im Laufe der Saison einige Verbesserungen am Motor kommen werden.#w1#
Frage: "Wie zufrieden stellend war der Podestplatz des RS24 beim Debütrennen, wenn man bedenkt, welche Leistungsschritte in Vorbereitung sind?"
Rob White: "Es war gut zu wissen, wo unsere Leistung im Vergleich zu den anderen angesiedelt ist, und es ist erfreuend, dass sie so konkurrenzfähig war. Ein Podestplatz in Melbourne war nach der harten Arbeit in Viry und Enstone, um die Leistung des Autos zu maximieren, ein großartiges Ergebnis für das Team. Wir werden Malaysia mit der gleichen Härte angehen, aber die Erfahrung aus Melbourne haben. Wir zielen auf ein Wochenende ab, welches frei von Zwischenfällen ist, und bei dem wir das meiste aus dem Auto herausholen können."
Frage: "Oberflächlich betrachtet ist Malaysia für den Motor eine recht einfache Strecke. Der Vollgasanteil ist relativ gering, und der längste Vollgasabschnitt recht kurz. Stimmt das so?"
White: "Malaysia wird bezüglich der Belastung weniger fordernd sein als unsere Simulationen, die wir bei Ausdauertests in Viry absolviert haben, aber es gibt dennoch keine einfachen Strecken im Kalender. Mit der Ein-Motoren-Regel ist das Finden eines Kompromisses zwischen Haltbarkeit und Leistung ein Teil der Aufgabe eines Rennwochenendes. Die Herausforderung ist, den Motor so einzustellen, dass sich die Leistung des Autos entfalten kann. Jeder Motor, der an der Strecke oder bei einem Test in Viry eingesetzt wird, gibt uns neue Erkenntnisse, um für jeden Grand Prix zu planen. Bei Ausdauertests, die auf jeden Kurs zugeschnitten sind, können wir unsere gewählten Einstellungen überprüfen."
Frage: "Wie wird sich der R24/RS24 in Malaysia präsentieren können?"
White: "Auf der Motorenseite sind wir damit zufrieden, dass wir schon jetzt mehr Spitzenleistung und Drehmoment haben, als der beste unserer Motor des Jahres 2003. Dieser Leistungsvorteil wird von den Fahrern auch wahrgenommen, wenn sie Vollgas geben, also auf Geraden und in schnellen Kurven. Genau wie bei der Leistungskurve, geht die Arbeit an den Einstellungen der Kontrollsysteme weiter, um die Kraftentfaltung und Fahrbarkeit zu verbessern. Was das gesamte Paket angeht, so basiert der R24 auf seinen Vorgängern. Der R23 war auf verschiedenen Kursen konkurrenzfähig und der R24 war bei den Testfahrten vor der Saison und im ersten Rennen schneller. Ich bin zuversichtlich, dass dies auch in Malaysia so sein wird."

