• 02.02.2005 09:18

  • von Marco Helgert

Renault unter Druck?

Renault steht, wie jeder Hersteller in der Formel 1, unter Druck, gegen die versammelte Konkurrenz zu bestehen - Rückzugsgerüchte bleiben

(Motorsport-Total.com) - "Ford ist der erste Hersteller, der aussteigt, wird aber gewiss nicht der letzte sein", so sie Worte von FIA-Präsident Max Mosley, nachdem Ford bekannt gab, die Formel 1 zu verlassen. Der Engländer vermied es, eine Vermutung zu äußern, wer der nächste Hersteller mit Abgangsambitionen ist. Diese Aufgabe übernahmen andere. Als besonders kritisch wird die allgemeine Lage bei Renault gesehen.

Titel-Bild zur News: Renault Team Logo

Renault möchte mit Erfolgen die Gerüchte zum Verstummen bringen

Die Franzosen müssen bald mehr als nur einzelne Erfolge nachweisen, um das Formel-1-Programm gegenüber dem eigenen Unternehmensvorstand auch künftig rechtfertigen zu können. Erschwerend kommt die Tatsache hinzu, dass sich die Management-Struktur bei Renault änderte. Louis Schweitzer, der den Formel-1-Einstieg seinerzeit forcierte, wurde von Carlos Ghosn abgelöst.#w1#

Ghosn wiederum, in Japan gefeierter "Nissan-Retter", gilt als Manager, der sich das Sparen auf die Fahnen geschrieben hat. Schwebend im Raum hängt daher ein möglicher Formel-1-Rückzug Renaults, sollte man nicht bald zu den regelmäßigen Rennsiegern gehören. Patrick Faure, Präsident des Renault-Teams, wischte entsprechende Bedenken bei der Präsentation jedoch vom Tisch.

"Ich weiß nicht, wo das herkommt", so Faure. "Ich habe mit ihm sehr klar diskutiert und er sagte: 'Macht weiter!' Er sagte auch, dass er daran interessiert sei, wenn wir Ergebnisse vorweisen. Wenn wir gute Resultate einfahren, dann sind wir da, speziell dann, wenn wir einen Weg finden, die Kosten zu reduzieren. Es geht nicht darum, für oder gegen die Formel 1 zu sein - es geht darum, für oder gegen gute Resultate von Renault zu sein, denn das wäre eine gute Investition."

Doch genau hier setzen die Bedenken an. Kein Hersteller kann es sich leisten, über Jahre hinweg die zweite, dritte oder gar vierte Geige zu spielen. Dafür sind die Ausgaben zu hoch. Zwar gibt Renault im direkten Vergleich mit der Konkurrenz noch vergleichsweise wenig Geld für das eigene Formel-1-Programm aus, eine Sicherheit bedeutet dies aber nicht. Faure schürte mehr jene Bedenken, dass Renault aus der Formel 1 aussteigen wird, wenn man sich in den kommenden zwei Jahren wieder in der Mehrzahl der Rennen klar hinter einem oder mehreren Konkurrenten klassieren wird.