• 13.08.2003 11:44

  • von Marcus Kollmann

Renault testet Chassis für 2004 bereits im Windkanal

Mike Gascoyne gibt einen Einblick in die längst laufende Entwicklung des R24 - bereits "sehr ermutigende" Datenwerte gesammelt

(Motorsport-Total.com) - Vier Formel-1-Grand Prix stehen in der Saison 2003 noch aus, doch bei den meisten Teams haben die Vorbereitungen für die kommende Saison bereits begonnen.

Titel-Bild zur News: Chassis im Renault-Windkanal

Renault testet den R24 bereits im Windkanal

Beim RenaultF1-Team, welches sich in der Weltmeisterschaft als vierstärkste Kraft der zehn konkurrierenden Teams etabliert hat und demnächst Siege aus eigener Kraft und anschließend den Gewinn der Meisterschaft erreichen will, läuft die Entwicklung des neuen Boliden bereits auf Hochtouren.

Gleichzeitig wird aber auch der dieses Jahr zum Einsatz kommende R23B noch weiter verbessert, was durch zwei parallel arbeitende Teams möglich ist.

"Tim Densham hat 2002 hart am R23 gearbeitet den er in dieser Saison weiterentwickelt hat. Parallel dazu begann Mark Smith mit der Entwicklung des R24, dessen Design im Dezember vergangenen Jahres begann. Während Mark das neue Auto in der Saison 2004 verbessern wird, beginnt Tim mit der Arbeit am R25", erklärt Mike Gascoyne, Technischer Direktor des französischen Werksteams, dass die von ihm erdachte Lösung von zwei technischen Teams eine kontinuierliche Entwicklung ermöglicht.

Da sich die Blau-Gelben auf Grund des ab 2004 geltenden Motorenreglements, welches den Zehnzylindern eine höhere Standfestigkeit abverlangt, für eine Abkehr vom Konzept mit dem weitwinkligen Motor entschlossen haben, ist im Bereich der Windkanaltests viel Arbeit angesagt. Durch die Rückkehr zu einem traditionellerem Zylinderwinkel verändert sich nämlich zwangsläufig auch die gesamte Heckpartie des Boliden.

In Enstone wird bereits seit mehreren Wochen ein 50-Prozent-Modell des R24 im Windkanal ausführlich getestet. "Merkwürdigerweise ist das Modell derzeit in grün angestrichen. Der Grund dafür ist aber sehr einfach: Das Auto wird deshalb nicht schneller, doch wir vermeiden dadurch mögliche Konfusionen mit Modellen aus den Vorjahren wenn es darum geht bestimmte Teile im Lager aufzubewahren", erklärt Gascoyne. Doch die dunkle Farbe hat noch einen weiteren Vorteil, denn sie ermöglicht es durch besser zu erkennende Schatten möglichen Problemen schneller auf die Schliche zu kommen.

In der gegenwärtigen Entwicklungsphase kann der Technische Direktor zwar noch nicht in die Details gehen was das neue Auto anbelangt, doch zu einer kleinen Einschätzung ließ er sich trotzdem überreden: "Der R23 ist schon ein aerodynamisch sehr effizientes Auto und mit dem R24 hoffen wir einen weiteren Schritt vorwärts zu machen. Die bereits gesammelten Datenwerte sind sehr ermutigend und uns stehen noch sechs Monate zur Verfügung, um den Feinschliff durchzuführen."