Renault-Teams mit Grund zum Optimismus

Motorenhersteller Renault will in Silverstone an die erfolgreiche Tradition anknüpfen - Folgt am Wochenende der zwölfte Sieg?

(Motorsport-Total.com) - Die vom französischen Motorenhersteller Renault belieferten Teams wissen am kommenden Wochenende eine lange Erfolgsgeschichte im Rücken. Nachdem Alain Prost im Jahr 1983 den ersten Silverstone-Sieg für einen Renault-Motor unter Dach und Fach bringen konnte, ließen die Franzosen zwischen 1991 und 1997 im Heck eines Williams- oder Benetton-Boliden nicht weniger als sieben Triumphe in Serie folgen. Auch in den Jahren 2006 (Renault) sowie 2009 und 2010 (Red Bull) wurde der Siegerwagen auf dem ehemaligen Militärflugplatz in Mittelengland jeweils von einem Aggregat aus Viry-Chatillon angetrieben.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber sorgte 2010 für den elften Silverstone-Sieg eines Renault-Motors

Die größten Chancen auf eine Fortsetzung der Erfolgsgeschichte dürfte auch in diesem Jahr das Team von Red Bull besitzen. Neben dem amtierenden Weltmeisterteam können das Renault-Team selbst sowie die Lotus-Truppe auf den aktuellen Motor vom Typ RS27 zählen. Zudem ist es für alle drei Teams am kommenden Wochenende ein Heimspiel, befinden sich die Fabriken doch in unmittelbarer Nähe der Rennstrecke von Silverstone entfernt. Lotus hat mit zweieinhalb Stunden noch die längste Anreise der drei Renault-Teams.

Angesichts des Gastspiels auf heimischem Boden sämtlicher Teams verspürt Motoreningenieur Remi Taffin eine gewisse Verantwortung. "Vor den Augen so vieler Mitarbeiter aus den Fabriken wollen wir natürlich besonders gut aussehen", sagt der Franzose.

Fragezeichen Wetterverhältnisse

Die Strecke auf dem Gelände eines ehemaligen Militärflugplatzes gilt seit jeher als Power-Strecke. Trotz diverser Umbauten im Laufe der Jahre ist der Charakter bis heute erhalten geblieben. Auch nach dem jüngsten Umbau im Vorfeld des letztjährigen Grand Prix beträgt der Vollgasanteil "auf einer Qualifying-Runde immer noch 66 Prozent und auf einer Rennrunde 61 Prozent", wie Taffin verrät.

Den größten Unterschied im Vergleich zu den bisherigen Rennen der Saison 2011 wird in Silverstone das ab sofort geltende Verbot des heiß angeströmten Diffusors darstellen. Wie Taffin offenbart, wird sich dadurch nicht nur die Balance der auf diesem Prinzip aufbauenden Boliden nachhaltig verändern, sondern auch der Sound. "Bisher hörten sich die Motoren auf der Strecke beinahe so an, als würden sie mit einer Traktionskontrolle fahren. Ab dem Wochenende in Silverstone werden die Triebwerke deutlich gleichmäßiger klingen."

Vor dem Hintergrund, dass das Wetter in Silverstone traditionell sehr schnell umschlagen kann, sieht Taffin vor allem im seit Valencia geltenden Verbot verschiedener Motor-Mappings für Qualifying und Rennen eine Herausforderung. "Unsere Mappings haben sich in der Vergangenheit im Verlauf des Wochenendes nur minimal verändert. Sollte das Wetter von Samstag auf Sonntag allerdings umschlagen, so müssen wir im Vorfeld sehr genau überlegen, wie wir vorgehen werden", so der Franzose.