Renault signalisiert langfristiges Engagement

Solange die Entscheidung für den V6-Turbo nicht wieder umgeworfen wird, dürfte Renault auch über 2013 hinaus in der Formel 1 engagiert bleiben

(Motorsport-Total.com) - Hätten die Formel-1-Verantwortlichen das neue Motorenformat komplett gekippt und an den aktuellen V8-Saugern festgehalten, dann wäre Renault möglicherweise Ende 2012 aus der Königsklasse ausgestiegen. Den Franzosen wäre bekanntlich ein 1,6-Liter-Turbo mit vier Zylindern in Reihe (an dem sie schon seit September 2010 gearbeitet haben) am liebsten gewesen, mit dem Kompromiss einer V6-Zylinderbank können sie aber gut leben.

Titel-Bild zur News: Rob White

Renault-Motorenchef Rob White hofft, dass die FIA bei ihrer Entscheidung bleibt

Dennoch wurde der neue Vertrag mit Williams vorerst nur bis zum geplanten Ende der V8-Ära (Ende 2013) abgeschlossen, wenngleich mit der Absicht, danach auch in der V6-Turbo-Ära weiterzumachen. "Die Partnerschaft mit Williams für 2012 und 2013 ist ein weiterer Indikator für Renaults Entschlossenheit für die Zukunft", behauptet Entwicklungschef Rob White gegenüber 'The Flying Lap'. "Natürlich planen wir die Zukunft auch über 2013 hinaus, wenn 2014 der neue 1,6-Liter-Sechszylinder-Turbo mit Energierückgewinnungs-Systemen und einem reinen Elektroantrieb in der Boxengasse kommt." Nachsatz: "Ich bin gespannt, wie das aussehen wird..."

Experten werten den lediglich auf zwei Jahre ausgelegten Vertrag (auch die Deals mit Red Bull, Renault/Genii und Lotus laufen spätestens Ende 2013) dahingehend, dass dem Motorenhersteller nach dem Regel-Hickhack der vergangenen Wochen noch das Vertrauen in die FIA und die anderen Beteiligten fehlt. Schließlich steht eine Klage von Bernie Ecclestone gegen das derzeit geplante Motorenformat im Raum. Sollte die Reform letztendlich doch ausbleiben und der V8-Sauger verlängert werden, könnte sich Renault Ende 2013 immer noch zurückziehen.

Übrigens: Die Operationen für die vier Kundenteams sind bei Renault intern "komplett getrennt" versichert White, dass es keinen unerwünschten Informations- und Datentransfer etwa von Red Bull zu Williams geben kann: "Die Leute, die an der Strecke arbeiten, arbeiten nur für ein Team, und die Informationen werden streng vertraulich behandelt, damit es untereinander kein Leck geben kann. Das ist eine organisatorische und logistische Herausforderung, aber wir haben Zeit, um das bis zum Beginn der Saison 2012 korrekt aufzubauen."