Renault für Kanada vorsichtig optimistisch

Während Fernando Alonso in Kanada das zuletzt gezeigte Potenzial umsetzen möchte, hofft Nelson Piquet Jr. auf ein Ende seiner Krise

(Motorsport-Total.com) - Seit dem zweiten Startplatz von Fernando Alonso beim Heimrennen in Barcelona scheint es mit Renault langsam aufwärts zu gehen, auch wenn die verbesserten Performances noch nicht wirklich in Resultate umgesetzt werden konnten. Zuletzt in Monaco scheiterte das ehemalige Weltmeisterteam an den chaotischen Verhältnissen und an einem etwas zu frühen Wechsel auf Trockenreifen.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso rechnet sich auf dem Circuit Gilles Villeneuve Chancen aus

"Wir konnten unsere Möglichkeiten in Monaco nicht voll ausschöpfen und natürlich war das enttäuschend", erklärte Alonso. "Unter normalen Umständen wäre mehr drin gewesen. Weil wir nicht um die Meisterschaft kämpfen, sind wir ein paar Risiken eingegangen, die sich leider nicht ausgezahlt haben. Aber jetzt freue ich mich darauf, mich am Wochenende wieder ins Auto zu setzen. Mal sehen, was wir in Montréal erreichen können, denn das ist eine ganz andere Strecke."#w1#

Bremsen im Mittelpunkt

"Alles in allem dürfte der R28 gut funktionieren." Fernando Alonso

Auf den Kanada-Grand-Prix hat sich Renault beim Le-Castellet-Test vor Monaco vorbereitet. Das Hauptaugenmerk lag auf der Low-Downforce-Konfiguration und auf den Bremsen: "Wir werden vor allem an der Bremskühlung arbeiten, denn die Bremsleistung und den Verschleiß während des Rennens perfekt im Griff zu haben, ist gerade in Montréal extrem wichtig", gab Alonso für die Trainings vor. "Aber das ist für uns kein wirkliches Problem. Alles in allem dürfte der R28 gut funktionieren."

"Ich mag die Strecke", meinte er weiter. "Die Atmosphäre in Montréal ist immer sehr herzlich. Die ganze Stadt ist am Renntag auf den Beinen, denn die Kanadier mögen Motorsport - und besonders die Formel 1. Es macht einfach immer Spaß, bei so einer guten Stimmung zu fahren. 2006 habe ich außerdem den Grand Prix dort gewonnen. Ich bin sicher, dass wir auch dieses Jahr wieder ein hochinteressantes Rennen erleben werden."

Und weiter: "Es gibt nichts, was gegen ein gutes Resultat spricht, denn immerhin hat sich das Team mehrere Wochen lang auf dieses Rennen vorbereitet, zuletzt mit dem Test in Paul Ricard. Uns sind seit Saisonbeginn einige Fortschritte gelungen und wir versuchen uns so schnell wie möglich weiterzuentwickeln. Seit dem Spanien-Grand Prix scheinen wir wieder mit bei der Musik zu sein. Das sollte in Kanada ähnlich aussehen. Wir werden jedenfalls alles dafür geben, wieder vorne dabei zu sein."

Piquet Jr. steht unter Druck

"Der Kurs von Montréal dürfte etwas einfacher zu fahren sein." Nelson Piquet Jr.

Ganz anders als für Alonso verhält sich die Situation für Nelson Piquet Jr., der immer noch nicht richtig in Schuss kommen will und zuletzt in Monaco nach dem Wechsel auf Trockenreifen mehr oder weniger sofort das Auto in die Barrieren setzte. In den vergangenen Wochen kursierten sogar Gerüchte, dass er seinen Job bald los sein könnte, aber das erscheint mangels kompetenter Alternativen im Moment höchst unwahrscheinlich.

"Monaco ist ohne Zweifel die schwierigste Strecke des Jahres", blickte der Brasilianer vor Kanada noch einmal auf das vergangene Rennen zurück, in dem er sich nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat. "Im Qualifying hatten wir einige Probleme, doch die Anfangsphase meines Rennens lief gut. Das nehme ich als positiv mit. Der Kurs von Montréal dürfte etwas einfacher zu fahren sein. Ich bin zuversichtlich und hoffe, dass ich dort ein solides Rennen zeigen kann."

Hoffnung dank neuer Teile

Nelson Piquet Jr.

Für Nelson Piquet Jr. lief es bisher nicht so, wie er sich das vorgestellt hatte Zoom

"Ich hoffe, der R28 wird ein gutes Handling an den Tag legen und uns über das ganze Rennwochenende konkurrenzfähige Rundenzeiten ermöglichen", so Piquet. "Das Team hat seit Saisonbeginn große Fortschritte erzielt - seit Barcelona haben wir eine ganze Reihe neuer Teile am Auto. Wir versuchen, diesen Weg fortzusetzen, immer mehr über das Auto zu lernen und uns nach vorn zu entwickeln. Dafür müssen wir in den Freitagstrainings intensiv an der Abstimmung tüfteln. Hoffentlich erwischen wir einen guten Start ins Rennwochenende."

"Als wir die Tests im Hinblick auf Montréal fuhren, regnete es, deshalb kamen wir nicht so viel zum Fahren wie geplant", sagte er. "Wir konnten lediglich einige Startversuche machen. Ich kenne mein technisches Programm für Freitag noch nicht, aber ich werde mein Bestes geben, um das Auto zu verbessern. Um dieses Wochenende bestmöglich anzugehen und abzuschließen, werde ich eng mit meinen Ingenieuren zusammenarbeiten und versuchen, möglichst viel Zeit auf der Strecke zu verbringen. Meine Priorität liegt darauf, den Kurs so schnell wie möglich kennen zu lernen."

Besonders auf Montréal vorbereitet hat sich der Youngster nicht: "Da gab es nicht Bestimmtes. Ich versuche, dieses Rennen in Ruhe auf mich zukommen zu lassen und konzentriert zu bleiben, so wie ich das bisher vor jedem Grand Prix gehalten habe. Mein Ziel lautet, die Strecke schnell zu lernen und mich im Auto wohl zu fühlen. Danach muss ich jedes Training nutzen, um das Setup perfekt hinzukriegen und alle Voraussetzungen für ein starkes Qualifying zu schaffen", teilte er mit.