• 30.05.2008 17:10

  • von Stefan Ziegler

Symonds: "Eine sehr seltsame Strecke"

Pat Symonds und Steve Nielsen über den Kurs in Montréal und was den Circuit Gilles Villeneuve von anderen Rennstrecken unterscheidet

(Motorsport-Total.com) - Nach einem schwierigen Rennen in Monaco tritt das Renault-Team nun die Reise über den Atlantik an und freut sich schon auf den Auftritt in Montréal. Die Strecke im St.-Lorenz-Strom bietet dabei einen harten Kontrast zur Hatz im Fürstentum, fahren die Boliden in Kanada doch mit einem vollkommen anderen Setup. Nur die Mauern dürften den Piloten ziemlich bekannt vorkommen, schließlich gibt es auch in Montréal kaum Raum für Fahrfehler.

Titel-Bild zur News: Nelson Piquet Jr.

Renault testete in Le Castellet das Flügelwerk für den Kanada-Renneinsatz

"Ich bin mir nicht sicher warum, aber wir haben dort für gewöhnlich immer recht gute Ergebnisse", analysierte Teammanager Steve Nielsen die Lage seines Rennstalls vor dem kanadischen Grand Prix im Renault-Podcast. "Nicht unbedingt in jedem Jahr, aber ziemlich oft. Ich mag Kanada und die Stadt, das war bislang immer ein recht erfolgreicher Platz für uns."#w1#

"Das ist schon eine sehr seltsame Strecke", ergänzte der Chefingenieur Pat Symonds. "Es gibt eine Menge Geraden und viele Schikanen - da sind also alle Zutaten dabei, die eigentlich einen schlechten Kurs ausmachen. Aber es ist eine verdammt tolle Strecke! Wir haben dort immer gute Rennen, viele Überholmanöver und reichlich Aufregung."

"Jeder Fehler wird gnadenlos bestraft, weil die Mauern so nahe sind. Wir haben da also immer ein richtig schönes Rennen. Es ist natürlich auch reizvoller, in einer Stadt zu fahren als mitten im Nirgendwo", bestätigte der Brite die aktuelle Tendenz der Formel 1, sich wieder näher in die Ballungsräume zu wagen und Kurse wie Magny-Cours langsam auszusortieren.

"Die Strecke ist traditionell sehr fordernd für die Bremsen." Steve Nielsen

"Die Strecke ist traditionell sehr fordernd für die Bremsen", fuhr Nielsen fort und fasste die wichtigsten Eigenschaften des Kurses zusammen. "Wir müssen uns also die ganze Zeit Gedanken über die Abnutzung der Bremsen machen. Ansonsten ist das eigentlich Business as usual." Es komme darauf an, Aerodynamik, Motorenpower und Reifen optimal zum arbeiten zu bringen.

"Kanada ist das erste Rennen auf einem Medium-Downforce-Kurs und das verlangt wiederum eine neue Generation von Flügeln", fügte Symonds an und verwies auf die Testarbeit des Teams in Paul Ricard. "Diese haben wir natürlich entsprechend ausprobiert. Es wird aber auch andere Teile geben, die nicht streckenspezifisch sind, welche wir aber dennoch in Kanada mit dabei haben werden."

"Wir entwickeln gerade viele interessante Dinge, das ist sehr aufregend", sagte der Symonds abschließend und hofft darauf, dass die jüngsten Leistungssteigerungen des Renault-Rennstalls keine Ausnahmen waren: "Wir haben in Barcelona gezeigt, dass wir einen größeren Schritt machen können als die anderen Teams. Das war hoffentlich keine Eintagsfliege."