• 30.05.2008 09:32

  • von Stefan Ziegler

Symonds: Renault im Zwiespalt

Aufgrund der Regeländerungen für 2009 steht Renault vor einer wichtigen Entscheidung - Konzentration auf den neuen Wagen?

(Motorsport-Total.com) - Das Jahr 2009 bringt eine größere Portion frischen Wind mit sich, als das in den vergangenen Jahren der Fall war. Für die Formel 1 stehen einige Regeländerungen an, die das Gesicht der Rennserie sicherlich verändern werden - was die Rennställe vor ein gewisses Dilemma stellt: Entweder in dieser Saison bis zum Schluss um Punkte und Podien kämpfen, oder sich schon frühzeitig in Richtung 2009 orientieren. Renault-Chefingenieur Pat Symonds über das Für und Wider in dieser Situation.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso; Nico Rosberg

Vorfahrt für Renault? Das Jahr 2009 wirft bereits seine Schatten voraus...

Man müsse sich zunächst einmal darüber im Klaren werden, wie denn die aktuelle Position in der Meisterschaft zu werten sei, sagte der Brite im Renault-Podcast. Derzeit belegt das Renault-Team den siebten WM-Zwischenrang und liegt mit Toyota, Toro Rosso und Honda im Clinch. Daher sei es wichtig, so Symonds weiter, seine Möglichkeiten nach vorne und hinten genau unter die Lupe zu nehmen.#w1#

"Was ich damit sagen will: Wenn man sich auf einem soliden dritten Rang befindet und der zweite Platz außer Reichweite liegt, man aber gleichzeitig auch nicht auf den vierten Platz verdrängt werden kann - das war im Vorjahr mehr oder weniger unsere Situation - dann kann man sich sicherlich Gedanken darüber machen, die Aufmerksamkeit schon auf das kommende Jahr zu richten", meinte der Chefingenieur der Franzosen.

"Wenn du aber am fighten bist, so wie das in diesem Jahr der Fall ist, dann musst du die Entwicklung einfach aufrecht erhalten", stellte Symonds heraus. "Das ist natürlich überhaupt kein Fehler, solange auch der neue Wagen von den Fortschritten profitiert. Leider ist das Auto für das kommende Jahr eine ganz andere Geschichte: Die Aerodynamik-Regeln sind vollkommen anders, das KERS-System wird eingeführt, es gibt Slicks - das alles ergibt letztendlich ein ganz anderes Auto."

"Umso wichtiger ist es also", zog der Techniker ein erstes Fazit, "dass man frühzeitig mit der Entwicklung beginnt. Das macht es natürlich sehr schwierig für uns. Wir sind ein großes Team aber nicht groß genug, um zwei Großprojekte parallel laufen zu lassen. Meiner Meinung nach haben einige Teams schon viel mehr ins kommende Jahr investiert als wir es bislang tun konnten - Rennställe, die möglicherweise etwas zu kämpfen haben, wie beispielsweise Honda. Das könnte das Klassement im kommenden Jahr durchaus etwas durcheinanderwirbeln."