• 16.02.2009 10:28

  • von Roman Wittemeier

Renault auf der Kippe: ING macht nicht weiter

Die Zukunft des Renault-Rennstalls sieht düster aus: Hauptsponsor ING wird den Vertrag am Jahresende nicht verlängern

(Motorsport-Total.com) - Renault hat zurzeit zwar sportlich wieder etwas weniger Sorgen, nachdem der Test in Jerez endlich gute Ergebnisse mit dem neuen R29 brachte, doch wirtschaftlich geht das Team harten Zeiten entgegen. Hauptsponsor ING kündigte heute an, den bis zum Jahresende laufenden Vertrag nicht zu verlängern. Die niederländische Bank zieht sich wegen eines strikten Sparprogrammes ganz aus der Formel 1 zurück.

Titel-Bild zur News:

ING tritt unter anderem auch in Spa-Francorchamps als Hauptsponsor auf

"Das ING-Engagement in der Formel 1 war unser erster weltweiter Sponsorenauftritt. Wir haben die Umsatzsteigerung und eine Erhöhung der Markenbekanntheit, vor allem in unseren Kernmärkten, zum Ziel gehabt", hieß es in einer Erklärung des Unternehmens. Und weiter: "In den vergangenen zwei Jahren hat ING dieses Ziel durch das Formel-1-Sponsoring erreicht. Die Markenbekanntheit stieg von März 2007 bis November 2008 um 16 Prozent."#w1#

Das gesamte ING-Modell ist im Zuge der jüngsten Bankenkrise gehörig ins Wanken geraten. In einem ersten Schritt verabschiedete man ein umfassendes Sparpaket, welches die Ausgaben um insgesamt über eine Milliarde Euro drücken soll. 7.000 Stellen wurde gestrichen. Im Rahmen des Dreijahres-Vertrages mit Renault kürzte man die Zahlungen für 2009 um 40 Prozent und sorgte so beim französischen Werksteam für knappe Kassen.

Fernando Alonso

Fernando Alonso soll mit Erfolgen in der neuen Saison neue Sponsoren anlocken Zoom

Ursprünglich wollte man die Entscheidung über eine mögliche Fortführung des Formel-1-Sponsorings erst im kommenden Sommer treffen, doch man zog schon jetzt den Stecker. "Die Formel 1 bleibt trotz des schlechten wirtschaftlichen Klima ein wirkungsvolles Business-Tool. Auch wenn wir unser Engagement schon 2009 um 40 Prozent zurückfahren, rechnen wir mit weiteren Erfolgen. ING hat die Partnerschaft mit Renault stets genossen. Wir werden auch im letzten Jahr der Partnerschaft eng zusammenarbeiten."

Die Verantwortlichen des Renault-Teams dürfte die ING-Rückzugsankündigung wie ein Schlag treffen. Die Mannschaft um Teamchef Flavio Briatore steht gewaltig unter Druck, denn auch der Mutterkonzern schreibt schlechte Zahlen und musste sich zuletzt von der französischen Regierung aus der Patsche helfen lassen. Eine Zukunft in der Formel 1 wird sich der Rennstalls um Superstar Fernando Alonso nur durch große Erfolge in der neuen Saison sichern können - wenn überhaupt.