• 06.02.2002 19:37

  • von Fabian Hust

Reist Ferrari mit F2002 und F2001 nach Australien?

Falls sich Ferrari nicht ganz sicher ist, welches Auto das richtige für Melbourne ist, könnte man einfach beide Autos mitnehmen

(Motorsport-Total.com) - Ferrari-Rennleiter Jean Todt präsentierte sich bei der Präsentation des neuen F2002 als Realist: "Klar wollen wir weiterhin Rennen gewinnen und wir werden alles in unserer Macht stehende tun, damit wir dieses Ziel erreichen können, aber wir möchten gleichzeitig mit unseren Füßen auf dem Boden bleiben", so der Franzose. "Wir wissen, dass der Wettbewerb in diesem Jahr hart werden wird, da wir gegen die großen Automobilhersteller antreten. Sie sind natürlich nicht in die Formel 1 gekommen um zu verlieren, aus diesem Grund werden sie alles geben, um von Anfang an vorne mit bei der Musik zu sein."

Titel-Bild zur News: Jean Todt

Noch weiß auch Todt nicht, mit welchem Auto man in Melbourne starten wird

Jean Todt ist lange genug im Geschäft, um zu wissen, dass nach einem Hoch auch irgendwann wieder ein Tief kommen wird. Das ging zuletzt Williams und McLaren so, irgendwann wird wieder Ferrari an der Reihe sein. "Für uns ist es wichtig, dass wir die Arbeit der Anderen respektieren und unsere Gegner nicht unterschätzen, wir sollten sie auch nicht als Alibi oder Ausrede für unsere möglichen Niederlagen benutzen", stellt der bald 56-Jährige klar. "Das ist der Geist, mit dem wir an die Arbeit gehen."

Mit dem neuen Auto wird Ferrari Ende der Woche, vermutlich am Samstag, das erste Mal auf die Teststrecke gehen: "Wir haben ein neues Chassis, das wir testen und dabei sicher stellen werden, dass es für die neue Formel-1-Saison bereit ist. Das neue Auto wurde an den bedeutenden Stellen deutlich weiterentwickelt: Motor, Aerodynamik, Elektronik und Bremsen. Ich kann sagen, dass wir hart arbeiten werden, um es im ersten Grand Prix verwenden zu können."

Gleichzeitig verrät Todt, dass man sogar mit beiden Autos nach Melbourne fahren könnte: "Der F2001 ist immer noch ein sehr gutes Auto, wir könnten also zwischen beiden Chassis auswählen. Das alte Auto steht uns immer noch zur Verfügung und der Motor und das Getriebe können angepasst werden. Wir werden die Tests abwarten, die wir bis zum 20. Februar fahren werden, und dann sehen, wie sich das Auto verhält. Dann werden wir eine Entscheidung fällen."

In den Augen von Jean Todt gibt es im kommenden Jahr noch keinen eindeutigen Gegner, das könne man nach den Tests noch nicht sagen: "Die Versuchsfahrten, die jedes Team individuell für sich absolviert, sind schwierig zu analysieren. Aus diesem Grund ist es schwierig, Vergleiche zu ziehen und zu verstehen, wie sie in Rennabstimmung unterwegs sein werden. Wir erwarten einen harten Wettbewerb, aber das ist ja das Schöne am Rennsport."

Von den Gerüchten um die Illegalität des neuen F2002 wollte sich Jean Todt nicht irritieren lassen: "Solche Kontroversen sind Teil des Spiels und es ist normal, dass sie existieren. Wir arbeiten hart und bereiten uns so ruhig wie möglich auf die Weltmeisterschaft vor, in dem wir uns nur auf die Aufgaben konzentrieren, die jetzt vor uns liegen."