• 05.02.2002 13:28

  • von Marcus Kollmann

Montezemolo macht sich für kleine Teams stark

Der Ferrari-Präsident spricht über die Prost-Pleite und wie zukünftig solche Konkurse vermieden werden sollen

(Motorsport-Total.com) - Luca di Montezemolo, seines Zeichen Präsident der Scuderia Ferrari, braucht sich auch in Zukunft keine Sorgen machen, dass "seinem" Formel-1-Team das Geld ausgeht. Zum einen konnte Ferrari im letzten Jahr mit Vodafone und FILA neue Partner gewinnen, zum anderen laufen die Verkäufe der Sportwagen seit den Erfolgen in der Formel 1 fast wie von selbst. Da das Engagement aber von Jahr zu Jahr immer kostspieliger wird, benötigt auch ein Top-Team wie Ferrari mehr Geld.

Titel-Bild zur News: Luca di Montezemolo (Ferrari-Präsident)

Montezemolo will die Konkurrenzserie lieber heute als morgen

Der Konkurs des Prost-Teams und die anhaltenden Spekulationen über finanzielle Probleme anderer Rennställe haben di Montezemolo aufgezeigt, dass in der Formel 1 etwas nicht stimmt - die Beteiligung der Teams an den Einnahmen.

Di Montezemolo, bekannt als Befürworter und Mitinitiator der Konkurrenzserie die ab 2008 die Formel 1 ablösen will, erklärte laut Zitaten in der englischsprachigen Presse, dass man in der neuen Serie dafür sorgen werde, dass alle Teams ordentlich an den mit den Formel-1-Rennen in Zusammenhang stehenden Einnahmen beteiligt werden.

"Die Konstrukteure bekommen einfach zu wenig vom großen Kuchen ab", nannte der 54-jährige Italiener noch einmal einen der Gründe weshalb sich die Automobilhersteller BMW, Mercedes, Fiat, Ford und Renault zusammengeschlossen haben um diesen Umstand zu verändern.

Weiter erklärte der Ferrari-Präsident, dass die kleinen Teams ein wichtiger Bestandteil des Wettkampfes und der Serie seien, weshalb es das Ziel sein müsse diese vor dem Bankrott zu bewahren: "Die kleinen Teams bereichern die Serie und sorgen für Überraschungen und Abwechslung. Außerdem bieten Sie jungen Fahrern eine gute Möglichkeit erste Erfahrungen zu sammeln", sprach der Ferrari-Präsident auf einen für die Top-Teams nicht zu unterschätzenden Umstand an.

Während sich die großen Teams auf Grund des Wettkampfes mit der Konkurrenz oder Verpflichtungen ihren Sponsoren gegenüber scheuen viel versprechende aber eben halt junge Fahrer sofort zu verpflichten, bleibt den kleineren Rennställen meist keine andere Wahl als auf den Nachwuchs zu setzen. Ihnen fehlt nämlich schlicht und ergreifend das Geld, um einen Top-Piloten zu verpflichten.

Allerdings kann sich diese Zwangslage auch auszahlen, wie das Beispiel Sauber/Kimi Räikkönen bewiesen hat. Nachdem McLaren den Finnen umworben und Peter Sauber vom Wechsel Räikkönens in das englische Team mit Hilfe einer Entschädigung in Höhe eines zweistelligen Millionen-Betrages überzeugt hatte, konnte sich der Teamchef über mehr Geld für die Entwicklung des Autos und zur Verbesserung der Infrastruktur seines Rennstalls freuen.

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