• 05.03.2010 13:01

  • von Roman Wittemeier

Red Bull: Schritt für Schritt zum Titel

Red-Bull-Teamchef Christian Horner sieht dem kommenden Saisonstart gelassen entgegen: "Aber die Erwartungen sind hoch"

(Motorsport-Total.com) - Red Bull will nach einer starken Vorsaison zum Titel fahren. Selbstbewusst arbeitete sich die Mannschaft durch den Testwinter. "Wir haben uns bemüht, die anderen möglichst zu ignorieren. Angesichts der unterschiedlichen Benzinlasten kann man es sowieso kaum einschätzen", sagt Christian Horner im Interview mit 'Autosport'. Man habe seit dem Ende der vergangenen Saison große Fortschritte gemacht, außerdem komme man in Bahrain mit weiteren Neuteilen auf die Strecke.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel, Christian Horner (Teamchef)

Große Hoffnungen für die neue Saison: Sebastian Vettel und Christian Horner

Das Werk in Großbritannien laufe auf Hochtouren, man müsse sich in der Formel 1 auch in Bezug auf das Entwicklungstempo vor niemandem mehr verstecken. "Aber Ferrari und Alonso sehen stark aus", fasst Horner seine Eindrücke von den Testfahrten zusammen. "Wir haben gelernt, dass man die Konkurrenz niemals unterschätzen darf." Aus Sicht des Briten haben alle Teams derzeit noch Stärken und Schwächen.#w1#

"Ferrari geht schon immer sanft mit den Reifen um, dafür bekommen sie im Qualifying nicht das Maximale heraus", so der Red-Bull-Teamchef. Und weiter: "Bei uns ist es genau das Gegenteil. Das Qualifying wird allerdings sehr wichtig. Wenn du vorne stehst, dann hast du freie Fahrt und kannst dir die Reifen besser einteilen." Das Verbot des Nachtankens im Rennen sorgt für veränderte Herangehensweisen.

"Gab es bislang immer drei kurz unterbrochene Sprintrennen, so muss man sich das Rennen und Reifen nun passend einteilen. Man muss die Reifen schonen, um im entscheidenden Moment noch angreifen zu können", erklärt Horner. Derjenige, der sich ein Rennen intelligent einteilen kann, könne die größten Chancen auf Erfolg haben. Horner hält unter anderem die Reifen und Zuverlässigkeit für Schlüsselfaktoren.

¿pbvin|512|2479||0|1pb¿"Und die Motorleistung muss gleich sein", mahnt der britische Teamchef noch einmal. "Es kann nicht sein, dass man hinterherrennen muss als hätte man zusammengeknotete Schnürsenkel. Aber die FIA ist sich dieses Themas bewusst." Motorenpartner Renault sei nun gefordert, eine neue Angleichung der Leistung in den entsprechenden Arbeitsgruppen durchzusetzen.

"Die Erwartungen bei Red Bull sind hoch", meint Horner genau eine Woche vor den ersten offiziellen Sessions der neuen Saison. "Wir sind ein unabhängiges Team, im Vergleich zu McLaren oder Ferrari sind wir ein kleines Team. Wir gehen es Rennen für Rennen an, versuchen stets, das Maximale herauszuholen. Dann wird sich der Titelkampf von ganz allein entwickeln. Man darf sich nicht zu sehr darauf konzentrieren. Wir müssen einfach an jedem Wochenende die bestmögliche Leistung abrufen."