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Was Vettel so stark macht
Sebastian Vettels Renningenieur Guillaume Rocquelin über seinen Red-Bull-Schützling: Reife, Intelligenz und der Blick ins Fernsehen
(Motorsport-Total.com) - Spätestens seit seinem Überraschungssieg mit Toro Rosso 2008 in Monza ist Sebastian Vettel in der Formel 1 eine große Nummer. Im vergangenen Jahr fuhr der 22-Jährige mit Red Bull zur Vizemeisterschaft, viele Fans und Fachleute trauen dem deutschen Nachwuchsstar schon 2010 den Titel zu. Vettel hat viele Fürsprecher, unter anderem Formel-1-Boss Bernie Ecclestone, der den Heppenheimer eindeutig als Superstar der Zukunft sieht.

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Sebastian Vettel will sich im Vergleich zum Vorjahr um einen Platz verbessern
"Sebastian ist kein komplizierter Mensch, deshalb ist die Zusammenarbeit mit ihm total einfach", sagt Guillaume Rocquelin, der als Renningenieur sehr eng mit dem Heppenheimer zusammenarbeitet. Der Franzose gegenüber 'Auto Bild motorsport' (jetzt abonnieren!) weiter: "Er ist supernett, aber auch sehr viel erwachsener, als man von einem 22-Jährigen erwarten würde. Das führt dazu, dass er sehr ruhig und ausgeglichen an seine Arbeit herangeht."#w1#
Die besondere Stärke des jungen Hoffnungsträgers liege in seinen geistigen Kapazitäten. Vettel habe während der Fahrt jederzeit die Möglichkeit, wichtige Details zu speichern und zu verstehen. "Viele Piloten sind mit der Masse der auf sie einströmenden Informationen schlichtweg überfordert. Sebastian dagegen kann alles getrennt voneinander analysieren", lobt der Techniker, der von den Aussagen des 22-Jährigen profitiert.
Vettel sei bei seinen Fahrten stets gelassen und ruhig. Ausnahme: "In Abu Dhabi wollte Sebastian unbedingt die schnellste Rennrunde fahren. Das will er eigentlich immer. Aber ich stehe da nicht so sehr drauf: zu viel unnötiges Risiko. Also habe ich ihm die schnellste Rundenzeit einfach nicht verraten. Und jetzt kommt's: In Abu Dhabi wusste er sie trotzdem. Von den Bildschirmen am Streckenrand! Man könnte also sagen: Während des Rennens schaut er auch noch TV", gibt Rocquelin einen Einblick in die Abläufe.

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Der Fahrer lauscht, der Techniker spricht: Vettel und Renningenieur Rocquelin Zoom
"Als Fahrer war er eigentlich schon fertig, als er im letzten Jahr zu uns gekommen ist. Aber jetzt ist er auch bereit, den Titel zu gewinnen", lobt der Techniker. "Vom Sieger zum Champion sind es nur kleine Schritte, aber eben ganz wichtige. Als WM-Anwärter musst du beispielsweise immer im Hinterkopf haben, dass du in dumme Unfälle oder Zuverlässigkeitsprobleme verwickelt werden kannst. Wenn du also auf dem fünften Platz festhängst, solltest du den einfach nach Hause fahren. Das hat Sebastian im letzten Jahr kapiert."
Bei den zurückliegenden Wintertests zeigte sich, dass Red Bull neben Ferrari, McLaren und vielleicht auch Mercedes als Favorit in die ersten Rennen der Saison gehen wird. Eines ist auch für den Renningenieur des Deutschen klar: Je stärker das Red-Bull-Paket, desto größer die Siegchancen. "Er hat alles, was ein Weltmeister braucht. Und ich zweifle auch nicht daran, dass das neue Auto besser als das alte ist", so Rocquelin voller Zuversicht.

