• 06.05.2005 15:47

Reaktionen auf die BAR-Honda-Affäre

Gespaltene Formel 1: Größtenteils trifft das Urteil gegen BAR-Honda auf Verständnis, doch es gibt durchaus auch kritische Töne

(Motorsport-Total.com) - Das Lager der Formel 1 scheint nach dem Urteil gegen das BAR-Honda-Team zwar in Lager aufgespalten zu sein, aber eine Tendenz ist innerhalb des Formel-1-Zirkus' klar erkennbar: BAR-Honda habe Glück gehabt, die Strafe hätte leicht um ein Vielfaches härter ausfallen können. Eine Ansicht, die auch FIA-Präsident Max Mosley bereits zum Ausdruck brachte.

Titel-Bild zur News: Nick Fry

BAR-Honda-Teamchef Nick Fry musste in Barcelona viele Fragen beantworten

"Wenn das, was bei der Berufungsverhandlung herauskam, Realität ist, dann ist das Urteil zu milde", erklärte beispielsweise Mike Gascoyne, der Technische Direktor von Toyota. "Wenn es Zweifel gegeben hat, warum hat man nicht versucht, sie zu klären?" In eine etwas andere Richtung gingen viele Erklärungen der Fahrer.#w1#

"Dagegen kann man nichts tun: Es gibt Regeln, und wenn es bei BAR-Honda einen Weg gab, sie zu brechen, dann ist es ein unsportliches Verhalten, das bestraft werden muss", so Giancarlo Fisichella. Doch auch etwas Wehmut schwang mit, vor allem bei Rubens Barrichello. "Nun haben wir wieder weniger Autos im Feld - das ist eine Schande für den Sport."

Für Rory Byrne, den Chefdesigner von Ferrari, hingegen ist das Urteil zu hart. "Ich kenne die genauen Details nicht, aber die Disqualifikation finde ich korrekt", erklärte er. "Vielleicht ist die Sperre für zwei weitere Rennen ein wenig hart." Doch Gian Carlo Minardi widerspricht: "Wenn sie ein sportliches Vergehen begangen haben, dann ist das Urteil korrekt - auch wenn es hart ist."

Viele Beobachter werden jedoch erst in den nächsten Tagen einen genauen Standpunkt beziehen können. Die Urteilsbegründung ist mittlerweile verfügbar und BAR-Honda möchte auf der eigenen Internetseite alle Unterlagen demonstrieren, die sie auch dem Gericht vorgelegt haben - wohl auch, um sich in der Öffentlichkeit vom Betrugsvorwurf reinzuwaschen.