• 06.05.2005 16:17

BMW WilliamsF1 Team mit Notprogramm

Motorenprobleme zwangen das BMW WilliamsF1 Team dazu, nur Nick Heidfeld auf die Piste zu schicken, der prompt auf Rang drei fuhr

(Motorsport-Total.com) - BMW WilliamsF1 Team Pilot Nick Heidfeld fuhr in den ersten beiden freien Trainings zum Großen Preis von Spanien in Barcelona jeweils die drittbeste Zeit. Heidfeld hat diesmal allein die Abstimmungsarbeit und Reifenauswahl übernommen. Teamkollege Mark Webber blieb am Freitag in der Box.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld (Williams-BMW FW27)

Nick Heidfeld musste am ersten Tag auch für Mark Webber arbeiten

Bei der routinemäßigen Inspektion von Heidfelds Motor, der in Spanien seinen zweiten Grand Prix hätte bestreiten müssen, hatten die BMW Techniker am Donnerstag ein schadhaftes Auslassventil entdeckt. Der für Webber vorgesehene frische BMW P84/5 Motor hatte die gleiche Spezifikation. Das fehlerhafte Teil könnte im Rennen zum Ausfall führen, dieses Risiko will das Team nicht eingehen.#w1#

In München werden deshalb zwei Motoren mit neuer Spezifikation vorbereitet, die vor dem dritten freien Training am Samstag in die beiden FW27 eingebaut werden. Heidfeld wird wegen dieses außerplanmäßigen Motorwechsels in der Startaufstellung zurückversetzt werden. Webber verzichtete auf das Training am Freitag und vermeidet somit einen außerplanmäßigen Motorwechsel.

"Wir sind gut unterwegs", erklärte Heidfeld nach dem ersten Trainingstag. "Am Vormittag war ich noch unzufrieden mit der Balance des Autos, aber nach einigen Änderungen ist es jetzt viel besser. Weil an meinem Auto morgen erneut der Motor gewechselt werden muss, konnte ich wenigstens mehr Runden als sonst fahren, um auch das ursprünglich für Mark vorgesehene Programm mit zu erledigen. Dass ich beim Start zurückgesetzt werde, ist natürlich schade."

Webber erlebte her unfreiwillig einen äußerst ruhigen Freitag. "Es ist gut, dass bei Nick alles funktioniert hat und er die ganze Arbeit erledigen konnte", so der Australier. "Ich werde ab morgen alles geben, um das Beste aus Qualifying und Rennen herauszuholen."

#8#Sam Michael, Technischer Direktor von WilliamsF1, erklärte nach den Trainings: "Das freie Training war produktiv. Wir haben mit Nick unser komplettes Abstimmungsprogramm abgearbeitet und viele Daten für das Rennen gesammelt. Außerdem haben wir die Kühlung für den Motor und die Bremsen überprüft. Nick hatte bereits einige der neuen Aerodynamikkomponenten am Auto. Sie haben gut funktioniert. Morgen werden wir den Rest der neuen Teile montieren, die wir für Barcelona vorbereitet haben. Mark ist bekanntlich wegen des Motorproblems nicht gefahren."

Auch BMW Motorsport Direktor Mario Theissen hob die besondern Umstände durch die Motorenprobleme heraus: "Das heutige freie Training war eine besondere Situation", erklärte er. "Nick hat das für ihn umfangreiche Programm sehr gut bewältigt. Die Hauptarbeit auf der Motorenseite läuft zu diesem Zeitpunkt in München. Die neuen Einsatzmotoren erfahren gerade ihre Prüfstandsabnahme. Dann gehen sie auf die Reise nach Barcelona und werden rechtzeitig zum dritten freien Training in den Autos sein."