Ralf Schumacher will nichts dem Zufall überlassen

Mit Fitnesstraining und Golf bereitet sich Ralf Schumacher auf die zweite Saisonhälfte vor - Topresultat wäre ein schönes Geburtstagsgeschenk

(Motorsport-Total.com) - Mit acht Punkten aus neun Rennen ist die Saison 2006 bisher keineswegs so verlaufen, wie es sich Ralf Schumacher erhofft hätte, dennoch wirkt er mental keineswegs angeschlagen oder geknickt. Schon am kommenden Wochenende in Indianapolis will er ein Spitzenresultat einfahren - und sich damit zum 31. Geburtstag, den er am Freitag feiert, quasi selbst beschenken.

In Montréal erlebte Ralf Schumacher ein schwieriges Rennwochenende

Der Toyota-Pilot hat mit Indianapolis ohnehin noch eine Rechnung offen, denn abgesehen von einem 16. Platz im Jahr 2002 war er beim US-Grand-Prix noch nie im Ziel. Besonders unangenehm sind die Erinnerung an die vergangenen beiden Rennen auf dem "Brickyard": 2004 verunglückte er in der Steilkurve so schwer, dass er anschließend drei Monate pausieren musste, und 2005 war er an gleicher Stelle mit einem weiteren Crash das erste Opfer des Michelin-Reifenfiaskos.#w1#

Kanada war ein Wochenende zum Vergessen

"Ich konnte gar nicht früh genug aus Kanada abreisen, denn letztes Wochenende war wirklich zum Vergessen." Ralf Schumacher

Umso mehr möchte er diese Negativserie nun beenden: "Seit Montag bin ich in Indianapolis und bereite mich intensiv auf das Rennen am Wochenende vor", gab Schumacher zu Protokoll. "Ehrlich gesagt konnte ich gar nicht früh genug aus Kanada abreisen, denn letztes Wochenende war wirklich zum Vergessen. Nun werde ich mich voll konzentriert körperlich und mental auf die kommenden drei Renntage einstellen."

"Jeden Tag verbringe ich einige Stunden im Fitnessstudio und arbeite an meiner Kondition und Kraft. Ich möchte nichts dem Zufall überlassen, wenn ich es selber beeinflussen kann", zeigte sich der Deutsche von seiner ehrgeizigen Seite. In Sachen Konzentration und Koordination beschäftigt er sich neuerdings auch mit einem für einen Formel-1-Fahrer auf den ersten Blick ungewöhnlichen Hobby: "Zwischendurch spiele ich noch etwas Golf, um meine Konzentration zu trainieren."

Der Wahlösterreicher ist übrigens keineswegs der einzige Rennfahrer, der kleine Bälle über grüne Prachtlandschaften schlägt - Nigel Mansell war fast lieber auf dem Green als im Cockpit, und zahlreiche aktive Piloten spielen ebenfalls Golf. Schumacher: "Außer der Formel 1 kenne ich kaum eine Sportart, bei der fehlende Konzentration so sichtbar wird wie beim Golfen. Es ist einfach auszumachen, wenn ich mich nicht hundertprozentig konzentriere; dann gehen die Bälle nach rechts und links oder bleiben kurz."

Golfspieler kommen in Indianapolis auf ihre Kosten

"Am Speedway befindet sich sehr guter Golfkurs mit interessanten Löchern." Ralf Schumacher

Möglicherweise wird er sich sogar Zeit nehmen und direkt am 'Indianapolis Motor Speedway' einige Bälle schlagen, denn inmitten des Ovals befindet sich ein "sehr guter Golfkurs mit interessanten Löchern. Hinzu kommt, dass man sich zum Teil in der Rennanlage befindet und somit dieses besondere Flair genießt, das man nur dort findet", blickte er dem kommenden Wochenende aus einem weiteren Grund freudig entgegen.

"Die USA sind nicht das erfolgreichste Pflaster für mich", fügte der 30-Jährige jedoch aus sportlicher Sicht an. "Seitdem der Grand Prix dort ausgetragen wird, habe ich noch nicht einen einzigen Punkt einfahren können. Diese schlechte Bilanz möchte ich am kommenden Wochenende zu einem Ende bringen. Bridgestone wird mir die richtigen Reifen zur Verfügung stellen und einen neuen Motor bekomme ich auch."

Fazit: "An mangelnder Vorbereitung wird es an diesem Wochenende sicherlich nicht liegen, und ich würde mir gerne selber ein schönes Geschenk zum Geburtstag machen, indem ich meinen Toyota weit vorne liegend über die Ziellinie fahre", meinte Schumacher abschließend. Und falls es mit dem erhofften Resultat nicht klappen sollte, kann er ja während des Heimflugs nach Europa noch über den Wolken intensiv seinen 31er feiern...