• 21.06.2001 20:47

  • von Fabian Hust

Ralf Schumacher: "Österreich war die sicherere Lösung"

Ralf Schumacher über die Steuer-Anschuldigungen gegen ihn und seine Chancen auf dem Nürburgring

(Motorsport-Total.com) - Ein exzellent verdienender Mann wie Ralf Schumacher zieht einfach nach Österreich um, um Steuern zu sparen, der Normalbürger kann das nicht und zahlt dann für Vater Staat auch noch mehr Steuern - so die Kritik gegen Ralf Schumacher, der nach Hallwang in eine schöne Villa umzog. Für den Kerpener gab es aber keine andere Wahl, will er dem - Zitat - "Steuerdschungel Deutschland" entfliehen: "Die Steuergesetze in Österreich sind einfach etwas simpler. In Österreich wird das alles etwas anders gehandhabt, speziell mit Sportlern. Daher war das eine sicherere Lösung für mich."

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Ralf Schumacher verteidigte heute seinen Umzug nach Österreich

Der 25-Jährige glaubt zu wissen, warum sich Dieter Ondracek, der Bundesvorsitzende der Deutschen Steuergewerkschaft, bitter über ihn beschwerte: "Es ist immer so, dass die Oppositions-Politiker etwas finden müssen, um die jetzige Regierung irgendwo in Bedrängnis zu bringen. Aber ich glaube, man sollte sich erstmal vernünftig informieren, bevor man irgendwelche Äußerungen tätigt, die man im Nachhinein nicht vertreten kann."

Der BMW-Williams-Pilot dementierte ferner, dass Finanzminister Karl-Heinz Grasser mit ihm eine Sondervereinbarung ausgehandelt habe: "Es gibt keine Spezial-Vereinbarung. Es gibt Gesetze in Österreich und es gibt Sportler-Vergünstigungen. Die kennt jeder. Die hat auch ein Herman Maier und das ist nichts anderes."

"Unsere Aerodynamik ist nicht ausgereift"
Doch zurück zum Sportlichen. Wie schätzt Ralf Schumacher seine Chancen auf dem Nürburgring ein? "Ich glaube, dass wir recht gut mit dabei sein werden. Dass wir um den Sieg fahren, denke ich eher nicht. Die Aerodynamik bei unserem Auto ist immer noch nicht ausgereift. Dieses Problem bemängele ich schon seit längerer Zeit. Das Aerodynamik-Paket ist zu schwach und gerade auf dem Nürburgring braucht man einiges an Abtrieb. In Montreal waren die Voraussetzungen andere, aber wenn der Reifen halbwegs funktioniert, dann müssten hier schon ein paar Punkte drin sein."

Einen Traum hat der zweifache Grand-Prix-Sieger dennoch: "Natürlich würden Michael und ich gerne das Ergebnis von Montreal wiederholen, aber die Voraussetzungen sehen diesmal anders aus, der Vergleich hinkt ein bisschen. Ich glaube, dass Michael an diesem Wochenende im Vergleich zu mir das stärkere Auto haben wird. Daher wird er auch in einer anderen Liga fahren."