• 18.03.2006 12:28

  • von Fabian Hust

Ralf Schumacher: "Das Potenzial ist vorhanden"

Der Toyota-Pilot hadert mit seinem Motorschaden, zeigt sich aber dennoch zuversichtlich, auch wenn ihm das Reglement Rätsel aufgibt

(Motorsport-Total.com) - Ralf Schumacher war im Qualifying zum Großen Preis von Malaysia schnell genug, um im dritten Teil auf Zeitenjagd zu gehen, doch der Motor platzte ohne Vorankündigung kurz nach dem Überfahren der Start- und Ziellinie und so musste sich der Toyota-Pilot in den letzten 20 Minuten mit der Rolle des Zuschauers begnügen.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Ralf Schumacher hat die Hoffnung für das Rennen nicht aufgegeben

Im Gegensatz zu Bahrain war es in Malaysia richtig heiß, das machte sich positiv bemerkbar, bekam das Team doch nun endlich Temperatur in die Reifen, die dann auch die notwendige Haftung entwickelten: "Es ist sicherlich so, dass wir heute im Warmen die Chance gehabt hätten, in der Qualifikation in die Top 6 zu kommen, allerdings im oberen Bereich. Dies ist dann auch tatsächlich der Bereich, wo wir im Moment stehen", so der 30-Jährige.#w1#

Toyota testet kommende Woche erste Lösungsansätze

"Natürlich ist das derzeit nur unter den warmen Bedingungen so, aber wir werden in der kommenden Woche nach Paul Ricard gehen und intensiv daran arbeiten, dass wir das unter allen Bedingungen hinbekommen. Das Potenzial ist vorhanden, es liegt an der Zusammenarbeit mit den Reifen, die müssen wir noch anders ausschöpfen", zeigt sich der Familienvater hoffnungsvoll.

In den vergangenen Tagen hat man sich bei Toyota natürlich Gedanken darüber gemacht, wie man das Problem in den Griff bekommen kann, schließlich kann man nicht immer mit heißen Temperaturen rechnen. Die Lösungsansätze wird man bei den Tests in Südfrankreich in der kommenden Woche ausprobieren.

Toyota hatte im Winter vergeblich gehofft

Alle Bridgestone-Teams hatten im Winter bei den Saisonvorbereitungen Probleme, ihre Reifen auf Temperatur zu bekommen und alle glaubten, dieses Problem mit den höheren Temperaturen in den Griff zu bekommen. Aber bei Toyota ging diese Rechnung nicht auf: "Man hat sich da im Winter keine Gedanken darüber gemacht, weil alle dieses Problem hatten."

Motorschaden kam aus heiterem Himmel

Dass in Malaysia so viele Motoren gewechselt werden mussten, hat sicherlich etwas mit der hohen Hitze zu tun, der Motorschaden bei Toyota kam jedoch überraschend, denn die Japaner hatten mit dem Triebwerk im Winter eigentlich keine größeren Probleme: "Bei uns entspricht der Wechsel nicht der Norm. So wie es aussieht, ist es auch nicht der Motor sondern etwas drumherum, was da kaputt gegangen ist."

Ein-Rennen-Motor macht laut Ralf Schumacher keinen Sinn

Seit Bahrain gibt es das Gerücht, dass Ferrari vielleicht für bestimmte Strecken einen Motor einsetzt, der planmäßig nur ein Rennen hält, der Wechsel bei Massa und Schumacher also gewollt sein könnte. Doch an diese abenteuerliche Theorie glaubt Ralf Schumacher nicht: "Auf Basis der Leistungsdaten, die wir so hören, kann man nicht darauf schließen."

"Ich würde das nicht als sinnvoll erachten. Wenn es so wäre, dann hätte man das ja schon in Bahrain gesehen und da sah es nicht danach aus, als wären sie überlegen gewesen. Zwischen den großen Motorenherstellern und auch den kleinen im Fall von Cosworth, die im Moment die Nase vorn haben, tut sich im Moment nicht so viel. Wenn ich einen Motor für ein Rennen habe, dann ist dieser im Normalfall auch dementsprechend stärker."

Das Reglement gibt Ralf Schumacher Rätsel auf

Ralf Schumacher wird das Rennen von weit hinten aus angehen müssen, diesbezüglich stellt das Reglement für den 30-Jährigen ein Rätsel dar. Darf man noch an seinem Auto arbeiten und beliebig tanken, nachdem er vor dem letzten Durchgang ausgefallen ist und er an diesem nicht mehr teilnahm, oder gelten die Parc Fermé-Regeln, da er sich für den letzten Durchgang qualifiziert hat?

"Ich weiß es nicht", so die Antwort des Rennfahrers. Tatsächlich gelten für den Kerpener bereits die Parc Fermé-Bedingungen, außer dem Motorwechsel darf also nur der Luftdruck verändert oder der Frontflügel verstellt werden. Die Benzinmenge musste das Team der Rennleitung bereits vor Beginn des letzten Durchgangs mitteilen - wie die anderen zehn schnellsten Fahrer auch.

Für das Rennen ist Ralf Schumacher zuversichtlich

In Bezug auf das Rennen hat der Wahlösterreicher die Hoffnung noch nicht aufgegeben: "Es ist ein sehr langes Rennen. Wir sind dieses Mal von den Zeiten her so dabei, dass wir meiner Meinung nach die Möglichkeit haben, nach vorne zu fahren. Überholen kann man hier auch ganz gut, also glaube ich schon, dass wir irgendwo in die Nähe der Punkte kommen, das wäre schon denkbar, zumal es ein hartes Rennen ist und es noch ein paar Motoren gibt, die noch nicht gewechselt wurden..."