• 20.08.2001 13:24

  • von Marcus Kollmann

Räikkönen: Nächstes Jahr werde ich noch stärker sein

Finnlands neue Formel-1-Hoffnung glaubt, dass er 2002 von seinen dieses Jahr gesammelten Erfahrungen profitieren wird

(Motorsport-Total.com) - Als Kimi Räikkönen die Superlizenz vorerst auf Bewährung am Anfang dieses Jahres erteilt worden war, war die Skepsis unter den Formel-1-Kennern groß, denn niemand glaubte, dass der junge Mann aus Espoo mit seinen nur 23 Rennen Autorennerfahrung in der Königsklasse bestehen könnte. Viele fürchteten sogar, dass er sich mangels seiner Erfahrung als Bremsklotz für seine Kollegen erweisen würde oder sogar das Renngeschehen als Unfallverursacher negativ beeinflussen könnte.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen (Sauber)

Kimi Räikkönen wird von den Top-Teams der Formel 1 umworben

Jetzt, nach 13 Formel-1-Rennen, haben aber selbst die größten Kritiker und Zweifler ihre anfängliche Meinung über "Kimi", wie ihn seine Fans nennen, geändert. Der 21-Jährige Finne hat bislang nicht nur bewiesen schnell zu sein, sondern fiel in keinem der bislang absolvierten Grand Prix in irgendeiner Art und Weise negativ auf. 9 WM-Punkte holte der von Peter Sauber entdeckte zukünftige Star der Königsklasse bereits bislang. Mehr sollen folgen, in diesem Jahr und auch in der nächsten Saison.

Dass Räikkönen und Heidfeld zwei gute Fahrer sind, letzten Endes aber auch der Sauber C20, welcher im Vergleich zum Vorjahresmodell wesentlich leistungsfähiger ist, großen Einfluss auf die diesjährigen Leistungen haben, machte Teamchef Peter Sauber zuletzt klar. Der Schweizer wurde jüngst wieder von einem Top-Team kontaktiert, ab wann man denn Räikkönen verpflichten könnte. Glücklicherweise schloss Sauber aber mit seinen beiden Fahrern langfristige Verträge ab, welche diese auch einzuhalten gedenken. Ganz gleich welcher Rennstall mit Millionen und anderen Versprechungen lockt, Peter Sauber will den finanziellen Status seines Teams nicht durch den Verkauf eines seiner Fahrer aufbessern, ganz im Gegensatz zu Eddie Jordan, welcher dies tat, um so seinen Rennstall schneller nach vorne zu bringen.

Kimi Räikkönen gab kürzlich zu, dass er gerne für eines der Top-Teams in naher Zukunft fahren möchte, sich momentan jedoch am besten bei Sauber aufgehoben fühlt. Der 21-Jährige, der am Bespiel Jenson Button, welcher nach seiner ersten Saison im Williams-Team gefeiert und dieses Jahr wo es bei Benetton-Renault schlecht läuft von den englischen Medien wie eine heiße Kartoffel fallen gelassen und abgeschrieben wurde, gesehen hat wie schnell Ruhm vergänglich ist, macht sich um seine Zukunft keine Sorgen.

"Jenson war letztes Jahr in einem guten Team und zeigte gute Leistungen, dieses Jahr läuft es für ihn nicht so gut weil das Auto nicht so gut ist und er nicht mehr für eines der Top-Teams fährt. Mir macht aber das, was ihm passiert ist, keine Sorgen, denn ich habe noch viel Energie und Motivation und werden durch meine in diesem Jahr gesammelten Erfahrungen noch stärker sein", gibt sich Räikkönen in der englischen Presse optimistisch, zuversichtlich und kämpferisch zugleich.

Der Finne, der diese Saison als Lehrjahr ansieht, weiß, dass seine Zeit irgendwann einmal kommen wird und er erst am Anfang seiner Karriere in der Formel 1 steht, weshalb er auch nichts überstürzen muss. Schaut man sich den Werdegang von Button und Räikkönen in der Königsklasse einmal an, so muss man zu dem Schluss kommen, dass der Weg, bei einem guten Mittelfeldteam Erfahrungen zu sammeln und sich anschließend in einem großen Team zu beweisen der bessere Weg ist, als so wie es im Fall von Jenson Button gelaufen ist. Zur Ehrenrettung Buttons muss man aber sagen, dass er gerne im Team Williams geblieben wäre und an Benetton ausgeliehen wurde. An ein Team, welches nach mehreren mäßigen Jahren erst wieder im Begriff ist an die Spitze vorzustoßen, während Williams in einer anderen Liga spielt.