McLaren-Mercedes an Kimi Räikkönen interessiert

(Motorsport-Total.com/sid) - Die Zukunft der Formel-1-Piloten David Coulthard und Mika Häkkinen bei McLaren-Mercedes ist weiter ungewiss, auch wenn Coulthard zumindest indirekt vom Team bereits für 2002 bestätigt wurde. Mercedes-Sportchef Norbert Haug sagte am Rand des Großen Preisen von Ungarn, dass es in Sachen Vertragsverlängerung "keinen neuen Stand" gebe. Mika Häkkinen scheint weiterhin nicht gewillt zu sein, einen Einjahresvertrag zu unterschreiben, den der Teamchef aber verständlicherweise haben möchte, da Mika Häkkinen zur Zeit nur unkonstante Leistungen zeigt.

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Nutzt McLaren Kimi Räikkönen, um auf Häkkinen Druck zu machen?

McLaren-Mercedes ist offensichtlich an dem 21 Jahre alten Finnen Kimi Raikkönen interessiert, der zur Zeit im Sauber-Team fährt. Haug dementierte Meldungen, dass man dem Sauber-Team praktisch als Gegenleistung für Raikkönen kostenlos Motoren zur Verfügung stellen wolle: "So ein Motorenleasing wird heute mit 25 bis 30 Millionen Dollar angesetzt. Wer Mercedes kennt, weiß, dass wir keine 60 Millionen Mark für einen Fahrer ausgeben." Allerdings sei es "ein anderes Thema", ob an dem Interesse für Raikkönen "etwas dran" sei. Also kein Dementi. "So lange wir unsere Fahrer nicht vorstellen, müssen wir damit leben, dass wir Spekulationen ausgesetzt sind", meinte Haug.

Auch Teamchef Peter Sauber dementierte nicht, dass es einen entsprechenden Kontakt zu seinem Fahrer gegeben hat, der in seiner Debüt-Saison so sehr zu überzeugen weiß. Auf das Gerücht des Motorenaustausches reagierte der Schweizer angesäuert - vielleicht, weil dieses kecke Angebot wirklich kam, vielleicht aber auch nur deshalb, weil ihn Mercedes anno 1994 nach einem "Probejahr" im Stich ließ und zu McLaren abwanderte. "Ich habe meine Fahrer verpflichtet, weil sie für mich fahren sollen nicht, weil ich mit ihnen handeln möchte", so der Sauber gegenüber 'Premiere World'.

Raikkönen hat in seiner Formel-1-Premierensaison bereits neun Punkte eingefahren und liegt in der WM-Wertung direkt hinter seinem deutschen Teamkollegen Nick Heidfeld auf Rang neun. Selbst Michael Schumacher hatte den jungen Finnen als "sehr talentiert" gelobt. Dem zweimaligen Weltmeister Häkkinen, der seit 1995 für McLaren-Mercedes fährt, waren in dieser Saison immer wieder Rücktrittsabsichten unterstellt worden.

McLaren-Teamchef Ron Dennis könnte die gerüchteweise vorhandenen Gespräche mit Kimi Räikkönen auch gezielt dazu einsetzen, um Mika Häkkinen unter Druck zu setzen. So könnte der Brite seinen Einjahresvertrag vielleicht doch durchboxen und zudem eine saftige Gehaltserhöhung verhindern. Für Dennis wäre so ein Schachzug nichts ungewöhnliches.