• 19.08.2001 16:52

McLaren-Mercedes: Häkkinen zögert - Heidfeld enttäuscht

Heidfeld sieht seine Chancen, eines Tages bei McLaren-Mercedes zu landen, auf Grund verschiedener Gerüchte schwinden

(Motorsport-Total.com/dpa) - Das Pokerspiel der "Silberpfeile" um Mika Häkkinen schlägt Nick Heidfeld aufs Gemüt. Nicht der an den Schweizer-Sauber-Rennstall ausgeliehene Mercedes-Junior, sondern dessen Teamkollege Kimi Raikkönen soll offenbar Nachfolger des Ex-Weltmeisters bei McLaren-Mercedes werden. "Ich habe keine Ahnung, was los ist. Aber es gibt einige Gerüchte", sagte Heidfeld der 'dpa'. Seine Enttäuschung, dass der Formel-1-Neuling aus Finnland ihn bei dem britisch-schwäbischen Rennstall auf Anhieb ausstechen könnte, will der frühere Mercedes-Junior nicht verhehlen: "Man kann es mit Sicherheit so sehen."

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld auf der Pressekonferenz der FIA

Lässt McLaren-Mercedes Sauber-Pilot Nick Heidfeld sitzen?

Der 24 Jahre alte Heidfeld, der bis 2003 von Mercedes an Sauber ausgeliehen ist, hofft sehnlichst auf einen Platz in dem Topteam der Formel 1, zu der die "Silberpfeile" trotz der Pleiten-, Pech- und Pannen-Saison noch immer gehören. "Ich möchte gerne zu McLaren- Mercedes, möchte gerne Weltmeister werden."

Nachdem das Silberpfeil-Team auch beim fünftletzten WM-Lauf in Budapest die Piloten für die nächste Formel-1-Saison noch immer nicht bestätigt hat, schießen die Spekulationen rund um den britisch-schwäbischen Rennstall und vor allem um den finnischen Ex-Weltmeister ins Kraut. "McLaren-Teamchef Ron Dennis könnte das Gerücht auch selbst in die Welt gesetzt haben, dafür ist er ja bekannt", meinte der ehemalige Rennfahrer Marc Surer. Der Schweizer mutmaßt: "So könnte er Mika Häkkinen unter Druck setzen."

Häkkinen selbst wartet erst einmal ab. Der Finne zeigt eiserne Nerven im Vertragspoker, scheint sogar das Karriere-Ende oder eine Zwangspause in Kauf nehmen zu wollen. In seinem Vertrag soll eine Klausel stehen, die einen direkten Wechsel zu einem Konkurrenten unmöglich macht. "Die ganzen Spekulationen können wir nicht verhindern. Aber im Moment gibt es keine Neuigkeiten", sagte McLaren-Teamchef Ron Dennis in Budapest gewohnt unverbindlich.

Andere jedoch redeten Klartext. "Die hohen Herren der großen Teams sollten nicht glauben, man kann sich mit Geld alles kaufen", schimpfte Peter Sauber, der Chef von Heidfeld und Raikkönen, an dem auch Ferrari interessiert sein soll. "Man kann sich nicht holen, was man will. Das betrachte ich als unkorrekt und unhöflich", sagte der Schweizer Rennstallbesitzer, der Gesprächen mit der Konkurrenz allerdings offen gegenübersteht.

Der umworbene Räikkönen selbst wiegelte im Schweizer "Blick" bereits ab: "Ich lasse mich nicht verrückt machen. Ich fahre auch 2002 für Sauber. Ein gutes Team, das mir den Einstieg ermöglichte und da haut man nicht einfach ab."

Weiteres Öl ins Feuer goss die 'La Gazzetta dello Sport': "Jarno Trulli könnte an Häkkinens Seite zu McLaren wechseln." Coulthard habe zu viele Chancen vergeben, Häkkinen sei ohnehin der bessere Fahrer, verbreitete die italienische Zeitung eine höchst pikante, aber ziemlich unwahrscheinliche Spekulation. Coulthard hat schließlich seinen Vertrag bereits in der Tasche. Der Italiener Trulli, der noch für Jordan-Honda fährt, soll allerdings auch von Benetton-Renault ein Dreijahresvertrags-Angebot erhalten haben.