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  • 19.08.2001 16:34

  • von Fabian Hust

Michael Schumacher gewinnt seinen vierten WM-Titel

Ferrari-Pilot Michael Schumacher hat in überzeugender Manier in Ungarn seinen WM-Titel verteidigt

(Motorsport-Total.com) - Ein rotes Fahnenmeer empfing Michael Schumacher nach seiner triumphalen Fahrt auf dem Hungaroring auf dem Podest. Von seiner Pole Position war der Ferrari-Pilot in Führung liegend die 77 harten Runden in Ungarn angegangen und fuhr mit erhobener Faust ebenfalls als Erster wieder über die Ziellinie. "I love you all" waren die ersten Worte, die der 32-Jährige über den Funk an sein Team richtete und ganz oben auf dem Podium kamen dem Kerpener Tränen hoch.

Titel-Bild zur News: Podium Ungarn 2001

Barrichello, Todt und Michael Schumacher jubeln über den Titelgewinn

Noch vier der 17 Rennen in dieser Saison sind zu fahren, doch schon jetzt steht Michael Schumacher als vierfacher Formel-1-Weltmeister fest. Mit Titel Nummer 4 nach 1994, 1995 und 2000 rückt der Kerpener in der ewigen Bestenliste der Champions auf den zweiten Platz, gemeinsam mit Alain Prost, der ebenfalls vier Titel einfuhr. Nur Juan Manuel Fangio liegt mit fünf Titeln noch vorne.

Nicht nur der vierte Titel wird die Autoren dazu zwingen, die Geschichtsbücher umzuschreiben, auch in der Liste der Formel-1-Sieger rückt Michael Schumacher weit nach vorne. Gemeinsam mit Alain Prost nimmt er nun in der ewigen Bestenliste der Grand-Prix-Sieger mit 51 Triumphen den ersten Platz ein.

"Irgendwie hatte ich kein gutes Gefühl, als ich hier herkam", sagte Michael Schumacher nach dem Rennen noch leicht ungläubig über das Rennergebnis. Vor dem Rennen auf der Runde auf die Startaufstellung leistete sich der Kerpener noch einen Fauxpas und räuberte durch das Kiesbett, doch Schumacher, der in diese Saison mit seinen bisher sieben Siegen in 13 Rennen unglaublich dominant ist, brachte auch dieser Ausrutscher nicht vom Weg ab. Und noch auf dem Weg zum Podium schüttelte Schumacher ungläubig den Kopf und stammelte etwas von einem "Scheiß-Gefühl" während dem Rennen.

Am Start lief es für Michael Schumacher perfekt, denn nicht nur konnte er seine Position verteidigen, Teamkollege Rubens Barrichello setzte sich vor David Coulthard und gab dem Deutschen damit Rückendeckung. Für Jaguar-Pilot Eddie Irvine war das Rennen jedoch vorzeitig beendet, als er ohne Fremdverschulden in der ersten Kurve ins Kiesbett rutschte.

Nur bei den beiden Boxenstopps, die Michael Schumacher immer als Erster der drei Führenden absolvierte, musste er seine Führung kurzzeitig abgeben. David Coulthard konnte sich durch seinen ersten, späteren Stopp zwar vor Rubens Barrichello schieben, doch diese Reihenfolge änderte sich nach dem zweiten Halt wieder. Somit hieß die Reihenfolge im Ziel: Michael Schumacher vor Teamkollege Rubens Barrichello und David Coulthard.

Dank diesem Ergebnis steht Ferrari vorzeitig als Konstrukteursweltmeister fest, zum dritten Mal in Folge nach 1999 und 2000 und zum insgesamt elften Mal. BMW-Williams-Pilot Ralf Schumacher rettete trotz eines schwierig zu fahrenden Autos Rang vier vor Mika Häkkinen, der seinen Vizeweltmeistertitel in diesem Jahr definitiv abgeben muss und trotz einer Dreistoppstrategie nicht nach vorne kam.

Den letzten Platz in den Punkten holte Nick Heidfeld im Sauber-Petronas. Der zweite Mönchengladbacher hatte in seinem Debütrennen für Prost Pech. Nach einem sehr schlechten Start rutschte der Deutsche 12 Runden vor Schluss auf Platz 14 liegend von der Strecke. Jean Alesi, mit dem er quasi das Cockpit tauschte, machte auch keine gute Figur. Mit zwei Runden Rückstand kam der Jordan-Pilot auf den zehnten Platz.

Mit 94 WM-Punkten liegt Michael Schumacher nun uneinholbar vor David Coulthard, der 51 WM-Zähler hat. Spannend wird es nun nur noch um den Vizetitel, den auch noch Rubens Barrichello (46) und Ralf Schumacher (44) holen können. Bei den Konstrukteuren liegt Ferrari mit 140 Punkten sehr überlegen und uneinholbar vor McLaren-Mercedes (72), die aufpassen müssen, nicht noch von BMW-Williams (59) verdrängt zu werden.