• 08.07.2008 17:49

  • von Britta Weddige

Räikkönen: "Keine Panik bei Ferrari"

Kimi Räikkönen ist sicher, dass man bei Ferrari nach der Silverstone-Pleite nicht in Panik verfällt: "Wir können zurückschlagen" - Schwieries Wochenende in England

(Motorsport-Total.com) - Eigentlich ist ein vierter Platz gar nicht so schlecht. Für Weltmeister Kimi Räikkönen war dieses Ergebnis in Silverstone aber eher ein Desaster - weil es durch eine unglückliche Aneinanderreihung von Fehlern zustande gekommen ist. Räikkönen sieht das aber mit der nötigen Gelassenheit. "Wir freuen uns jetzt auf das nächste Rennen und geraten nicht in Panik", sagte er. "Wir wissen, dass wir ein Siegerauto haben, wir brauchen nur ein Wochenende ohne größere Probleme."

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen gerät nicht in Panik und liefert eine Kampfansage für Hockenheim

In Silverstone habe es zwar mit dem Sieg nicht geklappt, "aber zumindest ich habe nicht allzu viel an Boden verloren", fuhr der Ferrari-Pilot fort. "Es war ein sehr schwieriges Rennen. Wir hatten nicht damit gerechnet, dass der Regen nach dem Boxenstopp stärker wird. Aber so ist es nun mal passiert und wir waren neun endlose Runden lang in der denkbar schlechtesten Situation."#w1#

Schwimmkurs im Ferrari

Er sei noch nie ein Formel-1-Rennen unter so schwierigen Bedingungen gefahren, erklärte Räikkönen. "Bei so viel Wasser war es mit gebrauchten Reifen fast unmöglich, auf der Strecke zu bleiben. Selbst als ich langsam gefahren ist, hatte ich fast überall Aquaplaning! Ich konnte nur hoffen, nirgendwo rein zu krachen."

"Ich konnte nur hoffen, nirgendwo rein zu krachen." Kimi Räikkönen

Aber man dürfe nie aufgeben und das hätten er und das Team auch in Silverstone nicht getan: "Nach dem Reifenwechsel hatten wir die Situation unter Kontrolle und ich konnte wieder aufholen. Es war ein tolles Gefühl, so schnell in die Punkteränge zurückzukommen." Im Fight gegen Fernando Alonso um Platz vier sei es um einen wichtigen Punkt gegangen, erklärte Räikkönen, "aber ich habe nicht zu viel riskiert. Am Ende konnte ich ihn aber doch noch überholen und den Platz holen."

Wetterbericht und Fehlentscheidung

Angesichts der Ereignisse hätte es in Silverstone noch schlechter laufen können, bilanzierte der Ferrari-Pilot. Zweifellos habe er die Pace gehabt, um zu gewinnen, aber man habe eben eine falsche Entscheidung getroffen: "Ich habe via Funk mit den Leuten an der Boxenmauer gesprochen und wir dachten wegen der Wettervorhersage, dass es nur noch ein paar Minuten regnen würde. Deshalb haben wir beschlossen, auf demselben Satz Reifen zu bleiben. Aber die Vorhersage war falsch und ich musste ziemlich vom Gas gehen. Dieser Regenschauer schien endlos zu sein."

Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen hatte mit alten Intermediates im Regen einige Probleme Zoom

Generell sei das gesamte England-Wochenende nicht so einfach gewesen, sagte Räikkönen. Nach dem Tests sei er mit einem guten Gefühl nach Silverstone gekommen, "aber aus irgendeinem Grund war das Auto am Freitag nicht mehr so gut. Am Samstag war es wieder besser, aber der Wind hat uns in Q3 ziemliche Schwierigkeiten bereitet. Deshalb war Startplatz drei gar nicht so schlecht."

Beim Rennstart habe er eine Lücke gesucht, um an seinen Vorderleuten Heikki Kovalainen und Mark Webber vorbei zu kommen. "Aber plötzlich kam Mark nach links und ich musste vom Gas, da ich keinen Platz zum Ausweichen hatte", schilderte der Ferrari-Pilot. Stattdessen verlor er einen Platz an Lewis Hamilton. "Kurz vor dem Boxenstopp hatte ich die schnellste Pace des ganzen Wochenendes und es sah so aus, als ob alles in die richtige Richtung geht."

Ausführung schlecht, Ergebnis gut

"Trotzdem kann ich zufrieden sein, weil ich fünf Punkte geholt habe und gemeinsam mit Felipe Massa und Lewis die Meisterschaft anführe." Kimi Räikkönen

Dann aber zogen wieder die schwarzen Regenwolken über der Strecke auf und das Blatt wendete sich zu Räikkönens Ungunsten. "Trotzdem kann ich zufrieden sein, weil ich fünf Punkte geholt habe und gemeinsam mit Felipe Massa und Lewis die Meisterschaft anführe. Die Tatsache, dass ich nach vier Rennen, in denen alles passiert ist, in dieser Position bin, kann mir nur noch mehr Selbstvertrauen geben", sagte er auch angesichts der kuriosen Nullnummern in Monaco und Montréal.

Derzeit testet Räikkönen für Ferrari in Hockenheim. Und dann will er beim Deutschland-Grand-Prix zurück in die Erfolgsspur: "Es ist das erste Mal, dass ich mit Ferrari auf dieser Strecke fahre, also eine neue Erfahrung. Ich würde sagen, dass wir dort sehr stark sein werden, denn der F2008 hat sich bisher auf jeder Strecke als konkurrenzfähig erwiesen: Wir können zurückschlagen!"