• 06.07.2008 19:51

  • von Dieter Rencken

Domenicali: "Sehr herausfordernde zweite Saisonhälfte"

Der Ferrari-Teamchef im Gespräch mit den Medien über ein Rennen, das nicht so lief, wie man sich dies bei Ferrari vorgestellt hatte

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Vor dem ersten Boxenstopp habt ihr mit Kimi auf Lewis Hamilton aufgeholt, er war definitiv besser in Form. Warum habt ihr euch nicht entschieden, deutlich mehr Benzin einzufüllen, und warum habt ihr euch entschieden, die Reifen nicht zu wechseln? Und warum blieb er so lange auf der Strecke, obwohl offensichtlich war, dass er zu kämpfen hat?"
Stefano Domenicali: "Wir wollten nicht zu viel Benzin einfüllen. Zu diesem Zeitpunkt haben wir erwartet, dass die Bedingungen besser und besser werden. Wir mussten bei der Planung der Länge des zweiten Abschnitts des Rennens berücksichtigen, dass wir vielleicht an die Box kommen müssen, um neue Reifen abzuholen, wenn sich die Bedingungen verbessern."#w1#

Titel-Bild zur News: Stefano Domenicali

Stefano Domenicali im Gespräch mit Formel-1-Boss Bernie Ecclestone

"Zu diesem Zeitpunkt wechselten wir die Reifen nicht, da wir dachten, dass sich die Strecke derart weiter entwickeln würde. Wir haben gesehen, dass die Fahrer, die in diesen zwei Runden die Reifen nicht wechselten, ganz gut waren. Dies war der Grund, warum wir die Reifen nicht wechselten. Natürlich war dies rückblickend gesehen die falsche Entscheidung."

Frage: "Können Sie aus der Sicht des Teams sagen, was mit Felipes Rennen passierte?"
Domenicali: "Ich denke, dass es für Felipe ein schwieriges Rennen war. Wir müssen daran denken, dass die Schuld beim Team zu suchen ist, denn wir haben ihm gestern in der Qualifikation nicht die Möglichkeit gegeben, einen weiteren Versuch zu fahren. Es ist immer schwierig, wenn man sich unter solchen Bedingungen im Mittelfeld befindet, ein gutes Rennen zu fahren."

"Es ist ein Sonntag zum Vergessen." Stefano Domenicali

"Und dann war das Rennen aufgrund der beschriebenen Situation nach dem ersten Stopp beinahe gelaufen. Es ist ein Sonntag zum Vergessen. Wir freuen uns alle auf das kommende Rennen, denn dieses hier lief nicht nach unserem Standard, so etwas wollen wir natürlich vermeiden. Aber das ist Rennsport."

Frage: "Das Rennen schien heute dadurch entschieden zu werden, wie gut die Wetter-Vorhersage ist. Wie knapp fielen diesbezüglich die Entscheidungen aus?"
Domenicali: "Es ging tatsächlich knapp zur, das war die Schlüssel-Entscheidung. Das Wetter ist natürlich nur sehr schwer vorherzusagen. Natürlich müssen wir darüber nachdenken, wie wir diesbezüglich besser werden können. Wenn man sich die vergangenen beiden Regen-Rennen anschaut, dann ist klar, dass wir uns unter diesen Bedingungen verbessern müssen."

"Es ist schade, dass wir Punkte verloren haben." Stefano Domenicali

Frage: "Felipe hat sich fünfmal gedreht. Gab es an seinem Auto ein Problem, oder war dies einfach Pech?"
Domenicali: "Es ist immer schwierig, wenn man sich in dieser Situation befindet. Es war ein schwieriges Rennen. Dabei spreche ich vom Team, also vom Team und den Fahrern. Gut ist, dass die Situation in der Meisterschaft sehr eng ist. Es ist schade, dass wir Punkte verloren haben, denn die Gegner sind nahe an uns dran. Wir müssen unseren Kopf einschalten, arbeiten und den Kopf nicht hängen lassen. Wir müssen uns wirklich auf das kommende Rennen konzentrieren."

Frage: "In der Gesamtwertung habt ihr als Team nun 14 Punkte Vorsprung auf BMW Sauber..."
Domenicali: "Wir hatten schon zu Beginn gesagt, dass es eine sehr eng umkämpfte Meisterschaft wird. Ich musste schmunzeln, als geschrieben wurde, dass wir in Silverstone allen davon fahren. Das ist nicht möglich. Die Leistung des Autos passt, aber wir waren zuletzt nicht zuverlässig genug. Da sind uns in der Vergangenheit viele Punkte verloren gegangen. Daran müssen wir arbeiten. Es wird eine sehr herausfordernde zweite Saisonhälfte geben."