• 26.08.2007 21:06

Räikkönen: "Es gab nichts, was ich hätte tun können"

Der Ferrari-Pilot auf der Pressekonferenz über den Fluch des zementierten zweiten Startplatzes

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Das war für dich nach einem frustrierenden Tag aus. Du bist am Start auf den zweiten Platz gekommen und bist dann dort geblieben. Jedoch hast du Felipe vor deinem zweiten Boxenstopp gehörig unter Druck gesetzt..."
Kimi Räikkönen: "Ja, wir hatten ein sehr gutes Auto, aber leider ist es in der heutigen Zeit in der Formel 1 sehr schwierig zu überholen, das Rennen wurde also wirklich bereits gestern entschieden. Dennoch gab ich alles und kam so nah an ihn ran, wie ich konnte, und ich probierte etwas bei den Boxenstopps aus."

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen wollte ausprobieren, wie schnell sein Auto wirklich ist

"Aber wenn zwei Teamkollegen gegeneinander kämpfen, dann ist es für gewöhnlich der Erste, der seine Position behalten kann, wer auch immer das ist. Das Auto war wirklich gut, aber es gab nichts, was ich hätte tun können."#w1#

Frage: "Du hast dich für die weichere der beiden Reifen-Varianten entschieden. War dies im Hinblick auf das Rennen eine wichtige Entscheidung, welche Leistung haben sie gezeigt?"
Räikkönen: "Wir waren ziemlich zuversichtlich, dass beide Reifen sehr gut arbeiten würden. Es gab keinen großen Unterschied, und wir entschieden uns dazu, die weichere aus vielerlei Gründen für den Start zu verwenden, und das funktionierte. Es ist immer noch schwierig zu sagen, welche die Bessere gewesen wäre. Sie waren sich sehr ähnlich."

Frage: "Erzähle uns etwas über den Start..."
Räikkönen: "Ich hatte einen guten Start, so wie wir uns das erhofft hatten, aber das war es auch schon. Ich folgte Felipe das ganze Rennen über, und es gab nichts, was ich hätte tun können."

Frage: "Wie hast du das Ende des ersten Abschnitts gesehen?"
Räikkönen: "Das war gut. Ich hatte zu Beginn etwas zu viel Untersteuern und konnte nicht so viel Druck machen, wie ich dies wollte. Das Auto wurde besser und besser und am Ende war es sehr gut und sehr einfach zu fahren."

"Aber ich hatte zu Beginn des zweiten Rennabschnitts sehr große Probleme mit dem Handling. Am Ende konnte ich sehr schnell fahren, aber wenn du zwei Jungs aus demselben Team hintereinander fahren hast, dann muss für gewöhnlich der zweite Kerl zuerst an die Box, und es gab nichts, was ich hätte tun können."

Frage: "Aber du hast zwei Runden vor Schluss mit der schnellsten Rennrunde so etwas wie eine Duftmarke hinterlassen?"
Räikkönen: "Ja, es ist einfach zu langweilig, hinter anderen Autos zu fahren. Leider werden in diesen Tagen in der Formel 1 die Rennen schon ziemlich im Qualifying entschieden. Das ist also schade."

Frage: "Du fuhrst ähnlich wie in Ungarn zwei Runden vor Schluss die schnellste Rennrunde..."
Räikkönen: "Ja, das ist etwas, was man noch tun kann."

Frage: "Bist du die schnellste Runde nur gefahren, um wach zu bleiben, oder wolltest du versuchen, wie viel du aus dem Auto rausholen kannst?"
Räikkönen: "Ich denke, dass wir aus dem Auto mehr herausholen können, wenn wir wirklich Druck machen, aber es gibt keinen Grund, die zweite Position zu gefährden, indem man wie verrückt Druck macht und dabei vielleicht abfliegt."

"Es war einfach so, dass ich versuchen und schauen wollte, wie gut das Auto war, und dabei vielleicht etwas lernen kann. Wie ich schon gesagt habe, ist es ein wenig langweilig, man weiß sehr häufig, vor allem nach dem Boxenstopp, wo die anderen Autos anhalten werden und das ist es dann. Man weiß, dass du nicht wirklich etwas machen kannst, wenn du an den Jungs nicht vorbeikommst, und es ist sehr schwierig, zu überholen."

Frage: "Wie viel hat dir der Reifenschaden bei Lewis in Bezug auf deine Titel-Chancen geholfen?"
Räikkönen: "Das war für uns definitiv besser. Wir wissen, dass in einem Rennen alles passieren kann, wir haben mehr gewonnen, als wenn er Dritter geworden wäre. Es hat uns aus diesem Grund geholfen, aber es sind noch viele Rennen zu fahren, wir müssen aus diesem Grund weiterhin Druck machen und versuchen zu gewinnen. Dann schauen wir, was passiert."

Frage: "Kann man auch in Monza nur von der Pole Position aus gewinnen?"
Räikkönen: "Nicht wirklich. Das hängt davon ab, wie viel Benzin man im Vergleich zu den anderen dabei hat, aber wenn du gegen Teamkollegen fährst, dann weißt du exakt, wie viel Sprit der andere Kerl dabei hat."

"Wenn du dich also in dieser Situation befindest, dann weißt du ziemlich genau, was im Rennen passieren wird. Wenn es jemand anderes ist, dann ist es mit Sicherheit eine andere Geschichte, die Pole Position macht dir das Leben leichter, du hast bessere Chancen, aber es entscheidet das Rennen nicht wirklich komplett."