Ferrari-Ingenieure: "Haben unser Ziel erreicht"

Stefano Domenicali und Rob Smedley freuen sich über den Doppelsieg in Istanbul und wittern nun in der Weltmeisterschaft wieder Morgenluft

(Motorsport-Total.com/Premiere) - Nach dem beeindruckenden Doppelsieg beim heutigen Grand Prix der Türkei fehlen Felipe Massa in der Fahrer-WM noch 15, Kimi Räikkönen 16 Punkte auf Leader Lewis Hamilton. Bei den Konstrukteuren hat Ferrari vor dem Heimspiel in Monza nach derzeitigem Stand elf Punkte Rückstand - also alles noch offen in den letzten fünf Rennen?

Titel-Bild zur News: Rob Smedley

Rob Smedley freute sich mit seinem Schützling Felipe Massa über den Sieg

"Es sind noch fünf Rennen zu fahren - es ist eine Herausforderung", erklärte der erleichterte Sportchef Stefano Domenicali, der sich "sehr glücklich" über das Resultat zeigte: "Gestern haben wir schon gesagt, dass für uns heute ein wichtiger Tag sein wird für den Sieg. Dieses Ziel haben wir erreicht, wir sind sehr zufrieden."#w1#

Smedley von Massas Leistung begeistert

"Er hat keinen Fehler gemacht, hat ein fantastisches Rennen hingelegt." Rob Smedley

Ferrari-Mann des Tages war natürlich Massa, der seinen zweiten Sieg in der Türkei einfuhr: "Er hat keinen Fehler gemacht, hat ein fantastisches Rennen hingelegt. Daran gibt es wirklich nichts auszusetzen", lobte der Renningenieur des Brasilianers, Rob Smedley, der sich des Sieges aber nicht immer sicher war: "Natürlich hatte ich Zweifel, denn unsere beiden Fahrer sind sehr ehrgeizig und Kimi war fast auf gleicher Höhe mit Felipe."

In der vorletzten Runde pulverisierte Räikkönen Massas bis dahin schnellste Rennrunde um ungefähr eine Dreiviertelsekunde auf 1:27.295, womit er unter Beweis stellte, dass auch er hätte gewinnen können. Ferrari war also von der Pace her in einer eigenen Liga: "Die Strecke hier kommt uns einfach entgegen", erklärte Smedley. "Das wussten wir schon vorher, aber heute haben wir den Beweis dafür gesehen."

Viele fragen sich freilich, ob es nicht günstiger gewesen wäre, wenn Räikkönen gewonnen hätte, denn der "Iceman" lag vor dem heutigen Tag in der Weltmeisterschaft einen Punkt vor Massa. Aber Domenicali winkte gegenüber 'RTL' ab: "Das ist nun wirklich nicht die wichtigste Frage des Tages. Das Wichtigste ist, dass wir jetzt wieder mit beiden Fahrern ganz oben stehen."

Gute Reifenwahl für den Start

"Wir hatten uns gedacht, dass das die richtige Entscheidung sein könnte." Stefano Domenicali

Eine Vorentscheidung führte Ferrari bereits am Start herbei, wo Massa seine Pole Position in die Führung ummünzte und Räikkönen an Hamilton vorbeiging. Möglicherweise spielte dabei eine Rolle, dass die Roten mit den weichen Bridgestone-Reifen ins Rennen gingen, die Silbernen mit den harten. Domenicali: "Wir hatten uns gedacht, dass das die richtige Entscheidung sein könnte, und das hat sich auch bewahrheitet."

Nun geht es weiter nach Monza: "Ich freue mich auf Monza", so der Italiener. "Jetzt gehen wir einmal dort testen. Hoffentlich können wir in zwei Wochen unsere heutige Leistung wiederholen." Und Smedley fügte abschließend an: "Wir hoffen, auch in Monza gewinnen zu können. Damit würden wir die Lücke in beiden Weltmeisterschaften schließen."