Qualifying-Rennen bleiben weiter im Gespräch

Den etwas kuriosen Vorschlag von Jaguar-Boss Purnell, Qualifying-Rennen einzuführen, begrüßt auch FIA-Chef Max Mosley

(Motorsport-Total.com) - Es ist schon kurios, was der Formel 1 in ihrer Verzweiflung manchmal einfällt: Im Zuge der Reformdiskussion machen sich nicht nur Teamchefs und sonstige Protagonisten über alle möglichen Regeländerungen Gedanken, sondern auch die Medien. Dabei entstanden zuletzt einige überaus unkonventionelle Vorschläge.

Titel-Bild zur News: Silverstone 2004

Die Götter müssen verrückt sein: Qualifying-Rennen schon ab 2005?

Einer davon, vom britischen Magazin 'F1 Racing' aufgegriffen und forciert, stammt ursprünglich von Jaguar-Boss Tony Purnell. Der Brite hatte die Idee, man solle doch Qualifying-Rennen über zehn Runden austragen, deren Ergebnis dann ausschlaggebend sein würde für die Startaufstellung im eigentlichen Rennen am Sonntag. Die Startaufstellung der Qualifying-Rennen würde ausgelost werden, was auf jeden Fall Spannung und Überholmanöver garantieren würde.#w1#

Was auf den ersten Blick wie ein besser durchdachter Aprilscherz klingt, wird immer mehr und mehr zur ernsthaften Alternative - auf einmal stellt sich sogar FIA-Präsident Max Mosley hinter den Plan: "Ich denke, es ist eine gute Idee", wird er von 'F1 Racing' zitiert. "Keine Frage, die ersten zehn Runden eines Grand Prix sind immer am spannendsten, daher könnte ein solches Format sicher Spannung bringen."

Am meisten gegen diesen Denkansatz wehren dürften sich die Top-Teams, die bei einer gelosten Startaufstellung für das Qualifying-Rennen natürlich einen Nachteil gegenüber der Ist-Situation hätten, den sie sicher nicht akzeptieren werden. Konkret dagegen ausgesprochen hat sich Renault-Chefingenieur Pat Symonds: "Es gibt keine Garantie, dass eher überholt wird, nur weil das Rennen zehn Runden dauert anstatt 70."

Indes hat praktisch zeitgleich zu 'F1 Racing' auch 'Autosport' eine Initiative gestartet, die Fans nach ihrer Meinung zu befragen. Die ersten Reaktionen der Teams darauf sind unterschiedlich - einige begrüßen die Aktion sehr, andere finden, man müsste eher jene Menschen um ihre Meinung bitten, die nicht ohnehin zu den Hardcore-Fans gehören und sich ein Formel-1-Magazin kaufen, sondern die mit der Formel 1 prinzipiell weniger am Hut haben.