McLaren-Mercedes: Spa müsste uns liegen
Nach dem enttäuschenden Wochenende in Ungarn sind die "Silberpfeile" überzeugt, in Belgien besser abschneiden zu können
(Motorsport-Total.com) - Der kurvenreiche Hungaroring war für den MP4-19B nach eigentlich zuletzt nach oben zeigender Formkurve kein allzu gutes Pflaster, doch für die High-Speed-Strecke in Spa-Francorchamps, auf der am kommenden Wochenende gefahren wird, verspricht sich das McLaren-Mercedes-Team wieder ein besseres Abschneiden.

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McLaren-Mercedes rechnet sich für Spa recht gute Chancen aus
"Unsere Leistung war in Ungarn wegen unserer Reifenwahl nicht auf dem erforderlichen Level", erklärte McLaren-Geschäftsführer Martin Whitmarsh. "Wir glauben aber, dass Spa-Francorchamps eine Strecke ist, die die Stärken unseres Pakets forcieren wird. Mit den schnellen und langgezogenen Kurven ist die Charakteristik ganz anders als auf dem engen und kurvenreichen Hungaroring. Spa ist bekannt für die normalerweise sehr hohe Ausfallsquote, technisch schwierige Kurven und eine wenig griffige Asphaltoberfläche."#w1#
Bruce McLaren holte in Spa den ersten Titel
Man fährt in Belgien laut Whitmarsh mit "mittlerem bis niedrigem" Abtrieb, doch unabhängig davon hat der Grand Prix für das britische Team eine ganz besondere Bedeutung: "Es passierte 1968 in Spa, dass Bruce McLaren die erste Weltmeisterschaft für diese Marke gewonnen hat."
Vorfreude empfindet auch David Coulthard: "Der belgische Grand Prix gehört zu den Favoriten bei den Fahrern, Teams und Fans. Es ist eine Veranstaltung mit Geschichte, Atmosphäre, es ist eine legendäre Strecke - schön, wieder hier zu sein. Mein Sieg hier 1999 gehört zu den Highlights meiner Karriere. Spa ist einfach eine fantastische Herausforderung mit großartigen Kurven, die meistens gefolgt sind von langen Geraden."
Beim Aufzählen geriet der Schotte ins Schwärmen: "Da ist die Vollgas-Bergauf-Rechtskurve Eau Rouge, die totalen Mut von den Fahrern verlangt. Man muss durch Eau Rouge Speed mitnehmen, denn danach geht es lange geradeaus zu Les Combes, eine potenzielle Überholmöglichkeit. Andere Kurven, die herausragen, sind die Vollgas-Links Blanchimont, aber auch Pouhon, eine Kurve mit einem doppelten Scheitelpunkt."
Sorgen machte sich der Schotte nur wegen der umgebauten Bus-Stop-Schikane: "Mal sehen, ob das die Überholmöglichkeiten beeinflusst." Für seinen Teamkollegen Kimi Räikkönen spielt das so oder so keine Rolle: "Ich bin erst zweimal in Spa gefahren, habe es aber sehr genossen, denn hier musst du die Limits ganz nach außen schieben, speziell in Vollgas-Kurven wie Eau Rouge. Die Strecke ist der absolute Test für Fahrer und auch Auto - jedes Teil muss Maximalleistung bringen."
McLaren-Mercedes wünscht sich wohl trockenes Wetter
"Der einzige Wehrmutstropfen", fuhr er fort, "ist das unvorhersehbare Wetter - es kann ohne Warnung zu regnen beginnen oder es kann ein Teil der Strecke trocken sein, während es woanders nass ist. Ungarn war enttäuschend für mich und das Team, aber man kann im Motorsport nicht nach hinten schauen und so bin ich jetzt nur noch motivierter für das nächste Rennen."
Norbert Haug, Sportchef von Mercedes, meldete sich abschließend zu Wort: "Die Ardennenstrecke von Spa-Francorchamps beinhaltet mittelschnelle und schnelle Kurven und ist für Fahrer und Teams in Sachen Setup eine besondere Herausforderung. Im diesjährigen Kalender ist Spa sicher eine der größten Herausforderungen. Bleibt es das Wochenende über trocken, werden wir hinsichtlich der Rundenzeiten und Geschwindigkeiten sicher neue Rekorde erleben."
"Eau Rouge, die schnelle Senke, erfordert ein perfektes Setup, damit man den Speed den Hügel rauf mitnehmen kann. Spa ist nach Monza die Strecke mit der zweitschnellsten Durchschnittsgeschwindigkeit und auch mit 64 Prozent Volllastanteil liegt sie auf Platz zwei nach Monza. Das Wetter spielt sowieso immer eine Rolle. Regen ist aber nicht sonderlich überraschend, sondern gehört eher zur Tagesordnung", ergänzte der Deutsche abschließend.

