Purnell und Pitchforth sind seit heute arbeitslos
Weil Red Bull Racing nicht mehr mit ihnen plant, sind Tony Purnell und David Pitchforth arbeitslos - Pitchforth sucht nach Alternativen
(Motorsport-Total.com) - Heute Vormittag hat Red Bull Racing bekannt gegeben, dass Christian Horner ab sofort die sportliche Leitung des Teams übernehmen wird, doch während solche Verlautbarungen in der Regel schon mehrere Tage im Vorhinein abgesprochen sind, scheint es sich dabei um eine kurzfristige Angelegenheit gehandelt zu haben.

© xpb.cc
David Pitchforth und Tony Purnell müssen sich einen neuen Arbeitgeber suchen
Tony Purnell, der bisherige Teamchef, hat gegenüber 'Autosport' noch gestern Abend erklärt, dass er fest davon überzeugt ist, dass 'Red-Bull'-Chef Dietrich Mateschitz zu seinem Wort stehen wird. Der Österreicher hatte bei der Übernahme des Jaguar-Rennstalls erklärt, er wolle vorerst am derzeitigen Management festhalten. Dies dürfte er sich inzwischen anders überlegt haben, denn für Purnell und David Pitchforth kommen Horner als Teamchef und Günther Steiner als Technischer Direktor.#w1#
Grund für die zu diesem Zeitpunkt doch überraschende Entlassung des ehemaligen Jaguar-Führungsstabs waren Differenzen zwischen der britischen und der österreichischen Fraktion des neuen Red-Bull-Teams. Purnell und Pitchforth hätten aus Sicht von 'Red Bull' lediglich das Tagesgeschäft koordinieren sollen, sie selbst mischten sich jedoch - wie zu Jaguar-Zeiten - auch in Entscheidungsprozesse ein. Damit war man in Österreich nicht einverstanden.
Auch auf persönlicher Ebene dürfte es Differenzen gegeben haben, vor allem zwischen Purnell/Pitchforth und dem Motorsportbeauftragten von 'Red Bull', Helmut Marko. Als sich Pitchforth gegen die Idee stellte, das zweite Cockpit alternierend zu besetzen, erteilte ihm Marko via 'Salzburger Nachrichten' eine Rüge: "Der Herr Pitchforth soll zur Kenntnis nehmen, dass er Angestellter und nicht Inhaber ist. Entschieden wird in Salzburg."
Während sich Purnell noch überhaupt nicht zu den Ereignissen des heutigen Tages geäußert hat, gab Pitchforth zu, dass er angesichts der zuletzt häufiger werdenden Querelen zwischen Milton Keynes und Fuschl schon mit einer solchen Entwicklung gerechnet hat. Dennoch möchte er unbedingt in der Königsklasse bleiben: "Wenn es eine Möglichkeit gibt, richtig und professionell zu arbeiten, dann möchte ich gerne weiterhin Formel 1 machen", sagte er.

