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Prost: Renault hat richtig entschieden
Alain Prost glaubt, dass die Entscheidung Renaults, nur noch Motoren zu liefern, politische Vorteile bringt und prophezeit dem Hersteller eine große Zukunft
(Motorsport-Total.com) - Erst kürzlich klagte Ex-Weltmeister Alain Prost über die schwindende Rolle Frankreichs in der Formel 1. Einst gab es zahlreiche französische Talente, die durch das Förderungsprogramm eines heimischen Mineralöl-Konzerns in die "Königsklasse" geführt wurden - durch die Übernahme der Renault-Anteile durch Lotus, gibt es nun weder einen französischen Rennstall, noch einen französischen Piloten in der Formel 1.

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Alain Prost ist sicher: Renault hat in der Formel 1 eine Zukunft
Auch wenn es Prost aus nationaler Sicht nicht behagt, dass Renault nun wieder nur noch Motorenlieferant ist, so kann er der Situation aus der Sicht des französischen Automobilkonzerns doch einiges abgewinnen. Der vierfache Champion, der bei seinem Prost-Rennstall selbst als Teambesitzer fungierte, erläutert die Gründe gegenüber 'autohebdo.fr': "Als Teambesitzer ist es immer etwas kompliziert, da man viele Dinge auf einmal im Griff haben muss."
Diesen Nachteil habe man jetzt nicht mehr: "Kümmert man sich aber nur um die Motoren, kann man viel Verantwortung auf das Chassis schieben - vor allem, weil das Letztere für die Leistung in der Formel 1 am wichtigsten ist." Eine Situation, die Prost nur allzu gut selber kennt: In den letzten Jahren des Prost-Rennstalls lieferte Peugeot sehr mäßige Motoren, dennoch blieb die Kritik stets beim Team selbst hängen.
"Es gibt immer einen kleinen Krieg zwischen der Autoseite und der Motorenseite", geht er ins Detail. "Wenn man aber Chassis und Motor macht, dann ist es noch schwieriger, wenn man verliert." Auch die ab 2013 in Kraft tretende neue Motorenformel mit 1,6 Liter Turbomotoren, mit der man den Umweltgedanken in der Formel 1 verstärken will, sollte dem einstigen Turbopionier Renault entgegenkommen. "Für einen Hersteller wie Renault ist das ein großes Plus", meint Prost.
"Was die Technologie angeht, wird die Formel 1 dann den Straßenautos viel ähnlicher sein - dazu kommt auch die Reduzierung der Motorengröße. Das ist ein Aspekt, der für Renault sehr positiv ist", glaubt der 55-Jährige, dass die Franzosen auch in der neuen Turboära in der Formel 1 bleiben werden.

