Prost: "Jetzt wird es für Frankreich noch schwieriger"
Kein Grand Prix, kein französischer Fahrer und nun auch noch der Verkauf von Renault: Für eine Auto-Nation wie Frankreich ist das laut Alain Prost bitter
(Motorsport-Total.com) - Der viermalige Weltmeister Alain Prost bekommt immer mehr Anlässe, für die Formel-1-Zukunft seiner Heimat Frankreich schwarz zu sehen. Dass es keinen französischen Fahrer mehr im Feld gibt und dass das Land zögert, einen Grand Prix auszutragen, ist Prost schon seit Längerem ein Dorn im Auge. Und nun hat auch noch Renault das Team an die Lotus-Gruppe verkauft und will sich in Zukunft darauf beschränken, als in der Königsklasse als Motorenlieferant aufzutreten.
Er bedaure dies, sagt Prost gegenüber 'Auto Hebdo'. "Wir sind ganz unten angekommen", kommentiert er die Sitaution in Frankreich. "Man kann optimistisch sein und hoffen, dass den Leuten klar wird, dass dies für eine Auto-Nation wie Frankreich nicht gut ist. Also wird es hoffentlich Maßnahmen und Strategien geben, um wieder zur Normalität zurückzukehren, um es vielleicht noch besser zu machen als es früher war."

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Alain Prost macht sich Sorgen um die Formel-1-Zukunft Frankreichs
Doch momentan sei die Situation in Frankreich extrem schwierig, "denn unser Land ist ein bisschen auto-phobisch geworden", so Prost. Hersteller und Marken hätten kein Interesse daran, in die Formel 1 zu investieren: "Dass es keinen französischen Grand Prix gibt, ist die eine Sache. Aber die Tatsache, dass es keinen französischen Fahrer gibt, reißt eine große Lücke auf. Das ist das, was das Interesse der Leute am Sport steigert."
Und nun verliert Frankreich auch noch sein letztes Team in der Formel 1. "Das Renault-Team war ein Teil der Geschichte und der Tradition. Das lässt sich schwer zurückgewinnen, wenn man es einmal verloren hat ", bedauert Prost. "Natürlich ist es sehr gut, als Motorenlieferant aufzutreten. Aber es ist schade, dass Renault als Teambesitzer aufhört. Natürlich verstehe ich, dass sie sparen müssen. Aber für Frankreich und französische Fahrer wird es jetzt noch schwieriger."

