Bahar: Formel 1 nicht Hauptgrund für Renault-Verbindung

Dany Bahar, Geschäftsführer der Lotus-Gruppe, erklärt, wie die Zusammenarbeit mit Renault entstand - Motorenvertrag bis Ende 2013 verlängert

(Motorsport-Total.com) - Renault und Lotus gehen in der Formel 1 in Zukunft gemeinsame Wege, sollte der Streit um die Namensrechte mit dem Lotus-Rennstall nicht doch noch die "Elefantenhochzeit" verhindern. Bereits in den 1980er Jahren waren die schwarz-goldenen Lotus-Renault-Boliden am Start. Doch die Ursache, warum man 2011 wieder zusammenarbeitet, dürfte nicht in der Formel 1 zu finden sein.

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Renault wird in der Formel 1 weiterhin eine bedeutende Rolle spielen

Das behauptet zumindest der Geschäftsführer der Lotus-Gruppe, Dany Bahar. "Die Verbindung begann aus einem völlig anderen, viel weiteren Blickwinkel - im Bereich der Straßenautos", sagt der Schweizer gegenüber 'Formula1.com'. "Renault und unser Anteilseigner Proton und Lotus starteten Gespräche über zukünftige Projekte, bei denen wir Synergien und Wirtschaftlichkeit bei Automobiltechnologien für Straßenautos erforscht haben."

Lopez: "Wir bleiben Renaults Partner Nummer eins"

Die Formel 1 war laut Bahar erst in den letzten Monaten ein Thema, entwickelte sich aber sehr schnell zu einer interessanten Möglichkeit der Zusammenarbeit, die für alle Beteiligten Sinn mache. Interessant ist, dass Proton selbst fast ausschließlich am malaysischen Markt vertreten ist. In Zukunft wolle man die Verbindung zwischen Proton und Renault aber "in andere für beide Seiten gewinnbringenden Bereichen" ausdehen.

Der Rennstall wird ab sofort den vollständigen Teamnamen "Lotus Renault GP" tragen, Lotus tritt also nur als Sponsor auf. Daher muss man keine Namensänderung beantragen, die einstimmig von allen Teams abgesegnet werden müsste. Das bedeutet zwar, dass das Auto in Wahrheit immer noch ein Renault-Bolide ist, dennoch ergeben sich laut Genii-Chef Gerard López auch andere Vorteile. "Wir bleiben Renaults Partnerteam Nummer eins", sagt er gegenüber dem 'Telegraph'.

Motorenvertrag bis Ende 2013 verlängert

Der Mehrheitseigentümer des Rennstalls geht ins Detail: "Das betrifft alle vertraglichen Übereinkommen, die wir mit Renault haben, das betrifft die Entwicklung des Getriebes, das in Viry getestet wird. Es handelt sich um Dinge, die kein anderes Team mit Renault-Motoren in diesem Ausmaß hat. Renault ist bei uns als technischer Partner stärker miteinbezogen, als irgendwo anders, weil das Chassis immer noch ihren Namen trägt."

Auch in puncto der erfolgreich durchgeführten Umstrukturierung würde ein neuer Besitzer neue Unruhe ins Team bringen, meint López. "Wir wechseln weder den Teamchef, noch die Ingenieure oder irgendwen. Außerdem haben wir einen neuen Motorenvertrag mit Renault für die nächsten drei Jahre, was zeigt, wie stabil die Dinge derzeit laufen."