Pirelli will noch einmal mit de la Rosa testen

Warum Pirelli Schwierigkeiten hat, einen Nachfolger für Testfahrer de la Rosa zu finden und wieso man den McLaren-Ersatzmann noch einmal einsetzen will

(Motorsport-Total.com) - Nach Nick Heidfeld im Vorjahr kommt Pirelli nun der nächste Testfahrer abhanden. Pedro de la Rosa, der noch 2010 vom Deutschen übernommen und in einem alten Toyota TF109 für den neuen Reifenlieferanten die Entwicklung vorangetrieben hatte, kehrt zu seinem langjährigen Arbeitgeber McLaren zurück. Und das in einer Phase, in der viele Piloten über die geringe Haltbarkeit der in der Türkei produzierten Gummis klagen.

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Pirelli möchte auf Pedro de la Rosa noch nicht ganz verzichten

Jetzt möchte man den Katalanen doch noch ein letztes Mal einsetzen, zumal man den Toyota-Boliden verbessert hat, damit er den Abtriebsverhältnissen der 2011er Bolidengeneration entspricht. "Wir haben den Toyota leicht modifiziert, um den Abtrieb zu vergrößern", bestätigt Pirelli-Sportchef Paul Hembery gegenüber 'Autosport'. "Da Pedro das Auto schon gefahren ist, würde ich mir wünschen, dass er den Vergleichstest durchführt. Das würde für etwas Kontinuität sorgen."

Eine parallele Tätigkeit de la Rosas bei McLaren und bei Pirelli kommt klarerweise nicht in Frage, da der Rennstall aus Woking daraus einen Vorteil ziehen könnte. "Das würde bei den anderen Teams für Probleme sorgen", weiß der Brite. "Wir würden eine Art Übergabe aber bevorzugen."

Durch das Testverbot kommen junge Fahrer kaum in den Genuss von Formel-1-Kilometern. Darunter leidet nun auch Pirelli - der Reifenhersteller benötigt einen Nachfolger für de la Rosa. "Wir können keine jungen Fahrer aufnehmen", sagt Hembery. "Man will jemanden mit Erfahrung, der dir den richtigen Input liefern kann. Das ist keine einfache Aufgabe. Hoffentlich finden wir in kurzer Zeit eine Lösung."

Er rührt bereits die Werbetrommel. "Wenn jemand in die Formel 1 kommen will, ein gutes Budget hat und mir dafür Geld zahlen will, unser Testfahrer zu sein, dann soll er sich bewerben", scherzt Hembery. Der Hintergrund ist klar: Heidfeld ist es gelungen, seine Karriere nach seiner Pirelli-Zeit erfolgreich zu reanimieren. "Unsere Erfolgsrate, einen Formel-1-Vertrag zu bekommen, ist derzeit die vielleicht größte in diesem Business. Wenn man mir einen guten Budgetvorschlag macht, dann bin ich gesprächsbereit."