Pierre Dupasquier im Interview
Michelins Motorsportdirektor verrät, wie man bislang in Ungarn zurechtkommt und welche Neuerungen man im Gepäck hat
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Gestern sind Sie zum ersten Mal auf dieser Strecke gefahren. Sind die Dinge so verlaufen wie Sie das erwartet hatten?"
Pierre Dupasquier: "Wir haben uns die Beschaffenheit des Asphalts schon vor geraumer Zeit einmal etwas genauer angesehen und hatten dann einige Ideen... Die Strecke war heute noch sehr staubig und verschmutzt, dies hat natürlich die Performance unserer Reifen beeinträchtigt. Wir hatten angenommen, dass die Autos des Porsche Supercup die Strecke ein wenig saubergefahren hätten, leider war dem aber nicht so. Durch den Staub verschleißen die Reifen viel schneller, egal welche Reifenmischung man fährt. Es ist ein wenig wie Sandpapier und der Umstand, dass die Autos ziemlich rutschen, hilft natürlich auch nicht gerade. Die Strecke war aber im zweiten Freien Training schon besser und am Samstag sollte sie ganz normal reagieren."

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Michelin hat für den Hungaroring seine Hausaufgaben gemacht, verrät Pierre Dupasquier
Frage: "Was können Sie uns über die beiden verschiedenen Reifenmischungen verraten?"
Dupasquier: "Hier kommt der Qualifikation - mehr als auf anderen Strecken - eine große Bedeutung zu, weshalb wir dies bei der Wahl der Reifen für diesen Kurs im Hinterkopf hatten. Technisch gesehen unterscheiden sich unsere Reifen vom Typ A und B stark, paradoxerweise sind sie in der Performance aber auf dem selben Niveau. Beide Reifenmischungen sind in Sachen Konstruktion und Reifenmischung komplett neu. Soweit wir das bisher beurteilen können, sind beide sehr gut für das Rennen geeignet. Die Entscheidung wird den Teams also schwer fallen. Was die Haltbarkeit angeht, so müssen wir da erst noch die Erkenntnisse abwarten nachdem die Teams längere Zeit und mit vollen Tanks unterwegs waren."
Frage: "Gibt es sonst irgendwelche Innovationen an diesem Wochenende?"
Dupasquier: "Ja, auch unser Intermediate- und unsere Regenreifen sind neu."
Frage: "Heinz-Harald Frentzen und Jean Alesi haben das Cockpit getauscht und fahren jetzt mit den Reifen des Herstellers, welcher vorher zur Konkurrenz zählte. Befürchten Sie, dass Bridgestone von dem vorher geheimen Wissen profitieren könnte?"
Dupasquier: "Nein, tue ich nicht. Man muss den Fahrern, die sehr sensibel diesbezüglich sind und ihre Arbeit vollkommen professionell machen, einfach vertrauen. Darüber hinaus ist es auch schwierig bestimmte Details, inwiefern ein Reifen das Verhalten das Chassis beeinflusst, herauszupicken. Es gibt eine Vielzahl an Dingen welche das Fahrverhalten eines Formel-1-Boliden beeinflussen und manchmal haben die Fahrer ihre Schwierigkeiten, um herauszufinden ob es am Reifen, dem Chassis oder der Aerodynamik liegt, welche letztendlich eine Sache auf bestimmte Weise beeinflussen."

