• 18.08.2001 10:49

  • von Marcus Kollmann

Alain Prost erhebt schwere Anschuldigungen

Der Teamchef beschuldigt die Konkurrenz sein Team mittels gezielter Falschinformationen destabilisieren zu wollen

(Motorsport-Total.com) - Wie F1Total.com in den letzten Tagen berichtet hatte, kämpft der Rennstall des vierfachen Formel-1-Weltmeisters Alain Prost, Prost Grand Prix, derzeit mit finanziellen Sorgen. Bislang ist deshalb auch noch keine Entscheidung über den Verbleib der Ferrari-Kundenmotoren im Heck des französischen Boliden für die kommende Saison gefallen und Jean Alesi soll das Team nicht zuletzt auch wegen ausgebliebener oder verspätet gezahlter Gehälter so leicht verlassen haben können.

Titel-Bild zur News: Alain Prost (Teamchef Prost Grand Prix)

Alain Prost erklärt, dass die kursierenden Gerüchte jeder Grundlage entbehren

Laut Berichten des Fachmagzins 'Autosport', hat Alain Prost nun schwere Anschuldigungen gegen die Konkurrenz seines Teams erhoben und diese der gezielten Verbreitung von falschen Informationen und Lügen bezichtigt: "Die Leute sagen, dass wir die Ferrari-Motoren oder Jean Alesi in den letzten sechs Monaten nicht bezahlt haben was nicht stimmt. Jeder kann sich unsere Bilanzbücher anschauen und wird feststellen, dass wir unseren Verpflichtungen nachgekommen sind."

Prost erklärte weiter, dass man keinerlei ausstehende Verpflichtungen gegenüber Ferrari erfüllen muss und bereits im letzten Jahr das Geld für die Zehnzylinder an die Italiener überwiesen hat. Die gezielten Versuche, sein Team von außen zu destabilisieren, könnten sich laut Prost aber wie ein Bumerang für die Urheber dieser Gerüchte auswirken.

"Wir haben nie unsere Probleme bestritten und gesagt, dass die Dinge leicht für uns wären, jedoch kann man nicht einfach irgendwelche Unwahrheiten hinzufügen, denn das beschädigt das Image unseres Teams. Ich werde schon bald das neue Programm für die Zukunft vorstellen, mehr kann ich zu den Fragen über den Motor, die Fahrer und Sponsoren für das kommende Jahr nicht sagen", gab sich Prost in den englischen Medien aber auch zuversichtlich, dass man schon bald selbst durch eine Klärung der offenen Fragen für Ruhe sorgen können wird.

Derzeit hält Pedro Paulo Diniz Vater, Abilio Diniz, der Eigentümer einer Supermarktkette in Südamerika ist, bereits 40 Prozent Anteile am Team. Letzte Meldungen besagen, dass die Brasilianer ihren Einfluss im Team noch einmal vergrößern könnten, um so das kämpfende Team aus Guyancourt zu stabilisieren.

Im Gegensatz zu der von Pleiten, Pech und Pannen begleiteten Saison im Vorjahr, läuft es trotz aller offensichtlichen Schwierigkeiten bei Prost in diesem Jahr wesentlich besser. Konnte man im Vorjahr nicht einen einzigen WM-Punkt einfahren, so stehen bislang bereits vier Zähler zu Buche, was dem Team einen nicht unbeträchtlichen Zuschuss in Form von Beteiligung an den Reise- und Transportkosten sowie den aus den Fernseheinnahmen erzielten Geldern im kommenden Jahr bescheren wird.