Panis: "Wir brauchen schnellere Autos"
Olivier Panis über den Aufwärtstrend bei Toyota, das verbesserte Auto und die geplante Kastration der Formel-1-Autos
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Es war dein 150. Grand Prix in Indianapolis und du hast Punkte geholt. Das muss für dich sehr befriedigend gewesen sein, oder?"
Olivier Panis: "Klar, ich bin mir sicher, dass Indianapolis für uns und für mich wirklich gut war. 150 Grands Prix sind gut, dies ist eine Zahl, es ist gut, sie zu haben, aber für mich ist das Wichtigste das Ergebnis von Indianapolis. Wir haben das ganze Wochenende über wirklich konkurrenzfähig ausgesehen. Wir haben das Rennen sehr gut gemeistert, vor allem auf Grund der ganzen Vorkommnisse, und als Fünfter ins Ziel zu kommen, ist gut für das Team und mich selbst."#w1#

© xpb.cc
Olivier Panis bei der Pressekonferenz am Donnerstag in Magny-Cours
Frage: "Was hast du von Indianapolis gelernt, in welche Richtung wirst du nun gehen?"
Panis: "Wir wussten von dem Grand Prix vor Indianapolis, dass wir uns sehr gut qualifizieren, aber wir hatten ein paar Probleme mit der Abnutzung der Hinterreifen, mehr als alle anderen, die ebenfalls Michelin-Reifen benutzen. Ich glaube, dass uns Indianapolis eine Menge geholfen hat, denn die Reifen sahen bei uns wirklich, wirklich konkurrenzfähig aus und wir hatten das Problem nicht und aus diesem Grund waren wir im Rennen sehr schnell. Ich glaube, dass ich die vierschnellste Rundenzeit gefahren bin. Dies bedeutet wirklich etwas, 0,6 Sekunden hinter Ferrari heißen, dass wir bei der Musik sind. Ich bin der Meinung, dass wir in Indianapolis in Bezug auf die Mechanik und die Aerodynamik einen guten Kompromiss hatten und wir konnten das Ergebnis einfahren. Das war wirklich gut."
Frage: "Kann das auch hier klappen?"
Panis: "Nun, ich denke, wir finden eine Richtung, um das Auto abzustimmen, vor allem vorne, um den Hinterreifen zu helfen und ich hoffe, dass es hier ebenfalls so gut laufen wird."
Panis ist die Formel 1 nicht zu schenll
Frage: "Im Moment stehen die Geschwindigkeiten in der Formel 1 auf dem Prüfstand, nicht unbedingt auf Grund der Vorkommnisse in Indianapolis. Was denkst du über die Geschwindigkeiten, die in der Formel 1 im Moment erreicht werden?"
Panis: "Wenn ich das Gefühl hätte, dass die Formel 1 zu schnell ist, dann würde ich zu Hause bleiben."
Frage: "Aber du denkst nicht, dass die Formel 1 für die Strecken zu schnell ist?"
Panis: "Es ist immer so, dass wir darüber nach Unfällen sprechen. Ich bin mir sicher, dass Ralfs Unfall sehr übel war, ich leide mit ihm, aber es scheint in Ordnung auszusehen, das ist das Wichtigste. Aber jedes Mal reden wir nach einem Unfall über die Geschwindigkeiten. Ich glaube dass das, was die FIA und die Fahrer getan haben, gut ist, denn wir haben die Sicherheit auf den Strecken verbessert. Wir haben die Sicherheit der Autos verbessert, das ist fantastisch, aber wir müssen daran weiterarbeiten und unsere Arbeit fortsetzen. Aber schlussendlich wird die Formel 1 gefährlich bleiben. So sehe ich das."
Frage: "Glaubst du also nicht, dass die Autos verlangsamt werden müssen?"
Panis: "Natürlich müssen wir dies eines Tages tun, aber meiner Ansicht nach müssen wir in der Formel 1 schnellere Autos haben, denn aus diesem Grund sind wir hier, denn wir lieben die Formel 1, alle anderen tun dies auch. Wir brauchen auch ein paar Zweikämpfe, einige Überholmanöver, sogar mit ein paar Fahrern, die dabei ein wenig Risiko eingehen. Das ist für mich Formel 1. Wenn man Regeln für die Geschwindigkeit, eine Regel für das Überholen, eine Regel für alles braucht, dann macht das am Ende des Tages keinen Sinn. So sehe ich es. Der eine oder andere mag mir da zwar nicht zustimmen, aber so sehe ich es."
Panis macht sich keine Sorgen um seine Zukunft
Frage: "Was ist mit deiner eigenen Zukunft? Wir haben dich das schon zuvor gefragt, aber hat sich seitdem irgend etwas verändert?"
Panis: "Nein, was mich angeht, ich bin motiviert und entschlossen. Ich arbeite wirklich hart mit dem Team, wir beide haben zwei Jahre lang wirklich hart mit dem Team gearbeitet. Nun möchte ich von dem Ergebnis profitieren, aus diesem Grund gebe ich weiterhin wirklich alles und bereite mich auf das kommende Jahr vor."
Panis kann mit allen Qualifying-Systemen leben
Frage: "Was denkst du über das Qualifying-System?"
Panis: "Was mich angeht, so kenne ich aus der Vergangenheit beide Systeme. Ich mag sie beide. Ich qualifiziere mich gerne mit wenig Benzin, das macht meiner Meinung nach mehr Spaß, es ist einfacher, das Auto zu 100 Prozent zu verwenden. Mit den neuen Regeln haben wir eine bessere Chance, auch wenn man mehr Verkehr hat, aber was mich angeht, ich beschwere mich nicht über das, was wir im Moment haben. Was mich jedoch sehr überrascht ist die Tatsache, dass alle in eine Richtung gehen wollten und zwei Wochen später eine Kehrtwende stattgefunden hat und nicht wirklich eine Entscheidung getroffen wurde. Das hat mich ein wenig schockiert."
Panis hofft auf das verbesserte Auto
Frage: "Ihr habt ja ab Hockenheim ein neues Auto. Kann dies einige Überraschungen mit sich bringen, musst du wieder lernen?"
Panis: "Ja, das stimmt, aber ich denke, dass die Mechanik des Autos mehr oder weniger die gleiche ist. Was die Zuverlässigkeit angeht, ist es in Ordnung. Die Aerodynamik wird in Bezug auf den Abtrieb etwas mehr Effizienz mit sich bringen. Dafür muss man das Auto nicht wirklich abstimmen, nur ein klein wenig, dabei geht es um die Geschwindigkeit. Das hoffe ich. Ich freue mich darauf, denn alle in der Fabrik haben sehr viel Mühe investiert, um das Auto auf die Beine zu stellen. Aber wir müssen erst einmal abwarten und sehen, wie es in Hockenheim läuft."
Frage: "Du warst beim Start in Indianapolis neben Christian Klien. Kannst du uns sagen, was dort passiert ist?"
Panis: "Ich lag vor Cristiano, ich konnte hinter mir nichts sehen. Ich weiß es nicht. Ich habe keine Ahnung. Aber er krachte in Kanada vor mir in Coulthard, ich war dahinter, aber was in Indianapolis passiert ist, weiß ich nicht."

