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  • 14.10.2010 14:12

Offiziell: Siebenjahresvertrag für Sotschi in Russland

Bernie Ecclestone und Wladimir Putin haben sich auf einen Grand Prix in Russland geeinigt: Von 2014 bis 2020 gastiert die Formel 1 im Olympiaort Sotschi

(Motorsport-Total.com/SID) - Die Formel-1-WM macht auf ihrer Tournee rund um die Welt ab 2014 erstmals auch in Russland Station. Am Donnerstag unterschrieben Russlands Premierminister Wladimir Putin und Formel-1-Boss Bernie Ecclestone in der Olympiastadt Sotschi einen Siebenjahresvertrag bis 2020. Schauplatz des russischen Grand Prix wird Sotschi sein, nachdem die Verhandlungen mit Moskau bereits im Jahr 2002 gescheitert waren.

Titel-Bild zur News: Die Formel-1-Nationen

Die Formel-1-Gemeinde erhält Zuwachs: Ab 2014 fährt der Rennzirkus in Russland

Das Formel-1-Debüt in Südkorea soll nach langem Hin und Her in der kommenden Woche über die Bühne gehen, derweil bastelte Ecclestone bereits seit Tagen an der nächsten Premiere der Formel 1. Der 79-jährige Brite träumt schon seit langem von einem Rennen in Russland. Im Juli hatte er ausdrücklich gefordert, die Königsklasse müsse dorthin.

Moskau scheitert, doch Sotschi findet statt

Das Projekt in Moskau war seinerzeit kurz vor der Vertragsunterzeichnung gescheitert, weil Moskaus mittlerweile abgesetzter Bürgermeister Juri Luschkow mit den finanziellen Vereinbarungen nicht einverstanden war. Im Sog der Winterspiele 2014 in Sotschi wird Ecclestones Traum nun endlich in Erfüllung gehen. Der Große Preis von Russland ist ein weiterer prominenter Termin für den bereits recht ausgedehnten Formel-1-Kalender.

Im kommenden Jahr werden erstmals in der Geschichte 20 Rennen stattfinden, wenn die "Königsklasse" in Indien ihr Debüt feiert. Da für 2012 mit einem Rennen in Austin die Rückkehr in die USA vorgesehen ist und auch Rom auf einen Grand Prix hofft, könnte der weiteren Expandierung das ein oder andere traditionelle Rennen in Europa zum Opfer fallen, um die Zahl von 20 Rennen nicht zu überschreiten.

Ecclestone hatte allerdings bereits im April noch vor der Veröffentlichung des Kalenders 2011 gewitzelt: "Wir werden gar nichts streichen. Es sind jetzt 20 Rennen, und wir machen uns bereit für 25." Dabei hatte der Grand Prix in Südkorea nicht nur Ecclestone viele Kopfschmerzen bereitet. Die Veranstalter erhielten erst am Dienstag - zwölf Tage vor dem Rennen am 24. Oktober - grünes Licht für die Austragung, als der Automobil-Weltverband FIA die neugebaute Strecke endlich abnehmen konnte.¿pbvin|512|3185|inside|0|1pb¿

Ist Petrov beim Russland-Rennen mit von der Partie?

Zwischenzeitlich waren große Zweifel an der Durchführbarkeit entstanden, da das Projekt einfach nicht fertig werden wollte. Dann endlich bescheinigte eine FIA-Kommission unter der Leitung des Technischen Direktors Charlie Whiting den Veranstaltern, dass der 5,6 km lange Kurs jetzt in allen Bereichen den Anforderungen entspricht. Für die Teams wird die Premiere in Südkorea aber auf jeden Fall ein Abenteuer.

Denn obwohl die Strecke fertig ist, viele Anlagen und Gebäude rund um die Piste sind es noch lange nicht. Insgesamt war rund um den Kurs eine Motorsport-Stadt mit Grünflächen und Hotels geplant. Ob Russlands erster und bislang einziger Formel-1-Pilot beim Heimspiel in Sotschi noch dabei sein wird, ist derzeit allerdings fraglich.

Wegen schwankender Leistungen hat Vitaly Petrov, dem in Südkorea zudem als Strafe für seinen Startcrash beim Großen Preis von Japan fünf Startplätze abgezogen werden, bei Renault noch keinen Vertrag für 2011, dafür aber prominente Konkurrenten wie zum Beispiel Nick Heidfeld. Petrov machte allerdings mit seinem Sprung in die "Königsklasse" die Formel 1 für einige russische Sponsoren interessant, darunter auch den Autohersteller Lada. Ein Grand Prix in Russland dürfte diesen Markt für die Teams noch weiter öffnen.