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Ocon: Den letzten Teil meiner Alpine-Zeit lösche ich aus dem Gedächtnis
Schadenfreude empfindet Esteban Ocon nicht, obwohl er seine letzten Monate bei Alpine in der Formel 1 am liebsten löschen würde - Das steckt dahinter
(Motorsport-Total.com) - "Ich lache nie, wenn jemand Probleme hat", stellt Estenban Ocon klar. Er hat Alpine nach mehreren Konflikten verlassen, um in der Formel 1 bei Haas anzuheuern. Der Franzose ist keineswegs schadenfroh, würde die letzten Monate bei seinem früheren Arbeitgeber in der Königsklasse aber dennoch am liebsten einfach vergessen.

© circuitpics.de
Esteban Ocon will die letzten Monate bei Alpine vergessen Zoom
Ocon hatte Großes bei Alpine vor, als er 2021 beim französischen Werksteam anheuerte. Zu Beginn funktionierte die Beziehung gut: Der heute 28-Jährige fuhr regelmäßig in die Punkte und feierte 2021 in Ungarn sogar seinen bisher einzigen Formel-1-Sieg. 2024 war jedoch der Wendepunkt: Das Team verlor Stück für Stück seine Wettbewerbsfähigkeit und die Konflikte entfachten einen Flächenbrand.
Ocon riss die Reißleine und wechselte für 2025 zu Haas - eine Entscheidung, die er schon "vor langer Zeit" getroffen habe. "Es war klar, dass wir nicht mehr dieselben Ziele wie das Team hatten", so Ocon über seine letzte Zeit bei Alpine. "Ich brauchte eine neue Herausforderung, weil wir nicht mehr denselben Weg bestritten. Wir hatten so viele Meinungsverschiedenheiten."
Alpine segelt durch turbulente Meere: Immer wieder gibt es Kündigungen, an der Spitze wechseln die Strippenzieher regelmäßig. Jetzt hat das Team mit Flavio Briatore einen Old-School-Teamchef reaktiviert. Trotzdem unterschätzt Ocon sein ehemaliges Team nicht, auch wenn es aktuell mit nur elf Punkten das Schlusslicht der Formel 1 bildet.
"In nur einem Rennen kannst du hier den Rückstand egalisieren", sagt er. "Sie liegen aktuell auf dem letzten Platz, aber das muss nicht so bleiben. Wir müssen alle im Auge behalten und unser Bestes geben. Ich fühle mich hier bei Haas wohl. Alpine wird immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben. Mit ihnen habe ich mein erstes Rennen gewonnen. Aber die letzte Zeit meiner Karriere dort würde ich gerne löschen."
Es gab mehrere Punkte, die zum Bruch zwischen Ocon und Alpine führten. Das Team entwickelte sich nicht weiter und das Auto war 2024 nicht in der Lage, an die Erfolge der Vorsaisons anzuknüpfen. Ocon bemängelte, dass das Team nicht auf sein technisches Feedback gehört habe. Zudem wurde Pierre Gasly mit Stallorder begünstigt. Hinzu kamen Zwischenfälle auf der Strecke zwischen den Teamkollegen. All das hat den Franzosen schließlich dazu bewegt, dem Rennstall den Rücken zu kehren.
Als sein Wechsel perfekt war, folgte die nächste Enttäuschung: Ocon musste das Finale 2024 auslassen und Jack Doohan den Platz räumen. Ein letztes Rennen in einem Abschiedshelm war somit nicht möglich. Alpine fürchtete, Ocon könnte Haas Vorteile verschaffen. Außerdem wurde der Fahrertausch als Bedingung dafür gesetzt, dass der 28-Jährige später bei Haas testen durfte. Ein unrühmliches Ende einer Beziehung, die im Laufe der Jahre immer weiter erkaltete.


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