• 30.09.2001 10:37

  • von Fabian Hust

Newssplitter - News kurz und bündig

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(Motorsport-Total.com) - Jaguar hat Saison 2001 abgehakt
In die letzten zwei Rennen der Saison wird der Jaguar R2 ohne größere Veränderungen ausrücken, das hat Teamchef Niki Lauda verraten. Man konzentriere sich bereits auf die Saison 2002 und nehme dafür schlechtere Ergebnisse in den beiden letzten Rennen in Kauf. Die Plätze 14 und 16 im Indy-Qualifying seien sogar noch "besser als befürchtet". Für die kommende Saison kündigte der Österreicher ein weniger konservatives Auto an.

Titel-Bild zur News: Niki Lauda

Niki Lauda blickt bereits auf die Jaguar-Saison 2002

Ferrari setzt auf harte Reifenmischung
Als "außergewöhnlich" hat Ferraris Technischer Direktor die Qualifyingleistung seines Teams bezeichnet. Ross Brawn verriet, dass man auf die harte Reifenmischung setzte, was natürlich ein Kompromiss für das Qualifying darstellt, da man auf eine Runde gesehen langsamer war als mit weichen Reifen. Für das Rennen soll sich die Haltbarkeit der Reifen aber auszahlen. "In Anbetracht der Tatsache, dass wir als einziges Bridgestone-Team die harten Reifen wählten, sind unsere Startpositionen wirklich eine gute Leistung", geht Brawn wohl davon aus, dass Bridgestone-Erzrivale McLaren auf die weiche Mischung setzte.

Mika Häkkinen mit neuem Renningenieur
Mika Häkkinen arbeitete in Indianapolis mit einem neuen Renningenieur zusammen und stand im Qualifying prompt deutlich vor David Coulthard in Startreihe 1. Der neue Mann an der Seite des Finnen ist Mark Williams, der aus dem Testteam aufstieg, in dem er seit 1998 mit Häkkinen zusammenarbeitet. Häkkinen zeigte sich unsicher, ob diese Leistung im Zusammenhang mit dem Personalwechsel steht, meinte aber Williams arbeite "anders" als sein Vorgänger.

Michael Schumacher im Qualifying mit "altem Motor"
Nachdem Michael Schumacher gegen Ende des 4. Freien Trainings am Morgen sein Auto am Ende der Start- und Zielgeraden abstellte, nachdem die Öldruckleuchte aufflammte, musste das Ferrari-Team den Motor wechseln. "Das ist etwas dumm, denn wir haben hier nur zwei Qualifying-Motoren dabei", so Technikdirektor Ross Brawn. Der Deutsche holte sich aber auch mit dem "alten Motor", der auch im Rennen zum Einsatz kommen wird, die Pole Position. "Er war halt nicht ganz so gut, aber es reichte ja trotzdem. Ich kann mich aber nicht beklagen. Sogar die Höchstgeschwindigkeiten waren gut.", so Schumacher.

Brawn über Schumachers Leistung erleichtert
Ross Brawn hat im Laufe des Wochenendes zugegeben, dass man bei Ferrari nach den Terrorattacken auf die USA befürchtete, dass Michael Schumacher zurücktreten könnte und auch die Vorstellung des Kerpeners in Monza war besorgniserregend, war doch ein Sieg im Bereich des Möglichen und Schumacher wurde nur Vierter: "Es ist sehr schön, Michael wieder in Topform zu sehen. Monza war eine Ausnahme!", so Brawn nach Schumachers Pole erleichtert.

Michael Schumacher ohne vier Versuche
Michael Schumacher ließ zum wiederholten Male in dieser Saison im Qualifying einen Versuch ungenutzt, um einen Satz neuen Reifen zu sparen: "Das machte ich weniger, weil ich mir sicher war, dass ich vorne bleiben würde, ich war mir aber im Klaren, dass ich nicht hätte schneller fahren können. In diesem Jahr habe ich mir den letzten Versuch schon einige Male geschenkt, weil ich das Gefühl hatte, dass es nur Verschwendung gewesen wäre." Michael Schumacher gibt an, dass er im "Hundertstelsekundenbereich" einschätzen könne, um wie viel er noch schneller fahren kann.

Startaufstellung wieder weiter hinten
Nachdem sich das Ferrari-Team im letzten Jahr beschwert hatte, dass die Pole Position dicht an der Start- und Ziellinie ist, die in Indy aus Ziegelsteinen besteht, und man dadurch am Start einen Nachteil wegen durchdrehender Reifen befürchtete, verlegten die Veranstalter in diesem Jahr die Startaufstellung gleich um eine Reihe nach hinten.

Boxeneinfahrt vorverlegt
Aus Sicherheitsgründen hat die Rennleitung in Indianapolis am zweiten Tag wie schon im Vorjahr auf die Beschwerden der Fahrer reagiert und die Boxeneinfahrt vorverlegt. Die Einfahrt verläuft parallel zur Rennstrecke, getrennt von einem Grünstreifen. Sollte ein Fahrer sich beim Einfahren verschätzen und auf der Wiese ins Schleudern geraten, so würde er auf die Strecke rutschten und es könnte sich ein schwerer Unfall wie jener von Zanardi wiederholen. Aus diesem Grund verlegte man das Speedlimit um 400 Meter nach vorne, was natürlich auch die Boxenstoppstrategie wegen der länger dauernden Anfahrt beeinflussen wird.

Ferrari testete Bremslichter
Beinahe unbemerkt von den Zuschauern probierte das Ferrari-Team am Samstagmorgen Bremslichter aus. Nur ganz selten konnte man das Bremslicht aufleuchten sehen, denn normalerweise werden die Autos von den Kameras beim Anbremsen von vorne gefilmt. Ein Sensor, der Beschleunigung und Abbremsung misst, wird mit dem normalen Rücklicht verbunden, das zu leuchten beginnt, so bald das Auto schnell an Geschwindigkeit verliert.

Niki Lauda gegen Bremslichter
Auch wenn die Bremslichter erfolgreich getestet wurden, so werden sie in den kommenden Jahren wohl kaum eingesetzt werden, weil die meisten Teamchefs dagegen sind. So auch Jaguar-Teamchef Niki Lauda, der damit wohl den Status als "Königsklasse des Motorsports" in Frage gestellt sehen würde: "Dann können wir ja gleich auch noch Blinker montieren, damit man vor dem Überholen blinken kann", so der Österreicher.

Vaterfreuden für Jody Scheckter
Nach Rubens Barrichello ist Ex-Formel-1-Weltmeister Jody Scheckter ebenfalls stolzer Vater geworden. Der Südafrikaner wurde dies aber bereits zum vierten Mal. Am Dienstag brachte seine Frau Claire eine Tochter gesund zur Welt. Für den Weltmeister von 1997 ist es das zweite gemeinsame Kind, eine frühere Ehe hatte zwei Söhne hervorgebracht, von denen ein Sohn (Tomas) noch vor wenigen Monaten für Jaguar testete.

Eddie Irvine kritisiert Jacques Villeneuve
Jaguar-Pilot Eddie Irvine hat Jacques Villeneuve kritisiert, dass er in Monza gegen Schumachers "sicheren Startvorschlag" stimmte. Dabei geht es dem Iren aber nur um das Prinzip, denn auch er selbst kritisierte, dass der Vorschlag erst kurz vor dem Start kam: "Villeneuve wollte wie ein Held aussehen, weil er aufstand und bei der Fahrerbesprechung gegen Schumacher stimmte", so Irvine gegenüber der 'Sun'. "Aber Villeneuve ist der heftigste Kontra-Bock, den ich je kennen gelernt habe. Wenn man ihm sagt, dass der Himmel blau war, dann sagt er, dass er pink war. Wenn eine Mauer aus Bananen besteht, dann würde er sagen, dass sie aus Orangen ist. Er macht das einfach so."

Enge und sein "erstes Problem" in Indianapolis
Formel-1-Neuling Tomas Enge kommt sich als Tscheche in den Staaten ein wenig fremd vor, war aber ganz heiß darauf, die typischen amerikanischen Dinge zu sichten und wurde gleich einmal herb enttäuscht: "Mein erstes Problem hier ist, dass ich im Umkreis der Strecke kein McDonald's finden konnte", so der Prost-Pilot. Beeindruckt zeigte er sich dann aber von der ungeheuren Größe der Anlage: "Das ist viel besser als Monaco, dort gibt es für nichts Platz!".

Keine Windschatten-Taktik
Die Teams verzichteten im Gegensatz zum letzten Jahr auf das gezielte Einsetzen eines Windschattens im Qualifying. Im letzten Jahr hatten sich Ferrari und McLaren-Mercedes so einen kleinen Vorteil verschafft. Doch in diesem Jahr sah man schnell ein, dass es für den Hintermann besser ist, eine ungestörte Runde zu fahren, als auf der Geraden zwei, drei Zehntel durch Windschatten zu gewinnen.

David Coulthard hofft auf das Rennen
Nach nur Startplatz 7 setzte David Coulthard jetzt seine Hoffnungen auf das Rennen: "Wir haben seit heute Morgen mit der Balance Probleme gehabt, was von einem Übersteuern herrührt. Leider brachte keine unserer Setup-Änderungen den gewünschten Erfolg. Unter diesen Umständen wäre maximal wohl Startplatz fünf möglich gewesen. Wie dem auch sei, das Rennen findet morgen statt und wir haben schon in der Vergangenheit gezeigt, dass wir selbst von schlechteren Startpositionen ein gutes Ergebnis erzielen können." Angesichts der Platzierungen droht dem Schotten der Verlust von WM-Rang 2.

Ron Dennis denkt an Rücktritt
McLaren-Teamchef Ron Dennis denkt an Rücktritt. Der 54-Jährige erlebt zwei wichtige Teammitglieder gehen. Mika Häkkinen und Teamkoordinator Jo Ramirez, der seit 1961 in der Formel 1 arbeitet und Mitte der 80er-Jahre zu McLaren kam, hören beide Ende der Saison auf. "Ich hoffe, dass ich vor 60 aufhören kann", erklärte Dennis, fügte aber hinzu, dass er noch keine konkreten Rücktrittspläne habe. Der Brite gibt zu, dass er in diesem Jahr das Saisonende kaum erwarten könne, glaubt aber, dass dies auch mit den mäßigen Ergebnissen zusammen hängen könnte.

Bester Startplatz für Jenson Button
Benetton-Renault-Pilot Jenson Button erzielte mit Rang 10 sein bisher bestes Qualifying-Ergebnis für das Benetton-Renault-Team: "Das ist meine beste Startposition in der gesamten Saison und ich bin happy Zehnter zu sein. Aus dieser Position morgen in das Rennen zu starten wird toll sein. In den letzten Rennen hatten wir immer gute Starts, sodass ich optimistisch bin, dass wir vor der ersten Kurve noch ein paar Plätze gewinnen können. Das Team hat viel gute Arbeit geleistet und das Auto seit Beginn der Saison kontinuierlich verbessert." Mike Gascoyne, Technischer Direktor: "Wir sind sehr glücklich zu sehen, wie sehr er sich innerhalb der letzten paar Rennen gesteigert hat."

Bittere Pille für Jacques Villeuve
Jacques Villeneuve sah im Qualifying kein Land und kam auf den 18. Platz! "Das Auto war das ganze Wochenende krank, was wir nicht ändern konnten", so der 30-jährige Kanadier unzufrieden. "Das Auto hatte einfach keinen Grip und war gleichzeitig auf den Geraden nicht schnell genug. Das war sehr unbefriedigend. Ich fuhr so schnell wie es ging, also weiß ich nicht, was falsch lief. Wir konnten es nicht feststellen. Es könnte aber an zwei Dingen liegen: Wir könnten zu wenig Abtrieb und zu wenig Pferdestärken haben."