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Alesi fünfter Formel-1-Fahrer im Club der 200er
Jean Alesi bestreitet heute seinen 200. Grand Prix in der Formel 1, die Zukunft des 37-Jährigen in der Königsklasse ist ungewiss
(Motorsport-Total.com/dpa) - Jean Alesi hat als fünfter Fahrer in der Formel-1-Geschichte die 200er-Schallmauer durchbrochen, doch Grund zum Feiern hat er nicht. Für Alesi war der Große Preis der USA am Sonntag in Indianapolis vielleicht das vorletzte Rennen der Karriere. Der dienstälteste Formel-1-Pilot war für Teamchef Eddie Jordan eher ein Notnagel als ein Wunschpilot für den vor dem Hockenheim-Grand-Prix entlassenen Heinz-Harald Frentzen. "Dabei gibt es auf dem Markt keinen besseren als mich", sagt der Franzose.

© Jordan
Ob Jean Alesi auch 2002 in der Formel 1 fährt ist derzeit unklar
Alesi, der nach Riccardo Patrese (256 Starts), Gerhard Berger (210), Andrea de Cesaris (208) und Nelson Piquet (204) als fünfter Fahrer sein 200. Rennen bestreitet, will nicht verstehen, warum Jordan auf junge Piloten setzt. «Wer blind auf junge Fahrer setzt, versteht nichts vom Geschäft. Der Punkt ist doch der: Die Teamchefs stehen auf junge Fahrer, weil sie die billig einkaufen und auf Jahre an sich binden können. So kontrollieren sie deren Gehalt und werden selbst noch reicher. Es ist einfacher, einen Vertrag mit Räikkönen als mit Alesi zu machen», erklärte der 37-Jährige.
Der Mann, der 1995 in Kanada seinen einzigen Grand Prix gewann, kritisiert, wie einfach es heute sei, in die höchste Motorsport-klasse aufzusteigen: "Für meinen Geschmack kommen die jungen Fahrer zu schnell in die Formel 1. Es gibt keine Regel für Formel 1-
Neulinge. Die FIA muss jungen Fahrern vorscheiben, eine Saison in der Formel 3 und der Formel 3000 gefahren zu sein, bevor sie einen Formel 1-Vertrag unterschreiben."
Alesi wurde in dem Jahr, in dem er für Tyrrell seine ersten Formel-1-Rennen bestritt, Europameister der Formel 3000. Auf einem Reynard des Jordan-Rennstalls übrigens. An sein Grand-Prix-Debüt, 1989 in Paul Ricard, kann er sich noch erinnern, als wäre es gestern gewesen. «Plötzlich fuhr ich gegen die Stars meiner Jugend. Namen, die ich bis dahin nur aus dem Fernsehen kannte. Um mich herum in der Startaufstellung standen Senna, Mansell, Patrese. Mittlerweile verhält es sich genau andersherum. Er ist der Methusalem der Szene: "Ich habe die Karrieren meiner Kollegen von Anfang an miterlebt. Häkkinen ist für mich deshalb nicht der zweifache Weltmeister, sondern ein Kollege meiner Generation."
In 13 Jahren Formel 1 wird Alesi einen Fahrer nie vergessen: "Senna war mein Held. Die Unfälle von Senna und Ratzenberger in Imola werden für immer ein Schock bleiben." Der Formel-1-Veteran war an dem schwarzen Sonntag von Imola nur Zuschauer. Er hatte sich kurz zuvor bei einem Testunfall in Mugello einen Wirbel gebrochen und musste pausieren. Es war die einzige schwerwiegende Verletzung aus 200 Grand-Prix-Schlachten und Alesi war dabei nie ein berechnender Pilot. Mit seiner spektakulären Fahrweise verschaffte sich Alesi die Sympathien, die ihn zu einem der beliebtesten Fahrer der Gegenwart machen: "Ich fahre aus Leidenschaft, wegen nichts anderem. Rekorde interessieren mich nicht."

