• 02.09.2001 12:15

Neue Rätsel um Häkkinen: Vielleicht Pause?

Mika Häkkinen überlegt sich scheinbar ernsthaft, ein Jahr Pause zu machen, um die Batterien wieder aufzuladen

(Motorsport-Total.com/dpa) - Der zweifache Formel-1-Weltmeister Mika Häkkinen gibt der Formel 1 weiter Rätsel auf. Die Entscheidung über seine Zukunft und über die Fahrer-Paarung bei McLaren-Mercedes im kommenden Jahr hat sich erneut verzögert; derzeit scheint sogar eine vorübergehende Pause des Finnen nicht ausgeschlossen. Häkkinen überlege ernsthaft, ein Jahr "Baby-Pause" zu machen, berichtete die 'Bild am Sonntag'. Zudem soll Mercedes-Vorstandsmitglied Jürgen Hubbert mit Peter Sauber verhandeln, um den jungen Finnen Kimi Räikkönen vorzeitig aus dessen bis 2003 laufenden Vertrag bei Sauber loszueisen, hieß es weiter. Offiziell sagten die Verantwortlichen des Silberpfeil-Teams sowie Häkkinens Manager Keke Rosberg am Wochenende des Grand Prix von Belgien in Spa-Francorchamps nichts zu diesem Thema.

Titel-Bild zur News: Mika Häkkinen

Nimmt Mika Häkkinen ein Jahr Auszeit vom Formel-1-Stress?

Hatte es in der Vorwoche in finnischen Medien noch geheißen, Häkkinens Vertragsverlängerung stehe nichts mehr im Wege, so scheint nun wieder alles offen. Klar ist offenbar nur die Verlängerung des Kontrakts des Schotten David Coulthard. Dessen Nachfolger soll ab 2003 der Mönchengladbacher Nick Heidfeld sein, der derzeit ebenfalls für Sauber fährt. Häkkinen ist seit 1993 bei McLaren. Er und Coulthard (seit 1996 bei McLaren) bilden das Piloten-Duo der Formel 1, das am längsten zusammenarbeitet. Aber der Weltmeister von 1998 und 1999 soll nach einer Saison voller Pech Motivationsprobleme haben. Der 32-jährige Familienvater soll nicht abgeneigt sein, ein Jahr auszusetzen. Rücktrittsgerüchte hatte er aber dementiert.

McLaren-Mercedes hatte am Wochenende neben der Probleme mit der künftigen Cockpit-Besetzung auch Ärger mit dem Qualifikationstraining. Ein Protest des Teams führte zu einer ungewöhnlichen "Hängepartie" und einer Diskussion um das Reglement. Die Rennleitung lehnte am Samstagabend einen Einspruch des Rennstalls gegen die Wertung des Qualifyings ab. McLaren hatte angeführt, dass viele der schnellsten Zeiten beim Kampf um die Startplätze unter Gelber Flagge erzielt worden seien. "Wir möchten wissen, warum das Reglement anders ausgelegt wurde als sonst", begründete Teamchef Ron Dennis den Protest. McLaren habe seine Fahrern auf Grund der Flaggen aufgefordert, langsamer zu fahren: "Wir sehen aus wie Idioten."

17 Autos erzielten laut Dennis während der "Gelbphase" in den Schlussminuten ihre schnellsten Zeiten. Am Ende eroberten die BMW-Williams-Piloten Juan Pablo Montoya und Ralf Schumacher die beiden Startplätze in der ersten Reihe. Die Silberpfeil-Fahrer erzielten ihr schlechtestes Qualifikations-Ergebnis des Saison. Coulthard kam nur auf den neunten Startplatz. Häkkinen war Siebter. Gelbe Flaggen signalisieren Gefahr auf der Strecke. Die Fahrer müssen verlangsamen und dürfen nicht überholen. Die Kommissare prüften den Protest ungewöhnlich lange. Erst sechs Stunden nach Trainings-Ende waren Resultate und Startplätze offiziell.

"Die Regeln besagen, wenn man die Zeit in dem Sektor mit Gelber Flagge verbessert, verliert man die schnellste Zeit", erklärte Dennis. Die Rennkommissare begründeten die Ablehnung mit den sich schnell verändernden Streckenbedingungen auf Grund des abtrocknenden Kurses, die Fahrer hätten nicht gegen das Reglement verstoßen. Es berücksichtigt allerdings auch nicht Umstände wie in Spa, als die Wetteränderung das Training maßgeblich beeinflusste.

Unterstützung bekam Dennis sogar von der Konkurrenz. "Ich sehe das irgendwie genauso", sagte Ralf Schumacher. "Ich habe damit gerechnet, dass die FIA von alleine darauf kommt. Aber Ron ist ihr zuvor gekommen." Teamchef Frank Williams meinte: "Ron hat Recht. Die Regel ist eindeutig. Die Kommissare haben jetzt ein Problem."

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