• 01.09.2001 20:23

Protest abgewiesen - Dennis: "Stehen wie Idioten da"

Pech für McLaren-Teamchef Ron Dennis - sein Protest gegen 17 Piloten blieb nach dem Qualifying erfolglos

(Motorsport-Total.com/sid) - Keinen Erfolg hatte ein Massenprotest des McLaren-Teams gegen 17 Autos nach dem Zeittraining zum Großen Preis von Belgien in Spa. McLaren-Chef Ron Dennis hatte bei der Rennleitung moniert, dass 17 Piloten kurz vor Ende des Trainings ihre beste Zeit gefahren sind, obwohl wegen des liegengebliebenen Sauber von Nick Heidfeld gelbe Flaggen ("Achtung Gefahr, Tempo verlangsamen") geschwenkt wurden. Der Protest wurde kurz vor 20:00 Uhr abgewiesen.

Titel-Bild zur News: Ron Dennis (McLaren)

Der Protest von Ron Dennis wurde am Samstagabend zurückgewiesen

"Wir haben unseren Fahrern gesagt, sie sollen an dieser Stelle langsamer fahren. Jetzt stehen wir wie die Idioten da", sagte Dennis. "Das Reglement ist in diesem Fall ganz klar, von Einflüssen durch Wetter oder ähnliches ist da keine Rede", meinte der Engländer. Die Kommissare prüften den Protest ungewöhnlich lange. Erst sechs Stunden nach dem Ende des Trainings waren die Ergebnisse und damit die Startplätze offiziell.

Die Silberpfeil-Piloten Mika Häkkinen und David Coulthard hatten im Zeittraining nur die Plätze sieben und neun belegt, als kurz vor Ende des Trainings die Strecke abtrocknete und fast alle Fahrer noch einmal schneller fuhren. Die beiden BMW-Williams-Piloten Juan-Pablo Montoya und Ralf Schumacher rasten dabei noch in die erste Startreihe, Prost-Pilot Heinz-Harald Frentzen kam hinter Weltmeister Michael Schumacher im Ferrari noch auf Rang vier.

"Ich bin an dieser Stelle nicht nur vom Gas gegangen, ich habe sogar ein bisschen gebremst", erklärte Ralf Schumacher: "Das hat mich vier Zehntelsekunden gekostet. Wir haben im Cockpit die gelben Warnleuchten, die inzwischen gut funktionieren." Laut BMW-Motorsportdirektor Gerhard Berger ist auch der Kolumbianer Juan-Pablo Montoya auf dem Weg zu seiner Bestzeit vom Gas gegangen, was in den Telemetriedaten zu sehen sei.

Frentzen hatte sogar doppelt Glück, dass er seinen vierten Rang behalten durfte. Ein zweiter Protest gegen den Mönchengladbacher, dass er Sauber-Pilot Kimi Räikkönen trotz Gelber Flagge überholt habe, wurde ebenfalls abgewiesen. Der Finne wurde in dieser Situation wegen Getriebeproblemen plötzlich langsamer.

Zuvor hatte die Rennleitung auch die beiden Arrows von Jos Verstappen und Enrique Bernoldi (Plätze 19 und 21) sowie die beiden Minardi von Fernando Alonso und Tarso Marques (Plätze 20 und 22) wegen "außergewöhnlicher Umstände" (Wetter) zum Rennen zugelassen, obwohl sie außerhalb der 107-Prozent-Marke geblieben waren.